Was wäre wenn…
Tatsache ist: Helena Kirchmayr ist Landesparteiobfrau-Stellvertreterin und Klubobfrau der Oberösterreichischen Volkspartei. Die 35-Jährige studierte Wirtschaftswissenschaften, ist Angestellte der JKU in Linz und Mutter einer eineinhalbjährigen Tochter. Aber an den Tatsachen alleine lernt man einen Menschen noch nicht kennen. Oft braucht es ein paar „Was wäre wenn“-Fragen, um zu verstehen, wie jemand tickt.
… Ihre Tochter eines Tages sagt, sie würde gern Politikerin werden?
KirchmayrMomentan sagt sie nur ein Wort und das ist „nein“. Wenn sie das machen möchte, dann stehe ich ihr nicht im Weg – es ist ein spannender, zeitintensiver und sehr abwechslungsreicher Job.
… Sie das österreichische Bildungssystem ohne große Budgeteinschränkungen neu aufstellen dürften, was ändern Sie?
KirchmayrVorschule für alle – hier sollten die Kinder darauf vorbereitet werden, was sie in der Schule erwartet. Die Volksschule sollte mit Vorschule fünf Jahre dauern. Lesen, Schreiben, Sprechen und Rechnen wird forciert – das Grundwerkzeug sollte jeder nach der Schule beherrschen. Schon jetzt arbeiten Pädagogen mit viel Engagement, aber ich denke, man könnte mit mehr Personal helfen, um lernschwache Kinder besser unterstützen zu können und die, die schon wissen, wie es geht, auch gut zu fördern. Die Gruppen würde ich auch verkleinern. Moderne Technologien müssen sich in den Klassen verbreiten – damit die Kinder einen guten Umgang damit erlernen. Ein Computer ist nicht nur ein Spiel- sondern vor allem auch ein Lerninstrument. Wichtig finde ich außerdem: Mehr Praxis in Höheren Schulen gleich von der fünften Oberstufe an.
… Sie einen Wunsch frei hätten?
KirchmayrDann würde ich allen Kindern wünschen, dass sie Eltern haben, die sich gut um sie kümmern.
… Sie bei einer Talente-Show (für den guten Zweck) mitmachen würden?
KirchmayrIch würde Witze erzählen, auch wenn ich nur einen kann, aber der ist recht lustig! Ein Bauer hat zehn Hennen …
… Bundeskanzler Kurz Sie in die Bundesregierung holen möchte?
KirchmayrDann sage ich ihm, dass wir viele andere engagierte Frauen in Oberösterreich haben, die in Wien gute Arbeit leisten würden.
… Sie mit Ihrem achtjährigen Ich telefonieren könnten, was sagen Sie ihm?
KirchmayrDu brauchst dir keine Hoffnungen machen, das so heiß ersehnte Pony wird nie im Garten stehen.
… Sie einen Tag lang unsichtbar wären, wo verbringen Sie den Tag?
KirchmayrDas bleibt geheim. (schmunzelt)
… Sie Gott eine Frage stellen könnten, die er beantwortet?
KirchmayrIch würde ihn fragen, warum er Menschen viel zu bald aus ihrem geliebten Umfeld zu sich holt und nach welchen Kriterien er sie sich aussucht.
… Sie ein Gesetz von heute auf morgen einführen könnten?
KirchmayrMein persönlicher und weniger juristische Zugang wäre eher, welche Regelungen wir über Nacht ersatzlos streichen.
… Sie ein zusätzliches Talent käuflich erwerben könnten?
KirchmayrZeichnen und Malen – bei mir sehen alle Tiere ähnlich aus! Ich bewundere Menschen, die mit wenigen Strichen Tolles erschaffen können.
… Sie drei Monate Auszeit geschenkt bekommen würden?
KirchmayrIch würde mit meiner kleinen Tochter – da ist jede freie Minute sehr viel wert – und meinem Partner draußen im Garten arbeiten.
… Sie die elterliche Landwirtschaft übernommen hätten, was hätten Sie daraus gemacht?
KirchmayrEinen riesengroßen Obstgarten mit Marillen-, Apfel- und Zwetschkenbäumen und einen großen Stall mit riesigen Weideflächen, wo alle meine Lieblingstiere Platz hätten, und einen Kindergarten am Hof inklusive Streichelzoo.
… Sie ein Restaurant
eröffnen würden?
KirchmayrDann würden dort nur Produkte aus Oberösterreich verarbeitet werden und ich würde selbst kochen.
… es ganz einfach wäre, eine Gewohnheit abzulegen, welche würden Sie gerne loswerden?
KirchmayrDen Griff zur Schokolade an anstrengenden Tagen und, dass ich mich auch über Kleinigkeiten aufregen kann.
… Sie aus Österreich auswandern müssten, in welchem Land würden Sie dann leben?
KirchmayrIn Italien am Meer!
… Sie ein Leben lang nur noch drei verschiedene Gerichte essen dürften?
KirchmayrGekochtes Rindfleisch mit Semmelkren, Pasta mit Meeresfrüchten und Bananen.
… eine junge Frau Sie fragt: „Ich möchte eine Karriere wie Sie machen, wie geht das?“
KirchmayrIch würde antworten: Karriere ist relativ. Einfach engagiert und zielstrebig sein. Eine Portion Mut und Idealismus gehören auch dazu, und man muss für die Sache brennen. Wichtig ist, dass es Spaß macht
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