was wäre, wenn …
Wussten Sie, dass es meistens nicht die Idee ist, an der Startups scheitern? Und wussten Sie, dass es in der oberösterreichischen Gründerszene ein 16-Uhr-Ritual gibt? Patric Stadlbauer, der mit seinem Smart Start Team von KPMG Österreich Startups unterstützt, hat sich unseren Was-wäre-wenn-Fragen gestellt. Und überrascht dabei mit der ein oder anderen Insiderinformation. Die Gedankenwelt eines Gründungsexperten …
# Gründen
WAS WÄRE, WENN …
… Sie morgen ein Unternehmen gründen würden, in welchem Bereich wäre das?
StadlbauerIch habe schon einmal im Bereich digitaler Währungen gegründet und würde das wieder machen, weil das weiterhin ein sehr trendiges Thema ist. Aber auch Nachhaltigkeit, Energie, Digitalisierung und Automatisierung sind sicher weiterhin die Themen der Zukunft.
… Sie ein Gründerteam zusammenstellen müssten: Welche Persönlichkeiten wären in diesem Team?
StadlbauerEs gibt keinen Katalog dafür, welche Charaktere jedes Team haben muss. Das ist sicher je nach Branche unterschiedlich. Wichtig ist, dass es ein diverses Team mit unterschiedlichen und möglichst vielen Kernkompetenzen ist. Aber vor allem das Zwischenmenschliche muss passen – man muss gemeinsam durch dick und dünn gehen können.
… mehr Frauen gründen würden? (2020: rund 1.300 Startup-Gründerinnen und 5.700 Startup-Gründer in Österreich. Frauenanteil von 18 Prozent; 2018: 12)
StadlbauerDer Trend ist sehr positiv und sollte unbedingt so weitergehen. Für das bestehende Ökosystem ist das eine tolle Entwicklung, weil viele neue Impulse gesetzt werden. Man könnte die Hypothese aufstellen, dass Frauen etwas risikoaverser, dafür die Startups auch etwas stabiler sind. Würden mehr Frauen gründen, wären damit die Erfolgschancen eventuell höher.
… Sie die Idee für ein Startup richtig schlecht finden, würden Sie das sagen?
StadlbauerSo krass würde ich es nicht ausdrücken. Aber als Berater ist es natürlich meine Aufgabe, das Startup reflektierend zu unterstützen. Meine Erfahrung zeigt allerdings, dass die Ideen meistens gut bis sehr gut sind. Wenn ein Startup nicht fortgeführt wird, liegt das überwiegend an der Umsetzung oder an Brüchen im Gründerteam.
… Sie ein Jahr im Ausland arbeiten müssten, was würden Sie an der österreichischen Gründerszene vermissen?
StadlbauerDen Spirit in der Szene, die guten Ideen und vor allem den extrem großen Zusammenhalt unter den Gründern und Business Angels in Österreich. Und speziell im oberösterreichischen Raum: das Bier um vier.
Und was würden Sie nicht vermissen?
StadlbauerIch glaube, was bei uns verglichen mit anderen Ländern fehlt, ist der Zugang zu großen Finanzierungsrunden. In manchen Ländern ist das einfacher, weil die Mentalität, wie Unternehmen finanziert werden, ganz anders ist.
… Sie das Fördersystem ändern könnten, welche drei Maßnahmen würden Sie umsetzen?
StadlbauerIch schätze das österreichische Fördersystem sowohl vom Bund als auch vom Land eigentlich sehr. Es gibt sehr gute Initiativen, die wirklich etwas bewegen. Drei Maßnahmen, die mir trotzdem spontan einfallen: Erstens sollte man den Zahlungsfluss beschleunigen, damit die Startups ihre Förderungen schneller erhalten. Zweitens müssen definitiv auch das Paperwork reduziert und die Anträge abgespeckt werden. Und das Dritte geht damit einher: Für ein Startup soll es insgesamt nicht zu ressourcenbindend sein, zu einer Förderung zu kommen.
… ich Ihnen jetzt eine Idee für ein Startup pitchen würde, wie könnte ich Sie von meiner Vision überzeugen?
StadlbauerDas Team ist essenziell. Die Charaktere Ihrer Gründer müssten mich überzeugen. Da muss die entsprechende Leidenschaft spürbar sein, sodass der Funke überspringt und ich sage: Die sind mit Herzblut dahinter, diese Idee umzusetzen.
Das Team ist essenziell.
Patric Stadlbauer
Audit Partner und Mitglied der Geschäftsleitung sowie im Smart Start Team, KPMG Österreich
Das heißt, alleine wäre ich chancenlos?
StadlbauerIch würde nicht chancenlos sagen. Aber es ist halt schwer, alleine die entsprechenden Ressourcen auf die Straße zu bringen.
… Sie ein Gründer nach DEM einen Rat fragen würde?
StadlbauerDurchhalten und im Zweifel mich anrufen. (lacht)
# Persönliches
WAS WÄRE, WENN …
… Sie nicht Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer wären, was wären Sie dann?
StadlbauerEhrlich gesagt, ich bin wirklich glücklich, dass ich Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer bin. Ich kann in meinem Beruf unternehmerisch denken und auch intern neue Geschäftsideen einbringen. Diese zwei Themen liegen mir sehr. Deshalb wäre ich ansonsten wahrscheinlich selbst Gründer.
… Sie eine Station in Ihrem Lebenslauf nachholen könnten – wofür würden Sie sich entscheiden?
StadlbauerIm Sinne von „weil es so schön war und ich es noch einmal machen möchte“? Dann wäre das definitiv die Phase, in der wir bei KPMG mit der Umsetzung unserer Startup-Beratung angefangen haben. Da habe ich wirklich spannende Charaktere getroffen – von Großindustriellen bis hin zu jungen, erfolgreichen Gründern. Das war beruflich ein sehr schöner Lebensabschnitt.
Und nachholen im Sinne von „das habe ich versäumt“?
StadlbauerDas ist wahrscheinlich eher im privaten Bereich: Ich habe ein bisschen zu schnell studiert und deshalb mein Auslandsjahr nicht so sehr ausgekostet, wie ich wollte. Ich wäre dann gerne noch ein paar Monate länger in Amerika geblieben.
… Sie die Antwort auf eine Frage erhalten könnten, welche wäre das?
StadlbauerIm Bereich der Startups würde ich gerne die Frage stellen: Wo und wer ist das nächste Unicorn?
Und haben Sie schon mal selbst versucht, diese Frage zu beantworten?
StadlbauerMan kann das zumindest in einer gewissen Weise bewerten und einschätzen, aber das kann ich natürlich jetzt nicht verraten.
… Sie mit einer Person (egal ob tot oder lebendig) Abendessen gehen könnten – wer wäre Ihre Wahl?
StadlbauerElon Musk – ein Abendessen im Weltall._
#Weitere Artikel
Was wäre, wenn …
… sich der Fachkräftemangel noch weiter intensivieren würde? Wenn wir aufgrund der sich verändernden Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt unseren Status als Wohlstandsgesellschaft aufgeben müssten? Oder wenn Künstliche Intelligenzunsere Arbeitskraft ablösen würde?Wir haben Gerhard Straßer, Landesgeschäftsführer des AMS Oberösterreich, zum beruflichen und privaten Philosophieren eingeladen und sehr persönliche Einblicke erhalten.
Was wäre, wenn …
„Kanzlergattin geht gar nicht“, stellte Eveline Steinberger-Kern fest, als ihr Mann Christian Kern im Mai 2016 Bundeskanzler wurde. Sie wolle sich nicht über den Beruf ihres Mannes definieren. Zwar wurde sie damals der breiten Öffentlichkeit erst so richtig bekannt, aber die beeindruckende Karriere hatte sie auch davor schon gemacht. Was anders gewesen wäre, wenn sie den Karriereweg als Mann gegangen wäre und wie sie auf ein Ibiza-Video mit ihrem Mann reagiert hätte, verrät die 47-jährige Unternehmerin und Mutter bei einer Reihe von „Was wäre, wenn“-Fragen.
Von Vorbildern und Herzensangelegenheiten
Die Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, Margit Angerlehner, über die Botschaften des fünften Unternehmerinnen-Kongresses, wie man mit Role-Models mehr Frauen für einen Lehrberuf begeistern will und warum die Vereinheitlichung der schulautonomen Tage und die Einführung des Familienbonus wichtige Signale für berufstätige Eltern sind.
„Die Freude am Umgang mit Menschen wird bleiben“
Vom Lehrling bei der Energie AG in den 1970er Jahren über internationale Stationen zum Generaldirektor seiner einstigen Ausbildungsstätte – Werner Steinecker blickt auf eine außergewöhnliche Karriere zurück.
Kinder und Karriere: ein Entweder-oder?
Oder ist beides möglich? „Ja!“, sagen Kati Bellowitsch, Mama zweier Jungs und Peter Huebauer, Papa von zwei Mädchen. Beide erzählen, wie sie alle(s) unter einen Hut bekommen. Wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützt werden kann, zeigen die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und Maschinenbau Fill.
PR
…Wir# brauchen diese Talente!! Unternehmensprofil: Prachtwerk
Im Prachtwerk THE ONE in Gallneukirchen und im Prachtwerk ORIGIN in Linz geht es vor allem um eines: Menschen zum Strahlen zu bringen. Äußerlich mit der ganzen Bandbreite an Beauty-Behandlungen und innerlich, weil Julia Maria Moser hier zwei Orte geschaffen hat, wo man sich – als Kunde genauso wie als Mitarbeiter – wohlfühlt. 2020 hat sich die junge Gründerin ihren großen Lebenstraum erfüllt und in Gallneukirchen einen zweiten Standort aufgebaut.
Neue Studiengänge im Überblick
Auch dieses Jahr gibt es seit dem Wintersemester wieder einige Neuerungen an Österreichs Universitäten und Fachhochschulen. Auffällig bei den neuen Studienrichtungen: Der Schwerpunkt liegt klar auf den Zukunftsthemen
digitale Transformation und Informationstechnologie.
40 Fragen rund ums Bewerbungsgespräch
Die Einladung zum Vorstellungsgespräch ist eingetrudelt? Gratulation! Der Traumjob ist bereits ein großes Stück näher. Zum Feiern ist es aber noch zu früh – Vorbereitung ist jetzt angesagt. Nun gilt es noch einmal richtig zu punkten und Fettnäpfchen zu vermeiden. Mit diesen Fragen wird die Unterschrift am Dienstvertrag nur noch zur Formalität.
Bewerbungstrends: mit den richtigen Tipps zum Traumberuf
Jobplattformen, Firmenwebsites, Social Media oder doch ganz oldschool per Post? Die Möglichkeiten sich zu bewerben sind vielfältiger denn je. Auch bei der Gestaltung der (digitalen) Bewerbungsmappe gibt es unterschiedlichste Ansätze. Aber welche Unterlagen lesen sich Personalisten tatsächlich durch? Und worauf achten sie besonders? Zwei Recruiter sprechen über aktuelle Trends im Bewerbungsprozess und Fähigkeiten, die der Arbeitsmarkt der Zukunft erfordern wird.
Hallo, ich bin WERNA!
Sie können mich aber auch beim ganzen Namen nennen: Gütesiegel für wertschätzende und nachhaltige Arbeitgeber. Ins Leben gerufen haben mich vier Personalexperten aus unterschiedlichen Branchen. Ihre Motivation dahinter: einen Beitrag zu leisten, dass sich die Arbeitswelt positiv weiterentwickelt.
Erfolgsfaktor Wertschätzung
Ja, genau, überall sollen Führungskräfte Wertschätzung zeigen, um Mitarbeiter zu halten und zu begeistern. Hier und da ein kleines Lob, gelegentlich eine Belohnung und alle Mitarbeiter sollen sich bitte mit Kusshand über die entgegengebrachte Wertschätzung freuen und selbstverständlich besser, lieber und länger arbeiten. Naja, nicht ganz. Was Wertschätzung tatsächlich bedeutet, erklärt „die Wertschätzerin“ Manuela Wenger. Und was bringt sie?
Wir haben uns bei drei Unternehmen umgehört …
PR
…Wir# brauchen diese Talente!! Unternehmensprofil: Hypo Oberösterreich
Menschlichkeit und Leistung, passt das zusammen? Bei der Hypo Oberösterreich passt das sogar sehr gut zusammen: Die Bank zählt nicht nur zu den erfolgreichsten Regionalbanken, sondern auch seit vielen Jahren zu den besten und beliebtesten Arbeitgebern Österreichs. 2007 war die Hypo etwa die erste Bank Oberösterreichs, die das staatliche Gütesiegel als familienfreundliches Unternehmen erhalten hat.
PR
…Wir# brauchen diese Talente!! Unternehmensprofil: Gesundheitszentrum Revital Aspach
Gesundheit schaffen und erhalten, ganzheitlich und mit fast 30-jähriger Erfahrung. Dafür steht das Revital Aspach – Zentrum für modernes Gesundheitsmanagement. Neben einer Klinik für orthopädische Rehabilitation und einem Ambulatorium für physikalische Medizin betreibt das Revital Aspach außerdem ein Gesundheitsrefugium (Villa Vitalis) für modernes, zeitgemäßes Stress- und Stoffwechselmanagement.
PR
…Wir# brauchen diese Talente!! Unternehmensprofil: FILL
„Wer die beste Lösung sucht, entwickelt gemeinsam mit Fill seine Zukunft.“ Das ist die Mission des international tätigen Maschinen- und Anlagenbauunternehmens in Gurten im Innviertel. Zur Umsetzung der innovativen Projekte sind unterschiedlichste Kompetenzen gefragt. Die Mitarbeiter genießen sehr viel Freiraum, bekommen aber auch die notwendige Unterstützung, um sich in der jeweiligen Disziplin fachlich und persönlich weiterzuentwickeln.
PR
…Wir# brauchen diese Talente!! Unternehmensprofil: HABAU Group
Die Habau-Unternehmensgruppe mit Sitz in Perg ist ein jahrzehntelang erfolgreich gewachsenes Familienunternehmen und zählt zu den Top vier der österreichischen Bauindustrie – mit Tätigkeitsschwerpunkt auf Österreich und Deutschland. Worauf man hier baut: auf Empowerment. Mitarbeiter werden ständig gefördert und dazu ermutigt, sich weiterzuentwickeln und ihren Mut zu Innovation und Kreativität zu leben. Dazu setzt man auf gegenseitiges Vertrauen, Kooperation und offene Kommunikation.
PR
…Wir# brauchen diese Talente!! Unternehmensprofil: Österreichische Post
Die Österreichische Post ist der landesweit führende Logistik- und Postdienstleister. So wie sich die österreichische Bevölkerung und Wirtschaft auf die flächendeckende und zuverlässige Versorgung mit Postdienstleistungen verlassen kann, so können das auch die Mitarbeiter. Selbst in schwierigen Zeiten wie der aktuellen Pandemie hält man hier zu seiner wichtigsten Ressource: den Menschen mit ihren Talenten.
Talentfrei? Gibt es nicht!!
Was fällt Ihnen leicht? Bei welcher Tätigkeit vergeht für Sie die Zeit wie im Flug? Und bei welcher Sache, die Sie stundenlang ausführen, denken Sie sich: „Hey, ich habe mehr Energie als davor!“? Voilà, Sie haben soeben Ihr Talent entdeckt, meint Keynote-Speaker und Unternehmer Ali Mahlodji. In zwei Unternehmen – ÖAMTC und Aspöck Systems – haben wir uns umgesehen, wie dort Mitarbeiter ihre Talente einsetzen.
„Ein guter Steuerberater ist ein Art Co-PIlot“
500.000. So viele Skitourengeher sind in Österreich im Winter nach Schätzungen der alpinen Vereine unterwegs. Kurt Lassacher ist einer von ihnen. Das Bergaufgehen scheint ihm zu liegen. Auch beruflich hat er nun als Partner und Geschäftsführer der BDO Salzburg einen Gipfel erklommen.