10 Fragen … die wir einem Friseur immer schon mal stellen wollten.
Sich von Helmuth Vogl ein Bild zu machen ist schwierig. Erstens braucht man dazu sehr, sehr viele bunte Farben. Und zweitens fällt er gerne aus dem Rahmen. Dass er das Familienunternehmen übernimmt, war lange keine Selbstverständlichkeit. Nach einer Banklehre und Jahren bei Raiffeisen sowie Einsätzen als TV-Moderator bei MTV erwachte dann aber doch die „Sucht nach schönen Dingen“. Eineinhalb Jahre paukte Helmuth Vogl in der Coiffeurschule Headquarters in Wien und ließ die Schere eifrig klappern, um 2013 fertig ausgebildet im elterlichen Linzer Salon in der Herrenstraße einzusteigen. Ein Jahr später übergab ihm Mama Rosa das Zepter, das der mittlerweile 31-Jährige seither mit viel Leidenschaft und Empathie schwingt.
01.
Friseur ist für viele ein Traumberuf. Ist er das?
VoglAbsolut! Das Tolle daran ist, dass man innerhalb kurzer Zeit sein Endprodukt sieht. Im besten Fall zaubert man den Kunden damit auch noch ein Lächeln ins Gesicht. Ein Friseurbesuch bedeutet für viele eine kleine Auszeit, sich verwöhnen lassen. Es ist ein schönes Gefühl, etwas dazu beitragen zu können. Als Friseur arbeitet man sehr nah am Kunden und bekommt viele Lebensfacetten mit. Das ist spannend!
02.
Gleichzeitig wird er in manchen Regionen als Mangelberuf eingestuft. Warum geht die Nachfrage zurück?
VoglIch denke, aufgrund einer Kombination mehrerer Faktoren. Die sinkende Geburtenrate bringt weniger Nachwuchs und der sehr gute Zugang zu Bildung lässt manchmal die Lehre in den Hintergrund treten. Außerdem glaube ich auch, dass sich viele von den Öffnungszeiten abschrecken lassen.
03.
Welche Fragen sollte ich mir stellen, wenn ich Friseur werden möchte?
VoglWo will ich meine Ausbildung machen? Kann ich mich immer wieder neu erfinden?
04.
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, heißt es. Woran scheitern Lehrlinge am häufigsten?
VoglEs gibt viele Tätigkeiten, die nicht sonderlich sexy sind – wie etwa Handtücher zusammenlegen, Bürsten reinigen, Wickler desinfizieren oder Farben nachschlichten. Ich erkläre unseren „Schnupperlingen“ immer, dass ich schon oft à la Flaschengeist Jeannie mit verschränkten Armen und Kopfnicken probiert habe, diese Tätigkeiten zu erledigen. Das gelingt aber nie, darum muss es jemand machen. Das bringt der Kreislauf der Ausbildung mit sich. Woran die meisten aber wirklich scheitern, ist, dass sie sich viel zu wenig zutrauen. Sie haben sehr viel Respekt vorm Kunden und wollen nichts falsch machen und stehen sich dann oft selbst im Weg.
05.
Was wird bei der Ausbildung zum Friseur viel zu wenig berücksichtigt?
VoglDas duale System sollte flexibler werden. Die Wünsche der Berufsschule und die der Betriebe sollten besser ineinandergreifen.
06.
Was braucht’s, um gut im Job zu sein?
VoglUnbedingte Motivation. Ich muss offen für Trends sein und benötige eine große Portion Fingerspitzengefühl. Es ist oft nicht so leicht, die Zeichen der Kunden richtig zu deuten.
07.
Wie schlau muss ich als Friseur sein?
VoglGerade beim Färben muss man genau wissen, mit welcher Farbrezeptur man erfolgreich ist. Beim Schnitt gilt es, rasch die Bedingungen zu erkennen, um mit den jeweils richtigen Techniken den Kunden zufriedenzustellen. Um gut Small Talk führen zu können, ist es außerdem ratsam, gut über das Weltgeschehen informiert zu sein.
08.
Was ist die größte Herausforderung im Job?
VoglKunden, deren Haare verfärbt worden sind. Entweder beim Selbstfärben oder bei einem anderen Friseur. Diese Fehler auszubessern ist eine immense Herausforderung für Friseur und Haar.
09.
Was tun, wenn Kundenwunsch und Typ nicht zusammenpassen?
VoglDas ist immer eine spannende und gleichzeitig sensible Angelegenheit. Am besten fragt man nach, warum es ausgerechnet diese Frisur sein soll oder ob man vielleicht die Haare schon mal so ähnlich getragen hat. Über Umwege leitet man dann den Kunden dahin, dass er selbst erkennt, dass eine Kompromisslösung wohl die beste Variante ist.
10.
Welche drei Fragen stellen Kunden am häufigsten?
VoglWarum geht das nicht? Würde mir das stehen? Was würden Sie machen, was empfehlen Sie mir?_
Um als Friseur gut zu sein, braucht es unbedingte Motivation.
Helmuth Vogl
Geschäftsführer und Inhaber, Coiffeur Vogl
#Weitere Artikel
PR
…Wir# brauchen diese Talente!! Unternehmensprofil: Prachtwerk
Im Prachtwerk THE ONE in Gallneukirchen und im Prachtwerk ORIGIN in Linz geht es vor allem um eines: Menschen zum Strahlen zu bringen. Äußerlich mit der ganzen Bandbreite an Beauty-Behandlungen und innerlich, weil Julia Maria Moser hier zwei Orte geschaffen hat, wo man sich – als Kunde genauso wie als Mitarbeiter – wohlfühlt. 2020 hat sich die junge Gründerin ihren großen Lebenstraum erfüllt und in Gallneukirchen einen zweiten Standort aufgebaut.
Alle sagten, das geht nicht…
… dann kam einer, der wusste das nicht und hat‘s gemacht. Es heißt, Menschen brauchen Katastrophen, um zu lernen. Um sich zu wandeln. Klingt beinahe absurd, aber Fakt ist: Ausnahmen sind Vorreiter. Und Krisen sind auch Chancen, wie Chocolatier Josef Zotter selbst schon vor Corona erlebt hat. Nur – was kommt danach? Wie wird die Zukunft aussehen? Das wissen nur wir selbst, wie Zukunftsforscher Harry Gatterer sagt.
08/16
Ein Wakeboarder, der sich seinen Weltmeistertitel mit Eisbaden und veganer Ernährung geholt hat, eine ehemalige Pressesprecherin, die nun Vollzeit-Märchenfee ist, und ein Extrem-Radfahrer, der Geschäftsflugzeuge verkauft. Drei mutige und ungewöhnliche (berufliche) Lebensgeschichten.
Mutmacher
Dagmar Stögmüller-Hager, David Preiß und Wolfgang Konrad sind unsere drei Mutmacher dieser Ausgabe. Was sie eint? Es gab in ihrem Leben einen Punkt, an dem sie sich die Frage „Was will ich wirklich?“.gestellt haben. Und sie haben sich diese Frage nicht nur gestellt – denn das machen viele – ,sie haben ihr Leben dann auch ohne Kompromisse danach ausgerichtet, was ihnen wichtig ist.
Von mehr Pop und Feedback-driven-Companies
Peter Karacsonyi, Gründer von Kape Skateboards, Josef Trauner, Schöpfer der digitalen Feedbackplattform Usersnap, und Newsadoo-Mastermind David Böhm gehören mit ihren vor bereits einigen Jahren gegründeten Start-ups wohl eher schon zum Urgestein der Szene. Das Funkeln in ihren Augen ist aber immer noch zu sehen, wenn jeder einzelne über sein Baby berichtet. Drei spannende Unternehmen im Porträt.
Was Papst Benedikt XVI. mit dem Mühlviertel verbindet
Die ersten Pflanzen kultivierte Bernhard Reingruber als kleiner Bub unter seinem Schaukelgerüst. Mit dieser Menge würde er nun nicht mehr weit kommen. Mittlerweile gestaltet er mit seinem Unternehmen Florale Ästhetik verschiedenste Räumlichkeiten im deutschsprachigen Raum – darunter Events mit bis zu 2.500 Besuchern. Den Großteil der Pflanzen dafür baut er auf vierzehn Hektar selbst an. Welche davon er kürzlich für ein Dinner von sechs Staatsoberhäuptern verwendete und warum sich sein Kunststudium doppelt gelohnt hat, erzählt er bei einem faszinierenden Rundgang.
„Burnout passte nicht zu meiner Lebenseinstellung“
Gleich zweimal ist der langjährige Motivationstrainer Gernot Kujal in ein Burnout geschlittert, stand bereits kurz vor dem Selbstmord. Heute spricht der 48-Jährige offen über diese Erfahrung: Warum er zweimal in dieselbe Falle getappt ist, was er von anderen Betroffenen gelernt hat und wie er die Krise genutzt hat, um sein Leben völlig umzukrempeln.
#2 Was wäre, wenn …
Helmuth Vogl ist ein schräger Vogel. Entschuldigung. Aber die Bezeichnung ist nun mal sehr passend. Vogel deshalb, weil er die Freiheit liebt und gern in der Welt herumfliegt. Und schräg, weil er sich nicht geradebiegen lässt – was dazu geführt hat, dass er mit seinen 30 Jahren wohl schon mehr Abenteuer erlebt hat als manch doppelt so alter Mensch.
„In der Natur bekommt man den Kopf frei“
Auf diesem Kleinod mit Wiesen und Wäldern, Bächen und Auen lässt es sich gut aushalten. Und auftanken. Für Herwig Mahr, FPÖ-Klubobmann und Unternehmer, ist sein Augrundstück Kraft- und Energiequelle für seinen politischen und unternehmerischen Alltag.
Und es hat Klick gemacht.
Schon mal was vom Goldenen Schnitt gehört? Oder vom roten Punkt und der blauen Stunde? Und davon, dass man Regeln manchmal bewusst brechen sollte? Ein Interview mit Wilfried Eichlseder, dem Rektor der Montanuniversität Leoben, ist ein bisschen wie ein Crashkurs in Fotografie. Und eine abenteuerliche Reise in die Zukunft.
08/16
Ein Unfallchirurg, der eigentlich Automechaniker werden wollte; eine Künstlerin, die eine uralte Technik neu beleben will; eine Soziologin, die ihre Karriere in der Werbebranche aufgegeben hat, um ein eigenes Stoffgeschäft zu führen; und zwei Grafikdesigner, die durch eine Weltreise zu Filmemachern wurden. Was die alle gemeinsam haben? Ziemlich außergewöhnliche Lebensläufe.
Die Musik der Zahlen
Als erste weibliche Vorstandsdirektorin in der 170-jährigen Geschichte der Sparkasse Oberösterreich hat Stefanie Christina Huber beruflich viel mit Zahlen zu tun. Was diese mit ihrer Leidenschaft für klassische Musik gemeinsam haben, wie sie für Harmonie in ihrem Team sorgt und welche Note sie in ihrer neuen Funktion hinterlassen will.
Was man am Weg nach oben braucht: (De)mut!
Ziemlich mutig, wie sie den Weg nach oben erklommen haben. Und nun dort die täglichen Herausforderungen nicht als Schwierigkeiten, sondern als knifflige Aufgaben sehen. Zum Mut ist aber noch etwas Anderes hinzugekommen, das ihre Führungspersönlichkeit ausmacht: Demut. Warum es diese Haltung in den Führungsetagen heute mehr denn je braucht.
Business as Unusual
Wer seine (beruflichen) Ziele erreichen will, der braucht in erster Linie zwei Dinge. Nein, ein spießiges Outfit ist es nicht (mehr). Sondern vielmehr Mut und Entschlossenheit. Mut, der Mensch zu sein, der man ist – in dem Outfit, in dem man sich wohlfühlt. Entschlossenheit, den Weg zu gehen, den noch niemand zuvor gegangen ist – den eigenen.
Das Erfolgsrezept für Recruiting
Während Iris Schmidt als AMS-OÖ-Landesgeschäftsführerin Unternehmen aufklären will, warum Pre- und Onboardingprozesse sowie Zwischenmenschliches bei der Suche nach Fachkräften entscheidend sein können, ist Elina Koran das beste Beispiel dafür. Sie ist Industriekauffrau-Lehrling bei TRUMPF Maschinen Austria und hat sich wegen des wertschätzenden Umgangs für ihren jetzigen Arbeitgeber und gegen sechs andere Zusagen entschieden. Ein Gespräch über die Arbeitgebermarke – bei Thunfischsteak mit Erbsenpüree und Wokgemüse.
MICHI, was lernen wir vom Spitzensport?
Einen Plan B hatte sie nie. Brauchte sie auch nicht. Die Karriere von Ex-Skirennläuferin Michaela Kirchgasser ging stetig bergauf. 2018 beendete sie ihre Rennkarriere. Gewinnen kann sie seither aber immer noch, und zwar nicht nur bei Dancing Stars. Als Speakerin beim ersten Zauchensee-Summit gewinnt sie die Aufmerksamkeit der Teilnehmer:innen, wenn sie davon erzählt, worauf es ankommt, um die eigenen Ziele zu erreichen.
NICOLE, wie erreichen wir unsere Ziele?
Es sind die letzten 200 Meter beim Ironman. Dann spürt Nicole Hinum das, wofür sie so brennt: „Da läuft alles wie in Zeitlupe ab. Der Gedanke: Ich hab das jetzt wirklich geschafft! Da ist es nun, das große Ziel. Und der Beweis, dass ich alles schaffen kann, wenn ich es wirklich will.“ Ihr Antrieb? Ihre Leidenschaft. Mit genau dieser begleitet sie auch Unternehmen dabei, ihre Ziele mit einem klaren, starken Markenkern zu erreichen.
BETTINA, wie erfinden wir das Rad neu?
Der Arbeitsmarkt hat sich gedreht. Hin zum Arbeitnehmermarkt. Vor allem in der Technik- und IT-Branche können sich die Talente heute aussuchen, wo und auch wie sie arbeiten möchten. Mit alten Methoden gewinnt man diese Menschen daher nicht mehr. Bettina Kern, Gründerin und Geschäftsführerin von KERN engineering careers, weiß, wie sich das Rad trotz Fachkräftemangels weiterdreht und vor allem, wie es sich in Richtung Zukunft dreht. So viel vorweg: „Um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können, müssen wir ordentlich in die Pedale treten!“