×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

„Geschenkt wurde mir nichts‘‘

Mit dem Einstieg von Anne Pömer-Letzbor in die väterliche Unternehmensgruppe hat keiner gerechnet. „Ich am wenigsten“, erzählt die Immobilienentwicklerin. Mittlerweile hat die 36- Jährige zwei eigene Unternehmen und zwei der zuletzt größten in Linz entstandenen Hochhäuser entwickelt. Ein Porträt über eine Frau mit Power.

Zugegeben, der Ausdruck Powerfrau ist abgedroschen und eigentlich sollte man ihn sowieso nicht verwenden. Denn wer spricht schon von Powermännern? Aber man kommt bei Anne Pömer-Letzbor an der Verwendung des Begriffes einfach nicht vorbei und nachdem sie sich zu Beginn des Interviews für das am Tisch liegende Handy entschuldigt („Meinem jüngsten Sohn ist es in der Früh nicht so gut gegangen, falls die Babysitterin anruft …“), traut man sich als Redakteurin, den Begriff auch zu schreiben. Von einem männlichen Interviewpartner hat man so etwas noch nie gehört. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist halt doch noch überwiegend ein Frauenthema und wenn es dann jemand erfolgreich macht, sind wir schnell bei der Powerfrau. Und egal ob man den Ausdruck jetzt mag oder nicht: Anne Pömer-Letzbor hat Power. Das hat die 36-Jährige in den vergangenen zehn Jahren beim Aufbau von zwei Unternehmen bewiesen und das spürt man auch, wenn die sympathische Unternehmerin darüber mit großer Begeisterung erzählt.

Doch beginnen wir von vorne. Anne Pömer-Letzbor hat „Wirtschaft immer schon gefallen“ und daher entscheidet sie sich für die HAK und das Studium „Wirtschaft und Recht“ an der WU Wien. Nach dem Studium beginnt sie beim Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG in der Liegenschaftsbewertung zu arbeiten und macht nebenbei die Immobilientreuhänderprüfung. Dann fragte unerwartet der Vater, ob Pömer-Letzbor ein Unternehmen von ihm, eine Bauträgerfirma, die bis dahin nicht operativ tätig war, aufbauen möchte. Pömer-Letzbors Vater, Gerold Letzbor, ist Eigentümer des Linzer Baumanagement-Unternehmens L-Bau-Engineering. Mit dem Einstieg in die Gruppe des Vaters habe keiner gerechnet. „Ich am wenigsten“, erinnert sich Pömer-Letzbor und erklärt, dass sie im Unterschied zu ihrem Vater mit Planung und Bau relativ wenig anfangen hat können. „Von Drainagen hatte ich da noch wenig Ahnung.“ Doch das habe sich mittlerweile geändert – wie überhaupt vieles.

Umgang mit Kritik

Die Bauträgerfirma wurde vom väterlichen Firmengeflecht rausgelöst und Pömer-Letzbor ist seit 2012 Eigentümerin der City Wohnbau Letzbor GmbH. Daneben baute Pömer-Letzbor das Unternehmen Letzbor Hausverwaltung auf. In den beiden Firmen sind nun sechs Personen Vollzeit beschäftigt und man ist Bauträger, Treuhänder, Makler und Hausverwalter. Die Bekanntheit des Vaters in der Branche habe sicher beim Einstieg geholfen, sagt die Unternehmerin ganz offen. Der Vater habe ihr „eine Chance gegeben und dafür bin ich ihm auch sehr dankbar – aber genutzt habe ich sie selber“. Pömer-Letzbor baute einen neuen Bereich auf und gemessen werde man an der eigenen Leistung: „Geschenkt wurde mir nichts.“

Apropos Leistung: Die Immobilienentwicklerin hat aktuell mit dem Bruckner Tower mit 356 Wohnungen das neunte Projekt in Arbeit. Und das ist nicht das erste bekannte Hochhaus in Linz: Zuvor wurde der Lux Tower mit 126 Wohnungen entwickelt. Angesprochen auf die Kritik, mit der bei den beiden Hochhäusern nicht gespart wurde, sagt Pömer-Letzbor: „Wenn man etwas Neues macht, muss man damit rechnen, dass es nicht jedem gefällt. So lange es genug Leute mögen, ist das für mich kein Problem.“ Man würde mit jedem Kritiker, der aktiv auf das Unternehmen zukommt, sprechen. Die Kritik, dass man plötzlich keinen Ausblick mehr habe, sei aber nicht berechtigt: „Damit muss man leben, wenn man mitten in der Stadt wohnt.“ Linz würde in den nächsten Jahren auch noch mehr Hochhäuser vertragen, denn anders könne man der starken Nachfrage nach Wohnraum in der Innenstadt gar nicht nachkommen.

„Ich bin meinem Vater sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, seine Bauträgerfirma zu übernehmen - aber genutzt habe ich die Chance selber.‘‘

Anne Pömer-LetzborGeschäftsführerin, City Wohnbau Letzbor und Letzbor Hausverwaltung

#Ähnliche Artikel

Alles begann am Küchentisch

Architekt ist ein Traumberuf von vielen, ein eigenes Büro das große Ziel. Markus Fischer und Christian Frömel sind zwei der wenigen, denen das auch gelungen ist. Die F2 Architekten holten kürzlich sogar erstmals den „Immobilien-Oscar“ nach Österreich. Was es dafür braucht und mit welchem Irrglauben über Architektur sie aufräumen möchten, erzählen die beiden in ihrem Büro in Schwanenstadt.

„Wir sind Gewohnheitsmenschen und wollen keine Veränderungen“

Vergleicht man den heimischen Immobilienmarkt mit anderen in Europa, würden wir in einem gelobten Land leben. Gleichzeitig gebe es aber auch bei uns noch einiges an Verbesserungspotential, sind sich Real360 Immobilien-Geschäftsführer Achim Harrer, Konsumentenschützerin Ulrike Weiß und Mario Zoidl, Geschäftsführer VKB-Immobilien und Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder Oberösterreichs, einig. Und auch bei den vorgeschlagenen Maßnahmen ist man gar nicht so weit auseinander.

Von großen Versäumnissen und smarten Baustellen

Experten aus der Bau- und Immobilienwirtschaft geben einen Einblick in die aktuellen Themen und Herausforderungen der Branche: Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Christoph Karer (KPMG Austria), Bauunternehmer Karl Hasenöhrl (Firmengruppe Hasenöhrl), Immobilienentwickler Michael Gesswein (Maximilianhof Immobilien) und Rechtsanwalt Manuel Traxler (Gesswein-Spiessberger Traxler Rechtsanwälte).

"Wir schaffen nicht mehr als drei Prozent Wirtschaftswachstum"

Sie sind wertmäßig Marktführer bei Holz/Alu-Fenster und Nummer Zwei auf dem Gesamtfenstermarkt. Josko Fenster und Türen mit Standorten in Kopfing und Andorf hat die zwei besten Jahre seiner Unternehmensgeschichte hinter sich. Doch der starke konjunkturelle Rückenwind birgt auch seine Tücken. CEO Johann Scheuringer junior in vier Statements darüber, wie er den Fachkräftemangel sieht, welche Bedeutung Employer Branding für Josko hat und warum man überrascht war, im Trend-Ranking zu den Top-Arbeitgebern Österreichs zu zählen.

„Macht das nicht!“

Familienunternehmen sind das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft. Es wird aber nicht einfacher für sie. Warum und wie man sich gegen die zunehmenden Herausforderungen stemmt, berichten vier Mitglieder und ein Experte für Familienunternehmen. Eine Gesprächsrunde mit Berater Christian Fuchs, Bauunternehmer Karl Hasenöhrl, Elisabeth Forstenlechner vom gleichnamigen Perger Installationsbetrieb, Clemens Malina-Altzinger von den Reform-Werken Wels sowie Gunther Herbsthofer vom gleichnamigen Linzer Installationsbetrieb.

„Unser USP sind unsere Unternehmenswerte“

Die Umfahrungsstraße Zwettl, der Austria Campus in Wien oder das G3 Shopping-Resort in Gerasdorf: Es sind nur drei der zahlreichen Projekte, die das Traditionsbauunternehmen Leyrer + Graf mit Sitz im niederösterreichischen Gmünd in den vergangenen Jahren realisierte. Was die vielseitige Unternehmensgruppe mit familiären Werten ausmacht, wie herausfordernd die Baubranche wirklich ist und warum die Lehrlingsausbildung eine Herzensangelegenheit ist? Ein Einblick in eine bewegte Firmengeschichte, die vor über 90 Jahren ihren Anfang nahm.

Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne

Der Werkstoff Holz wird mit Gesundheit und Behaglichkeit im persönlichen Lebensraum assoziiert. Häuser zur Gänze aus Holz stellen aber oft eine komplizierte Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne dar. Wie die Umsetzung funktioniert, weiß man beim Fenster- und Türenhersteller Josko in Kopfing im Innkreis.

Sozialer Stresstest

Es geht viel um Fairness und Sicherheit, wenn man vom Sozialstaat spricht. Und natürlich um Gesundheit, Arbeit, Bildung, Familie und Pflege. Das Coronavirus hat das Sozialsystem auf die Probe gestellt. Wie meistert der österreichische Sozialstaat diese Prüfung?

Von einer Hand zur nächsten

Familienunternehmen – das heißt für die Familie Holter nicht nur, dass sie die Eigentümer ihres Unternehmens [Holter Sanitär- und Heizungsgroßhandel](https://www.holter.at/) sind. Die Geschäftsführer Jasmin Holter-Hofer und Michael Holter begreifen die Bezeichnung als eine Philosophie.

PR

...Wir# brauchen diese Talente!! Unternehmensprofil: HABAU Group

Die Habau-Unternehmensgruppe mit Sitz in Perg ist ein jahrzehntelang erfolgreich gewachsenes Familienunternehmen und zählt zu den Top vier der österreichischen Bauindustrie – mit Tätigkeitsschwerpunkt auf Österreich und Deutschland. Worauf man hier baut: auf Empowerment. Mitarbeiter werden ständig gefördert und dazu ermutigt, sich weiterzuentwickeln und ihren Mut zu Innovation und Kreativität zu leben. Dazu setzt man auf gegenseitiges Vertrauen, Kooperation und offene Kommunikation.

Alles Stadtklar?

Stadt- oder Landflucht? Beides! Denn auf den Megatrend Urbanisierung folgt laut Zukunftsforschern ein neuer Trend: Glokalisierung. Also lokales Handeln in einer globalisierten Welt. Doch welche Wohntrends zeichnen sich dadurch ab? Und wie wird die Coronakrise unsere Wohnbedürfnisse nachhaltig verändern? Oona Horx-Strathern, Zukunftsforscherin am Zukunftsinstitut, Michael Gesswein und Siegfried Spiessberger, Immobilien-Projektentwickler am Maximilianhof, und Regina Freimüller-Söllinger, Architektin aus Wien, über zukunftsreifes Wohnen.

Eine (Herz-)erwärmende Familie ...

… und was für eine! Die Pelmondo-Geschwister können innerhalb kürzester Zeit ein wahres Feuer entfachen und eine einfache Umgebung in ein stimmungsvolles Ambiente verwandeln. Wie sie bei ihrer Arbeit vorgehen und welche Orte sie am liebsten prägen, erzählen sie am besten selbst.

Auf die Plätze. Fertig. Haus

Einfältig, kurzlebig, unflexibel? Von wegen! Bei Klischees über Fertighäusern fühlte man sich bei Genböck-Haus noch nie angesprochen: „Wir fertigen individuelle Fertighäuser mit einer langen Lebensdauer. Das geht vom kleinen Microhome, über große Villen bis hin zu Objektgebäuden“, sagt Helmut Möseneder, Geschäftsführer von Genböck-Haus. Das Bauunternehmen in Haag am Hausruck hat sich seit der Gründung 1987 stetig an neuen Trends, Technologien und neuen Kundenbedürfnissen orientiert.

„Frauen sind oft die besseren Leader“

Erfolgsfaktor Frauen: Seit 2008 leitet Karl Ochsner das 150 Jahre alte Familienunternehmen. Man möchte meinen, dass im Wärmepumpenbereich die Männer am Drücker sind. Nicht so bei dem Haager Hersteller, der anhand von Leistung und nicht von Geschlecht bewertet.

Von der Schottergrube zur Unternehmensgruppe

Seit 1960 entwickelte sich Hasenöhrl von einem kleinen Fuhrwerk zu einer vielseitigen Unternehmensgruppe für Bau, Abfall, Rohstoff und Transport. Das Familienunternehmen entstand auf einem Bauernhof – auch heute ist mit nachhaltigem Wirtschaften und der Weitergabe von Generation zu Generation landwirtschaftliches Grunddenken in der DNA des Betriebs verankert.

Lehre im Gep(b)äck

Ein Löffel voll Kreativität, ein Schuss Liebe zu Lebensmitteln mit einer Prise für technisches Verständnis, und schon ist die Zutatenliste für eine Bäcker- und Konditorlehre fertig. Wir haben uns bei Backaldrin in Asten umgesehen und dort einen Einblick in den Bäckeralltag erhalten.