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Was Papst Benedikt XVI. mit dem Mühlviertel verbindet

Die ersten Pflanzen kultivierte Bernhard Reingruber als kleiner Bub unter seinem Schaukelgerüst. Mit dieser Menge würde er nun nicht mehr weit kommen. Mittlerweile gestaltet er mit seinem Unternehmen Florale Ästhetik verschiedenste Räumlichkeiten im deutschsprachigen Raum – darunter Events mit bis zu 2.500 Besuchern. Den Großteil der Pflanzen dafür baut er auf vierzehn Hektar selbst an. Welche davon er kürzlich für ein Dinner von sechs Staatsoberhäuptern verwendete und warum sich sein Kunststudium doppelt gelohnt hat, erzählt er bei einem faszinierenden Rundgang.

Die Zufahrt ist nicht ganz einfach zu finden. Beim zweiten Versuch klappt es aber doch und es geht entlang einer schmalen Straße vorbei an allerlei Sträuchern und Blumen zu einem modernen Holzbau. Beim Aussteigen sticht ein üppiger Beerengarten mit Ribiselstauden, Himbeer- und Brombeersträuchern ins Auge. Ehrlich gesagt, die Früchte irritieren ein bisschen angesichts des Ziels. Doch es bleibt keine Zeit, länger darüber nachzudenken, schon geht die Tür auf und der Unternehmer Bernhard Reingruber empfängt uns freundlich an seinem Firmensitz am Stadtrand von Linz in der Nähe des Pleschingersees. Dass nicht alle Navis den Weg zu ihm finden würden, sei ein wenig ärgerlich, aber „unsere Kunden kommen ja normalerweise nicht zu uns“, erklärt Reingruber entschuldigend, warum er seit dem Einzug in das neu errichtete Firmengebäude vor drei Jahren noch keine Beschilderung gemacht hat. Und wenn man dann so hört, was er stattdessen getan hat, verwundert es auch nicht:

Reingruber stattet mit seinem Unternehmen Florale Ästhetik Veranstaltungen jeglicher Art sowie sämtliche anderen Räume, etwa Büros oder Schauräume, mit Pflanzen aus. Er fährt jährlich zu 250 Kunden, ist in ganz Österreich und darüber hinaus auch vereinzelt in Deutschland und der Schweiz unterwegs.

Dass er einmal mit Pflanzen arbeiten möchte, wusste der mittlerweile 41-Jährige schon früh: „Ich habe als kleiner Bub unter meinem Schaukelgerüst die ersten Pflanzen kultiviert.“ Mit zwölf Jahren überzeugte er seine Eltern, in die 160 Kilometer von daheim entfernte Gartenbauschule Langenlois gehen zu dürfen, und machte dort die vierjährige Facharbeiterausbildung für Floristik sowie Garten- und Landschaftsbau. Dabei habe sich sein spezielles Interesse für die Gestaltung mit Pflanzen herausgebildet und so wurden die Flächen für den Pflanzenbau auf dem elterlichen Grund immer größer. Mit dem Facharbeiter, der Floristenmeisterausbildung, beruflicher Erfahrung in einem Blumengeschäft und der Leitung von Seminaren für florale Gestaltung machte sich Reingruber 2001 mit 23 Jahren selbstständig.

"Wir kultivieren 85 Prozent unserer verarbeiteten Blumen und Zweige selber – so haben wir ökologische, frischeste Pflanzen ohne lange Transportwege."

Bernhard und Anne Reingruber Florale Ästhetik

Das Unternehmen wuchs, und als es „mit Containern im eigenen Garten und sämtlichen Aussenlagern bei Verwandten“ nicht mehr funktioniert hatte, wurde 2015 das Firmengebäude als Lagerraum und Arbeitsstätte errichtet. Rundherum befindet sich ein kleiner Teil der Flächen, auf denen Reingruber die Pflanzen für die Gestaltungen selbst kultiviert. Die restlichen der insgesamt vierzehn Hektar landwirtschaftlichen Flächen sind im Mühlviertel. Die verschiedenen Orte würden einerseits den Vorteil bringen, für die unterschiedlichen Pflanzen die optimalen Bedingungen zu haben und andererseits hätte man so auch viele Blumen länger zur Verfügung, weil diese weiter oben im Mühlviertel erst einige Wochen später blühen würden. Dadurch, dass 85 Prozent der verwendeten Pflanzen selbst kultiviert werden, habe man die Möglichkeiten auf Materialien zurückzugreifen, die es im Großhandel gar nicht gibt: „Wir können schöne Individualisten erzeugen, im Großhandel müssen die Pflanzen für den Transport immer in bestimmte Kisten und Kübeln passen.“ Außerdem möchte er die Pflanzen aus dem Großhandel aufgrund deren starken chemischen Behandlung, den schlechten Arbeitsbedingungen bei der Produktion und den langen Transportwegen gar nicht verarbeiten. Reingruber biete mit seinen eigenen Schnittblumen sowie Gehölzern eine „natürliche und ökologische Gestaltung mit einer ganz persönlichen Sprache, die man sonst so schnell nirgends findet“. Es brauche nicht ganzjährig langstielige Rosen aus Afrika, stattdessen gebe es etwa in Österreich wunderschöne Garten- und Wildrosen und unzählige andere Blumen, so Reingruber und erinnert sich an das im Sommer stattgefundene Dinner von sechs Staatsoberhäuptern in Linz, bei dem er mit Wild-, Wiesen- und Gartenblumen eine regionale Blumenwiese auf den Tisch gezaubert hatte.

Hängendes Haferfeld

Als weiteren Unterschied zu anderen Unternehmen in der Branche nennt Reingruber auch seine Entscheidung, kein Blumengeschäft zu eröffnen und ausschließlich pflanzliche Dekorationen anzubieten: „Man kann sich nur einem Bereich zu 100 Prozent widmen und das sind bei mir meine Kunden.“ Diese waren zu Beginn noch je zur Hälfte Privatpersonen und Firmen, in den vergangenen Jahren habe sich der Schwerpunkt auf die Gestaltung von Büros, Schauräumen und Firmenveranstaltungen verlagert. Reingruber stattet mittlerweile Events mit gedeckten Tischen für bis zu 2.500 Personen aus. „Wir haben ungefähr 20.000 Blumenvasen“, erzählt Reingruber und zeigt auf Gefäße in sämtlichen Materialien und Formen im Keller des Firmengebäudes. Der Rundgang geht weiter, vorbei an Tannenzapfen in allen erdenklichen Größen, Trockenfrüchten („Wir haben über 10.000 Stück davon gesammelt“), einer alten Porzellansammlung und so vielen unterschiedlichen Dingen mehr, dass man gar nicht weiß, wo man zuerst hinschauen soll. Besonders ins Auge sticht aber noch ein Schimmern in mehreren Farben – Reingruber sieht das fragende Gesicht und sagt: „Hier lagern wir unsere gut 40.000 Christbaumschmuckteile aus Glas.“ Damit werden Weihnachtsausstellungen sowie Firmen, Thermen, Hotels oder auch öffentliche Gebäude ausgestattet: „Wir gestalten Christbäume mit bis zu zehn Metern Höhe. Unsere Kunden haben so den Vorteil, dass sie jedes Jahr wieder etwas ganz anderes bekommen.“

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