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Talent und Erfolg liegen oft eng beisammen. Jeder kennt sie: die Wunderkinder, die scheinbar mühelos ausgezeichnete Ergebnisse am laufenden Band abliefern. Doch was unterscheidet sie von anderen Menschen? Ist es wirklich ihr angeborenes Talent? „Wohl kaum, sie machen einfach nur das, was sie eben gut können“, weiß Daniel Marwan, CEO des Recruitingunternehmens epunkt. Überraschenderweise stößt man damit aber an die Grenzen der sozialen Akzeptanz.

„Menschen sollen gerne zur Arbeit gehen.“ Das war die Vision von Daniel Marwan, als er vor 20 Jahren sein Recruitingunternehmen epunkt gründete. Die Realität ist jedoch um einiges ernüchternder: „Viele Menschen sind nicht glücklich mit ihrem Job, weil er nicht ihren Talenten entspricht. Und dann muss man sich jeden Tag abmühen“, erzählt Marwan. Nur, steckt überhaupt in jedem von uns ein kleines Wunderkind? „Jeder Mensch hat Talente! Aber nicht jeder kennt sie und selbst wenn man sie kennt, erfordert es immer noch viel Mut, zu seinen Talenten zu stehen und sich ein Umfeld zu schaffen, in dem man seine Begabungen ausleben kann.“

Streng dich an, du Faulpelz!

Wie bitte? Es benötigt doch nicht viel Mut, einfach das zu tun, worin man gut ist. Doch weit gefehlt! Denn im Laufe der Zeit haben wir andere Verhaltensweisen institutionalisiert: „Unser Schul- und Ausbildungssystem ist sehr stark darauf fokussiert, Schwächen auszumerzen. Es gibt natürlich gewisse Grundkenntnisse, die man in der Ausbildung nicht vernachlässigen darf. Aber wenn ein Schüler in Mathematik schlecht und in Englisch gut ist, bekommt er eher in Mathematik eine Nachhilfe als in Englisch eine Förderung. Und darüber sollte man durchaus einmal nachdenken“, so Marwan. „Als ich mein Unternehmen gegründet habe, war ich am Anfang ganz alleine und musste alles selbst machen – auch die Sachen, die ich nicht gut kann. Und das war total mühsam. Je mehr sich das Unternehmen weiterentwickelt hat, desto stärker konnte ich in die Rolle finden, in der meine Talente liegen.“

Und das ist nicht einfach, denn in der Jugend werden meist andere Werte anerzogen: „Jeder kennt diese klassischen Sprüche wie ‚Du kannst dir nicht nur die Rosinen aus dem Kuchen picken‘, ‚Das musst du machen, das gehört einfach dazu‘ oder ‚Gehe nicht immer den einfachen Weg‘. Der Idealfall, also nur das zu tun, was man gut und gerne macht, ist meistens sozial gar nicht erwünscht. Und den Mut aufzubringen, sich sein Leben trotzdem so zu organisieren, erfordert viel Überwindung.“

Der Talenteguide

An dieser Stelle gilt es allerdings, noch einmal einen Schritt zurückzumachen. Denn um an diesen Punkt zu gelangen, muss man zuerst seine persönlichen Talente kennen. „Sie sind nicht immer offensichtlich, aber jeder hat sie. Und es gibt einige Mittel und Wege, wie man Talente identifizieren kann“, erklärt der epunkt-CEO. „Den eigenen Interessen nachzugehen und treu zu sein, wäre mein erster Tipp. Ein Interesse und ein Talent sind nicht immer das Gleiche, hängen aber oft zusammen. Wenn man etwas gerne macht, macht man es gut und umgekehrt – das ist eine Art positiver Teufelskreis.“ Wer nicht so richtig weiß, wo seine Interessen liegen, sollte sich Werkzeugen der Eignungsdiagnostik bedienen. „Da gibt es einige, die sehr gut sind und die wir auch bei epunkt verwenden. Der StrengthsFinder der Firma Gallup ist beispielsweise ein gutes Tool, das man auch als Privatperson nutzen kann.“

Auf die eigenen Interessen zu vertrauen, wäre also ein möglicher Weg. Wenn dieser nicht zum Ziel führt, ist ein Strategiewechsel sinnvoll. „Dann sollte man sich Zeit nehmen und viel ausprobieren. Wenn ich etwas noch nie versucht habe, weiß ich nicht, ob ich gut darin bin. Dazu braucht es aber auch Referenzwerte, an denen man sich orientieren kann. Deshalb sind Feedbackschleifen ganz wichtig. Die Außenwahrnehmung hilft dabei, eine realistische Selbsteinschätzung zu treffen.“ Marwan sieht hier auch die Unternehmen in der Pflicht: „Wenn Mitarbeiter richtig eingesetzt werden und ihre Talente im Beruf ausleben können, erzielen sie bessere Ergebnisse, haben eine emotionale Bindung gegenüber ihrem Arbeitgeber und sind insgesamt zufriedener. Dazu erfordert es Führungspersönlichkeiten und HR-Abteilungen, die sich zutrauen, jemandem etwas zuzutrauen! Das kann enorme Kraft entfalten.“

Mitarbeiter können darauf allerdings nur bedingt Einfluss nehmen. Der beste Rat, den er jungen Menschen auf ihrer persönlichen Talentereise daher mitgeben kann, ist: „Suche dir einen Mentor – und zwar jemanden, der so ist, wie du gerne sein würdest. Trau dich, sprich diese Person einfach an und frag, ob sie dich begleiten und dir beratend zur Seite stehen möchte. So bin auch ich zu meinem Mentor gekommen. Und das war eine der wichtigsten Entscheidungen meiner beruflichen Laufbahn!“_

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