Lehre im Gep(b)äck
Ein LoÌ?ffel voll KreativitaÌ?t, ein Schuss Liebe zu Lebensmitteln mit einer Prise fuÌ?r technisches VerstaÌ?ndnis, und schon ist die Zutatenliste fuÌ?r eine BaÌ?cker- und Konditorlehre fertig. Wir haben uns bei Backaldrin in Asten umgesehen und dort einen Einblick in den BaÌ?ckeralltag erhalten.
Jeder, der schon mal selbst Hand angelegt hat, weiß: Brot backen hat etwas Sinnliches. Nichts fuÌ?hlt sich an wie Hefe, die man mit den Fingerspitzen am Handballen zerdruÌ?ckt. Kalt, fast stumpf, hinterlaÌ?sst sie einen kuÌ?hlen Film auf den HaÌ?nden und riecht nach Prozess. Die kleinen, beigen Brocken loÌ?sen sich im warmen Wasserbad auf. Man taucht das feine Mehl unter, verknetet es und wartet, bis es sich loÌ?st, um zu ruhen. Dann, wenn die Masse aufgeht, glaubt man, der Laib habe ein schlagendes Herz. Vielleicht ist es das, was das Brotbacken so attraktiv macht. Sauerteig, ein aromareiches Naturprodukt, das seit hunderten Jahren beim Brotbacken zum Einsatz kommt, vielfaÌ?ltige Mehle aus regional angebautem Getreide, Variationen mit OÌ?len, Sirupen oder Kernen. Mit alledem und noch viel mehr beschaÌ?ftigen sich die BaÌ?ckerlehrlinge Lara Blanchard und Sarah Eglseer bei dem Astener Backgrundstoffhersteller Backaldrin.
„Es ist spannend mitzuerleben, wie sich die jungen Menschen in der Lehrzeit entwickeln. PersoÌ?nlich wie beruflich.“
Kevin Pusam
Lehrlingsausbildner, Backaldrin
Aller Anfang ist schwer
„Als ich hier angefangen habe zu arbeiten, konnte ich die großen MehlsaÌ?cke nicht tragen. Heute wuchte ich diese schon ganz geschickt herum“, sagt Lara Blanchard, die im Sommer 2019 ihre Doppellehre zur BaÌ?ckerin und Konditorin bei Backaldrin startete. Sie wurde durch ihren Schwager auf das oberoÌ?sterreichische Familienunternehmen aufmerksam. UnschluÌ?ssig, wie es nach der Schule weitergehen soll, vereinbarte sie einen Schnuppertag in Asten, wo die zierliche 16-JaÌ?hrige endguÌ?ltig Feuer fuÌ?r die Lehre fing. Nach rund neun Monaten in ihrem ersten Lehrjahr fuÌ?hlt sich Lara wohl und gut aufgehoben im Betrieb: „Ich mag den Duft in der Backstube und das Probieren mit den verschiedenen Teigen. Die Kollegen sind alle sehr nett und wir haben viel Spaß bei und an der Arbeit. Mittlerweile habe ich mich auch daran gewoÌ?hnt, dass es ein stehender Beruf ist und bin abends nicht mehr todmuÌ?de“, sagt die OberoÌ?sterreicherin, die das GefuÌ?hl hat, im richtigen Job angekommen zu sein.
Ihre Kollegin Sarah Eglseer ist ihr schon ein paar Schritte voraus. Sie ist bereits im dritten Lehrjahr und froh, sich nach der neunten Schulstufe fuÌ?r die Lehre entschieden zu haben. „Mir liegt praktische Arbeit und mit anpacken einfach mehr, darum habe ich mich fuÌ?r den Einstieg in die Arbeitswelt entschieden“, sagt die 18-JaÌ?hrige, die sich sehr daruÌ?ber freut, dass sie in der Berufsschule die Freude am Lernen entdeckt hat und gleichzeitig ein Handwerk erlernt. Das SchoÌ?ne daran: Lehrlinge mit ausgezeichnetem Schulerfolg werden bei Backaldrin belohnt, das motiviert natuÌ?rlich zusaÌ?tzlich. UÌ?berhaupt ist die Lehre hier vielleicht etwas anders als bei herkoÌ?mmlichen BaÌ?ckereibetrieben. Denn Backaldrin entwickelt Backgrundstoffe und Rezepturen, auf deren Basis BaÌ?cker und Konditoren in OÌ?sterreich und auf der ganzen Welt Backwaren herstellen. Die Produktpalette reicht dabei von Brot und GebaÌ?ck bis hin zu suÌ?ßen Feinbackwaren und Snacks. Da es keinen laufenden Tagesbetrieb gibt, bleibt fuÌ?r die Lehrlinge besonders viel Zeit, sich in der Backstube mit den verschiedensten Techniken und TeigfuÌ?hrungen vertraut zu machen.
Karriere mit Lehre
Dass die Lehre bei Backaldrin eine Doppellehre ist, gefaÌ?llt Sarah besonders: „Dadurch wird es noch abwechslungsreicher und interessanter. In der Konditorei modelliere ich am liebsten Figuren aus Marzipan oder Fondant. Es ist toll, seiner KreativitaÌ?t freien Lauf lassen zu koÌ?nnen. Ich mag das Handwerk an sich sehr. Das FuÌ?hlen der verschiedenen Materialien ist etwas ganz Besonderes“, sagt die OberoÌ?sterreicherin, die wie ihre Kollegin unter den Fittichen von Kevin Pusam steht. Er war vor fuÌ?nfzehn Jahren der erste Lehrling im Betrieb, der die damals neu bei Backaldrin eingefuÌ?hrte Doppellehre absolvierte. Heute agiert er als Lehrlingsausbildner und weiß genau, wie es sich anfuÌ?hlt, ganz am Beginn der Karriere zu stehen: „Man kann hier einiges weiterbringen! FruÌ?her war ich als Teilnehmer bei diversen Lehrlingswettbewerben dabei, jetzt bereite ich meine Leute darauf vor. Ich finde es super, dass ich nun die Jugendlichen auf dem Ausbildungsweg unterstuÌ?tzen kann“, sagt der heute 30-JaÌ?hrige.
Kevin Pusam ist, nach kurzen AusfluÌ?gen in andere Betriebe, 2013 wieder zuruÌ?ck zum urspruÌ?nglichen Arbeitgeber gekommen. „Mir war der sogenannte Blick uÌ?ber den Tellerrand wichtig, daher habe ich mir nach meiner Lehrzeit bei auswärtigen Praktika drei Betriebe angesehen. Das hat mir Backaldrin organisiert. Danach bin ich als Reisebackmeister, so heißt das bei Backaldrin, in den Außendienst gewechselt. Nach zwei Jahren habe ich dann mit meiner MeisterpruÌ?fung im GepaÌ?ck 2013 wieder in der Firmenzentrale begonnen“, sagt Pusam, der sich seit Juni letzten Jahres um die Lehrlinge kuÌ?mmert. Eine fuÌ?r ihn sehr bereichernde Aufgabe, wie er sagt: „Es ist spannend mitzuerleben, wie sich die jungen Menschen entwickeln. Nicht nur beruflich, sondern auch persoÌ?nlich. In der Lehrzeit reifen sie zu jungen Erwachsenen. Da dabei sein zu koÌ?nnen, ist etwas ganz Besonderes.“
Welche Zutaten braucht es eigentlich, um als BaÌ?cker-Konditor-Lehrling gluÌ?cklich zu werden? „FingerspitzengefuÌ?hl, KreativitaÌ?t und großes Interesse an Lebensmitteln. Auch ein technisches VerstaÌ?ndnis fuÌ?r das Arbeiten mit Maschinen ist von Vorteil“, sind sich Sarah, Lara und Kevin einig. FruÌ?haufsteher muss man nicht zwingend sein, denn der klassisch zeitige Dienstbeginn faÌ?llt bei Backaldrin weg. Arbeitsantritt ist sieben Uhr “ und da sind die BaÌ?cker nicht allein, denn solidarisch beginnen auch die meisten BuÌ?roangestellten um diese Uhrzeit.
#ßhnliche Artikel
Oberösterreich aufgetischt
Linzer Torte, Selchfleisch und Knödel “ die Dreifaltigkeit der oberösterreichischen Küche. Richtig interessant wird es aber erst abseits dieser Klassiker. Denn im Land ob der Enns ist man äußerst emsig, wenn es um ungewöhnliche Lebensmittel geht.
PR
Erfolgreich isst gut!
Martin Podobri liebt Herausforderungen “ und gutes Essen. KGG und UBG unterstützen ihn finanziell beim Aufbau seines Jausenservices „Die Jausenmacher“.
„Macht das nicht!“
Familienunternehmen sind das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft. Es wird aber nicht einfacher für sie. Warum und wie man sich gegen die zunehmenden Herausforderungen stemmt, berichten vier Mitglieder und ein Experte für Familienunternehmen. Eine Gesprächsrunde mit Berater Christian Fuchs, Bauunternehmer Karl Hasenöhrl, Elisabeth Forstenlechner vom gleichnamigen Perger Installationsbetrieb, Clemens Malina-Altzinger von den Reform-Werken Wels sowie Gunther Herbsthofer vom gleichnamigen Linzer Installationsbetrieb.
Mit dem richtigen Gefühl
Im Job arbeiten die beiden täglich zusammen. Am Herd, oder besser gesagt am Griller, sind die Herren noch nie gemeinsam gestanden. Und doch funktioniert es reibungslos miteinander. Denn Florian Hütthaler, Eigentümer des gleichnamigen Schwanenstädter Fleischverarbeiters, und Tierarzt Dominik Eckl, der sich im Familienunternehmen um den Aufbau der Tierwohl-Marke kümmert, sind es gewohnt, mit Neuem umzugehen. Das Erfolgsrezept dazu bekommen wir von den zwei Machern am Griller im Hause Hütthaler.
„Wir schaffen nicht mehr als drei Prozent Wirtschaftswachstum“
Sie sind wertmäßig Marktführer bei Holz/Alu-Fenster und Nummer Zwei auf dem Gesamtfenstermarkt. Josko Fenster und Türen mit Standorten in Kopfing und Andorf hat die zwei besten Jahre seiner Unternehmensgeschichte hinter sich. Doch der starke konjunkturelle Rückenwind birgt auch seine Tücken. CEO Johann Scheuringer junior in vier Statements darüber, wie er den Fachkräftemangel sieht, welche Bedeutung Employer Branding für Josko hat und warum man überrascht war, im Trend-Ranking zu den Top-Arbeitgebern ßsterreichs zu zählen.
„Wir haben das Feuer weitergegeben“
Wie ticken die verschiedenen Generationen und Geschlechter in der Arbeitswelt? Die Suche nach einer Antwort führte unter anderem nach Schwanenstadt zu Familie Hütthaler. Diese verarbeitet seit mittlerweile 120 Jahren in vierter Generation Fleisch im gleichnamigen Betrieb. Wo sonst bei gutem Essen und einem Gläschen Wein neue Ideen gesponnen werden, treffen wir uns zu einem Gespräch mit der dritten Generation, Herbert und Claudia, sowie ihrem Sohn Florian und seiner Frau Dagmar über die magische Familienzahl und die notwendige Wertschätzung: bei ihnen zu Hause.
„Man kann ja auch nicht sagen, man liebt ein Kind mehr als das andere“
Anfang des Jahres hat der langjährige Vorstandsvorsitzende der Brau Union ßsterreich, Markus Liebl, das Zepter an den 46-jährigen Magne Setnes übergeben. Wie Setnes, der Manager mit norwegischen Wurzeln, dem Unternehmen zu weiterem Wachstum verhelfen will und was der ehemalige Vorsitzende Liebl in seiner Amtszeit gerne noch erledigt hätte, erzählen die beiden im Gespräch über die ßbergabe, zukünftige Ziele und Trinkgewohnheiten.
„Unser USP sind unsere Unternehmenswerte“
Die Umfahrungsstraße Zwettl, der Austria Campus in Wien oder das G3 Shopping-Resort in Gerasdorf: Es sind nur drei der zahlreichen Projekte, die das Traditionsbauunternehmen Leyrer + Graf mit Sitz im niederösterreichischen Gmünd in den vergangenen Jahren realisierte. Was die vielseitige Unternehmensgruppe mit familiären Werten ausmacht, wie herausfordernd die Baubranche wirklich ist und warum die Lehrlingsausbildung eine Herzensangelegenheit ist? Ein Einblick in eine bewegte Firmengeschichte, die vor über 90 Jahren ihren Anfang nahm.
Was wäre, wenn â?¦
â?¦ sich der Fachkräftemangel noch weiter intensivieren würde? Wenn wir aufgrund der sich verändernden Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt unseren Status als Wohlstandsgesellschaft aufgeben müssten? Oder wenn Künstliche Intelligenzunsere Arbeitskraft ablösen würde?Wir haben Gerhard Straßer, Landesgeschäftsführer des AMS Oberösterreich, zum beruflichen und privaten Philosophieren eingeladen und sehr persönliche Einblicke erhalten.
„Alle sollen Spaß bei der Arbeit haben“
Veränderung: Diese zeigt sich bei Sirocco, Teil der SCHAKO Group, nicht nur durch den Wechsel in der Geschäftsleitung. Die neue Führungskraft, Roger Hafenscherer, möchte die Vielfalt und Buntheit seines Teams am Standort Wien-Liesing weiterhin ausbauen. Dass seine Sparte als männlich dominiert gilt, hindert ihn nicht daran. Mit sozial kompetentem Auftreten, wechselseitiger Wertschätzung und Freude am Job möchte er schneller an dieses Ziel.
„Vielfalt ist immer eine Bereicherung“
Bei IBM iX ist so einiges vielfältig: von den Standorten über die Kundschaft bis hin zu den Mitarbeitenden. Für Markus Dietrich, Geschäftsführer für Düsseldorf, ßsterreich und Kroatien, ist ganz klar: Diversität wird immer mehr zum Differenzierungsmerkmal von Unternehmen und trägt maßgeblich zu deren Erfolg bei. Was sein Unternehmen tut, um am Puls der Zeit zu bleiben, und warum Diversität und Inklusion dabei eine zentrale Rolle spielen, erzählt er im Gespräch.
Digitale Transformation. Aber anders.
München, 1994. Mit der Gründung der mgm technology partners schafft CEO Hamarz Mehmanesh das Fundament für die heute international tätige Unternehmensgruppe aus Technologie- und Beratungsexpert:innen. In den vergangenen 28 Jahren hat sich vieles getan: Inzwischen beschäftigt mgm über 900 Mitarbeitende an 19 (inter-)nationalen Standorten. Und obwohl man den Kinderschuhen längst entwachsen ist, spricht Thomas Brugger, Geschäftsführer der mgm consulting partners austria mit Sitz in Salzburg, gerade im ausklingenden Jahr von Aufbruchstimmung.
Sozialer Stresstest
Es geht viel um Fairness und Sicherheit, wenn man vom Sozialstaat spricht. Und natürlich um Gesundheit, Arbeit, Bildung, Familie und Pflege. Das Coronavirus hat das Sozialsystem auf die Probe gestellt. Wie meistert der österreichische Sozialstaat diese Prüfung?
PR
„Das Bierbrauen hat mich schon immer fasziniert“
Mit nur 39 Jahren leitet Klaus Schörghofer ßsterreichs größten Braukonzern, die Brau Union ßsterreich, seit mehr als 15 Jahren ist er im Unternehmen. Wir haben mit dem Vorstandsvorsitzenden darüber gesprochen, was ihn bewegt, wie sich die Bierkultur in ßsterreich verändert “ und welche Biervorlieben er selbst hat.
Endlich Stille?
Ein Gründer, der möglicherweise die Heilung für ein weltweit stark verbreitetes Krankheitssymptom gefunden hat, eine Brille, die das eigene Smartphone zum 3D-Display macht, und ein Weinenthusiast, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat: drei spannende Gründungsgeschichten im ßberblick.
„Frauen sind oft die besseren Leader“
Erfolgsfaktor Frauen: Seit 2008 leitet Karl Ochsner das 150 Jahre alte Familienunternehmen. Man möchte meinen, dass im Wärmepumpenbereich die Männer am Drücker sind. Nicht so bei dem Haager Hersteller, der anhand von Leistung und nicht von Geschlecht bewertet.
Freundschaft geht durch den Magen
Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner und FPß-Klubobmann Herwig Mahr arbeiten in Oberösterreich nicht nur parteipolitisch eng zusammen, sie verbindet auch eine langjährige Freundschaft “ und eine Vorliebe für Mehlspeisen. Am Esstisch sitzen die beiden daher oft zusammen, gemeinsam gekocht haben sie bisher noch nie. Zwei Macher am Herd feiern Premiere als Koch-Duo.
Ich bin hier die Boss
Fest steht: Es gibt viel Luft nach oben beim Frauenanteil in Führungspositionen. Anfang 2020 wurden acht Prozent der Positionen in den Geschäftsführungen und 22,6 Prozent der Aufsichtsratsposten bei den 200 umsatzstärksten Unternehmen in ßsterreich mit Frauen besetzt (Quelle: Statista.com). Führen Frauen anders als Männer? Und wenn ja, was sind die Führungseigenschaften von Frauen? Wir haben bei acht weiblichen Führungskräften nachgefragt, wie es so ist, „die Boss“ zu sein.