Reduktion aufs Maximum
Wenn die kreativen Köpfe zweier Unternehmen an einem gemeinsamen Projekt tüfteln, entsteht nicht selten Großes. Bei Salzer Formtech und GMS Gourmet war das Ergebnis der Zusammenarbeit eine nachhaltige und recyclebare Transportbox für „Essen auf Rädern“ aus expandiertem Polypropylen, die das Warmhalten des Essens garantiert, einfach zu reinigen und wiederverwendbar ist. Uwe Karner, Geschäftsführer von Salzer Formtech, berichtet über das gemeinsame Projekt und darüber, warum Kunststoff auch zur Nachhaltigkeit beitragen kann.
„Ich muss zugeben, der Werkstoff Kunststoff ist eine Leidenschaft von mir, mit der ich mich schon seit Jahren beschäftige“, erzählt Uwe Karner und man merkt im Gespräch sofort, dass er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Seit eineinhalb Jahren ist er Geschäftsführer von Salzer Formtech und kann schon jetzt gemeinsam mit seinem Team die erfolgreiche Umsetzung eines großen Projektes mit GMS Gourmet verbuchen. Die Unternehmen arbeiten bereits seit Jahren zusammen. Bis jetzt produzierte Salzer Formtech Transportboxen aus EPS, expandiertem Polystyrol – dem typischen Styropor –, in fünf verschiedenen Farben für GMS Gourmet. Bekannt ist dieses Produkt durch „Essen auf Rädern“. Auf der Suche nach einer nachhaltigeren Verpackung stieß man auf das Material EPP, expandiertes Polypropylen, ebenfalls aus der Familie der Kunststoffe, jedoch weniger aufwendig in der Rohstoffherstellung.
Das Material besteht aus zahlreichen Mikropartikeln, die vorab mit Luft beladen und aufgetrieben werden. So müssen bei der Herstellung von EPP keine Treibmittel eingesetzt werden. Man beschloss, aus den fünf verschiedenfarbigen Boxen eine zu machen, die für alle Zwecke einsetzbar ist, versehen mit bunten Papierbanderolen. Um ein hochwertiges Produkt zu schaffen, setzt man auf die umweltfreundlichen Eigenschaften von EPP: Es braucht weniger Rüstvorgänge, weniger Reinigungsvorgänge direkt bei den Anlagen und das Wegfallen verschiedener Farbmaterialien ermöglicht, größere Losgrößen zu produzieren. Die Verpackung wird darüber hinaus leichter und auch die Lieferkette des Rohmaterials wurde optimiert, weil dieses regional sehr nahe hergestellt werden kann.
Langlebiger und belastbarer
Entstanden ist die neue EPP-Box im Design, der Konstruktion und der Farbauswahl durch die Zusammenarbeit von Salzer Formtech und GMS Gourmet. Letztere haben das neue Produkt dann auch mit ihrem Design versehen. Der USP der Box in einem Satz erklärt: „Sie ist dynamisch belastbarer, langlebiger und einfacher recyclebar – und natürlich nachhaltiger hergestellt.“ Und wenn ein Lifecycle-Assessment vorgenommen wird, vom Rohstoff über die gesamte Wertschöpfungskette entlang, kann man erkennen, dass die CO2-Äquivalente, an denen das Ganze gemessen wird, ebenfalls deutlich reduziert werden können.Im Hinblick auf das gemeinsame Projekt wurde auch im Hintergrund die gesamte Lieferkette von Salzer Formtech bewusst optimiert – von der Rohstoffbeschaffung bis hin zur Auslieferung an GMS Gourmet. Außerdem fand eine interne Geschäftsprozessoptimierung in Anlehnung an gängige Lean-Management-Methoden statt.
Gemeinsam nachhaltig handeln
Durch die Salzer Gruppe, ein Familienunternehmen bestehend aus drei Firmen – Salzer Formtech, Salzer Papier und Salzer Industrie Service –, entsteht bei diesem Projekt auch die Möglichkeit einer internen Kooperation. Die Salzer Papier stellt für die Lebensmittelbranche Papier her, das in Kombination mit den Boxen verwendet werden kann. Durch seine fettabweisenden Eigenschaften müssen die Boxen beispielsweise weniger oft gereinigt werden. Die gesamte Gruppe arbeitet damit Hand in Hand an ihrem verbindenden Leitspruch: „Nachhaltig Besonderes schaffen.“
Für Uwe Karner ist klar: Kunststoff ist ein brennendes Thema unserer Zeit, man darf ihn nicht verteufeln und kann ihn auch nicht komplett eliminieren. Vielmehr geht es darum, ihn gut recyclebar zu machen und einen nachhaltigen Umgang damit zu finden. Ohne Kunststoff wäre zum Beispiel keine Landwirtschaft denkbar und auch im Automotive- oder Aviationsbereich kann er dazu beitragen, Produkte langlebiger oder leichter zu machen. Salzer Formtech wird EPP deshalb nicht nur im Lebensmittelbereich nutzen, sondern künftig auch beispielsweise im Flugzeugbau, der Bauindustrie oder der Freizeitindustrie. Weiteren nachhaltigen Projekten steht somit nichts mehr im Wege._
Kunststoff ist im Trend: Er ist leicht, robust und innovativ.
Uwe Karner
Geschäftsführer, Salzer Formtech
#Gedankensprung mit Uwe Karner
Wir setzen auf Kunststoff, weil_ er auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird.
Nachhaltige Produktion bedeutet für mich_ dass man entlang der gesamten Wertschöpfungskette alle Parameter der Nachhaltigkeit bestimmen kann und weiß, wovon man spricht. Und Nachhaltigkeit soll nicht nur auf Produktion bezogen werden, man sollte sie vielfältiger sehen: nachhaltiges Wirtschaften, nachhaltiges Personalwesen, nachhaltiges Know-how-Management und mehr.
Unsere Zusammenarbeit mit GMS Gourmet_ war ein Paradebeispiel einer unkomplizierten und sehr professionellen Zusammenarbeit.
EPP trägt großes Entwicklungspotential, weil_ keine zusätzlichen Treibmittel verwendet werden, das Material an sich sehr leicht und dynamisch dauerhaft belastbar ist und es in unterschiedlichsten Geschäftsfeldern eingesetzt werden kann.
In Zukunft wünsche ich mir_ dass wir mit dem Thema Kunststoff und seiner Verwendung in Bezug auf Recycling und Herstellung ein bisschen offener diskutieren und auch das Positive darin wiederfinden. Es wird nicht ohne gehen, aber man muss richtig damit umgehen.
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