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Berufsorientierung: Nicht genügend, setzen!

Die sinkenden Geburtenzahlen machen sich in Österreich mittlerweile immer stärker bemerkbar. Inzwischen finden vier von zehn heimischen Firmen keine geeigneten Bewerber mehr – auch deshalb, weil die vorhandenen Bewerber immer ungeeigneter scheinen. Bei vielen gebe es Mängel beim Schreiben, Lesen und Rechnen oder bei einfachsten Regeln der Höflichkeit, wie eine Wirtschaftsinitiative berichtet.

Grund für die Bewerberflaute ist der Lehrstellenmarkt, der unter der in der Pandemie fehlenden Berufsorientierung an den Schulen leidet. Ist im Homeschooling auf die Berufsvorbereitung vergessen worden? Wir haben Peter Unterkofler, Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg, um seine Meinung gebeten:

Die Pandemie hat die Situation am Lehrlingsmarkt verschärft, weil_ die Suchenden keine Anleitung zur Lehrstellensuche mehr bekommen. In den Schulen mangelt es durch die Pandemie an einer ausreichenden Berufsorientierung. Auf der Seite der Lehrstellenanbieter, vor allem in der Industrie, ist die Bereitschaft, junge Leute auszubilden, jedenfalls ungebrochen. Unsere Betriebe suchen immer noch händeringend nach Fachkräften und Lehrlingen. Die Betriebe bieten auch in Coronazeiten Schnuppertage an. Lehrlingsausbilder stehen für individuelle Bewerbungsgespräche jederzeit zur Verfügung.

Das größte Defizit der jungen Leute ist_ die eigene Initiative! Unsere Lehrlingsausbilder zeigen sich angesichts der Coronapandemie alarmiert. Die Jugendlichen trauen sich nicht in die Betriebe. Das führt zu einer schlechten Bewerberlage. Und diese wiederum gibt Grund zur Sorge, in drei bis vier Jahren einem massiven Mangel an Fachkräften gegenüberzustehen, der noch stärker sein wird als heutzutage. Bewerbt euch, die Industriebetriebe stehen euch offen!

Und das zweitgrößte Defizit ist_ mangelndes Mathematikbasiswissen. Das nahmen wir unlängst zum Anlass, um konkrete Unterstützungsmöglichkeiten zu suchen. Mehrere Lernplattformen mit Hauptaugenmerk auf Mathematik wurden recherchiert, verglichen und gemeinsam mit Lehrlingen in unseren Betrieben getestet. Die Lernbegleiter mit einem guten Mix aus Erklärvideos, Lernchecks und Übungen konnten punkten.

Berufsorientierung in Schulen ist wichtig, weil_ die Fülle an Berufsbildern kaum zu erfassen ist. Hier braucht es eigentlich Fachexperten, die die Berufsorientierung in allen Schulstufen vermitteln. Die Jugendlichen sollten in einem eigenen Fach angeleitet werden, was sie aus ihrem Leben machen können. Durch die Pandemie fehlt aktuell leider der persönliche Kontakt in den Schulen. Veranstaltungen, wie die berufspraktischen Tage, sind in den Klassenzimmern derzeit nicht möglich.

Das wünschen wir uns als IV von der Regierung_ Wir brauchen alle eine klare Perspektive. Das beginnt mit einem schrittweisen Öffnen aller Lebensbereiche für negativ getestete Personen. Und dann muss uns allen viel daran liegen, dass unsere Wirtschaft eine stabile Geschäftslage halten und auf eine gewisse Resilienzfähigkeit bauen kann. In der Krise hat sich bestätigt, wie wichtig es ist, mit Eigenkapital und Liquidität ausgestattet zu sein. Wir brauchen daher unkomplizierte und rasche Instrumente, damit das im Markt vorhandene Kapital auch den Weg zu den Unternehmen findet._

Unsere Betriebe suchen immer noch händeringend nach Fachkräften und Lehrlingen.

Peter Unterkofler Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg

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