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 Kachelöfen auf dem Vormarsch
Schon gewusst

Kachelöfen auf dem Vormarsch

3. November 2025

Angesichts der anhaltend hohen Energiepreise und dem Motto „Raus aus Abhängigkeiten“ setzen Haushalte in Österreich auf bewährte Heizmethoden: so erleben Kachelöfen ein Comeback. Rund 12 Prozent der österreichischen Haushalte heizen derzeit mit einem Kachelofen – Tendenz steigend.

„Die Nachfrage nach Kachelöfen ist in den letzten Monaten gestiegen“, bestätigt Thomas Schiffert, Geschäftsführer des Österreichischen Kachelofenverbandes und ergänzt: „Viele Menschen suchen wieder nach Lösungen, die unabhängig von internationalen Energiemärkten und Preisexplosionen funktionieren – und da ist der Kachelofen unschlagbar.“ Nicht zuletzt, da die globale Energiepolitik vor großen Herausforderungen steht: Internationale Energiemärkte sind stark von Importabhängigkeiten, Preisschwankungen und Machtkonzentration bei wenigen Produzenten geprägt, während der europäische Energiebinnenmarkt trotz seines Ziels eines freien und wettbewerbsorientierten Stromhandels mit Bürokratie und unterschiedlichen nationalen Energiepolitiken zu kämpfen hat. Zwar wachsen erneuerbare Energien weltweit jährlich um rund 2,5 Prozent, doch eine sichere und unabhängige Energieversorgung bleibt ein zentrales Anliegen vieler Menschen.

Laut dem Kachelofenverband Österreich gibt es derzeit rund 450.000 Kachelöfen in österreichischen Haushalten – das entspricht etwa 12 Prozent der rund 3,8 Millionen Haushalte. Die Anzahl der jährlich neu installierten Kachelöfen liegt laut Verband bei etwa 10.000 bis 12.000. Dennoch ist das Potential groß: Rund 32,2 Prozent der Haushalte setzen derzeit auf Fernwärme und 22,5 Prozent noch auf Gas – hier sieht der Verband deutlich Luft nach oben für nachhaltige, regionale Heizalternativen wie den Kachelofen.

Holz schlägt Öl, Gas und Strom

Ein aktueller Heizkostenvergleich des Österreichischen Kachelofenverbands (Stand: Oktober 2025) unterstreicht die wirtschaftlichen Vorteile des Heizens mit Holz: Wer mit Brennholz heizt, zahlt für ein typisches Einfamilienhaus mit 200 Quadratmetern im Jahr durchschnittlich rund 1.447 Euro. Damit ist Holz die günstigste Heizform. Zum Vergleich: Eine Ölheizung verursacht durchschnittliche Jahreskosten von 2.397 Euro, bei Erdgas liegt man bei 2.042 Euro. Noch drastischer sind die Unterschiede bei reinen Strom-Direktheizungen, die mit über 5.300 Euro jährlich zu Buche schlagen. Selbst moderne Luftwärmepumpen kommen im Schnitt auf rund 2.038 Euro pro Jahr – also deutlich über dem Niveau von Holz oder auch Pellets.

Ab 2026 verschärfen sich die Rahmenbedingungen für fossile Energien: Der Rat der Europäischen Union eliminiert endgültig russisches Gas als Energiequelle für EU-Länder. Österreich bezieht bereits seit 2025 kein Gas mehr aus Russland – die OMV hat sämtliche Lieferverträge beendet. Diese Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen: Die Gas-Netzkosten steigen ab 2026 im Schnitt um 18,2 Prozent, und auch die Stromnetzgebühren erhöhen sich – nach dem Rekordjahr 2025 – mancherorts weiterhin um durchschnittlich 1,1 Prozent.

Krisensichere Wärme

Zunehmend im Trend liegen derzeit sogenannte Kombinationssysteme, bei denen der Kachelofen intelligent mit anderen Energiequellen – etwa einer Wärmepumpe, Solarthermieanlage oder Photovoltaik – gekoppelt wird. Diese hybriden Lösungen vereinen das Beste aus zwei Welten: den behaglichen Strahlungskomfort und die Versorgungssicherheit des Holzfeuers mit der Effizienz moderner Haustechnik. So kann der Kachelofen nicht nur als Hauptheizung, sondern auch als ergänzende, CO₂-neutrale Wärmequelle eingesetzt werden, wenn Strompreise hoch sind oder die Außentemperaturen besonders niedrig. „Gerade diese Kombinationen werden immer beliebter, weil sie Unabhängigkeit, Nachhaltigkeit und Komfort perfekt verbinden und das Stromnetz entlasten“, betont Schiffert.

Gerade in einem waldreichen Land wie Österreich ist Holz als Energieträger besonders attraktiv. Es wächst direkt vor unserer Haustür, ist nachwachsend, umweltfreundlich und unabhängig von internationalen Lieferketten. „Ein moderner Kachelofen heizt effizient, speichert Wärme über viele Stunden und schafft ein unvergleichlich angenehmes Raumklima“, sagt Schiffert. Zudem lassen sich viele Modelle optimal mit bestehenden Heizsystemen kombinieren – und bieten damit zusätzliche Sicherheit bei möglichen Stromausfällen. Außerdem überzeugt Brennholz auch durch seinen regionalen Ursprung, stabile Preise und CO₂-Neutralität – ein wesentlicher Vorteil in Zeiten volatiler globaler Energiemärkte.

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