„Ich habe mich schnell in den Stein verliebt“
Über einen Mann, der loszog, um ein Unternehmen zu suchen, das er gestalten konnte. Und dabei Millionen Jahre alten Stein fand, den er mit viel Gespür in die Premiumklasse des Küchendesigns brachte. Als Arbeitsplatten mit der Optik von Designobjekten, gefertigt im Mühlviertel. Nun steht die nächste Innovation am Start: die weltweit erste Re-Stoning-Platte namens Alpinova. Ihr Stil: elegant und präzise wie ein Maßanzug.
„Nach einem Steinunternehmen habe ich nicht gesucht“, Johannes Artmayr grinst. „Ich habe ein Unternehmen gesucht, weil ich selbstständig tätig sein wollte“, erzählt der großgewachsene Mann im eleganten Zwirn. Die Geschichte vom erfolgreichen Manager, der im Jahre 2005 das Unternehmen Strasser Steine übernahm und zum Branchenführer aufbaute, wurde schon mannigfach erzählt. Doch warum gerade Stein?
„Im Grunde war mir der Produktbereich zu Beginn gar nicht so wichtig. Doch ich habe mich sehr schnell in den Stein verliebt. Und heute geht es mir einfach darum, diese Faszination, die ich beim Stein und seiner Ästhetik empfinde, mit anderen zu teilen.“ Johannes Artmayr hält heute 97 Prozent der Firmenanteile und hat aus einer Firma in Nöten DEN österreichischen Marktführer bei Küchenarbeitsplatten gemacht – mit einem Marktvolumen von zwei Dritteln, Tendenz weiter steigend.
Alpinova – die erste Re-Stoning-Platte der Welt
Im Showroom sehen wir das neueste Produkt des Unternehmens. „Sogar der Frankfurter Allgemeinen Zeitung war unsere Produktneuheit einen Artikel wert“, erzählt Johannes Artmayr stolz. Das Interesse ist nicht nur medial, sondern auch im Kundenkreis groß. „Das ist unsere Alpinova – und sie besteht aus den Steinresten unserer Produktion“, erklärt der Unternehmer und fährt liebevoll über den glatten, dunklen Stein. Es handelt sich dabei um die erste Re-Stoning-Platte weltweit, bestehend aus einem Gemisch aus 40 Prozent feinst gemahlenen Steinresten, 50 Prozent recycelten Materialien und 10 Prozent hochwertigem Bindemittel. Produziert wird sie in Italien, preislich ist sie im Einstiegsbereich für Steinplatten angesiedelt.
Man ging es von Grund auf neu an, baute ein Produktuniversum auf – mit verschiedenen Themen, Steinen und Farben. Heute ist Strasser Steine mit 30.000 Küchenplatten führend auf dem heimischen Markt. Der Fokus hat sich bezahlt gemacht. Die Entwicklung des internationalen Einrichtungsstils spielt dem innovativen Unternehmer in die Hände, denn die meist monochromen Küchenschränke eröffnen gerade der Arbeitsplatte die Möglichkeit, für den Akzent in der Küche zu sorgen. „Ein Küchenkasterl in Grau gibt es millionenfach. Die Steinplatte mit der besonderen Wellenlinie im Muster ist einzigartig.“ Wie hat sich eigentlich der Farbstil im Lauf der Jahre verändert, fragen wir. „Manche Töne, die Strasser Steine eingeführt hat, wie etwa das markante ‚Alpengrün‘, ein grüner Stein aus Osttirol, gehören mittlerweile zu den beliebtesten Farben des Sortiments. Es muss nicht immer grau sein, die Kund:innen sind mutiger geworden.“
Und dann kam „ST-ONE“
Es gibt im Leben den Punkt, an dem man noch mehr aus seinem Potential machen möchte. „ST-ONE“ gehört definitiv in diese Kategorie. Das High-End-Produkt des Unternehmens ist eine komplett mit Stein ummantelte Küche. Der Korpus aus Vollholz, die Schubladen ausgekleidet mit Leder. Auf Maß gefertigt von einem Tischler aus der Region. „Das ist ein Produkt, mit dem wir uns auch am internationalen Markt einen Namen gemacht haben“, sagt Johannes Artmayr stolz. Und während die hochwertigen Arbeitsplatten eher in Österreich, Deutschland und der Schweiz verkauft werden, konnte man mit „ST-ONE“, das in Preisklassen von Häusern und Premiumautos vordringt, von Kitzbühel über Mallorca bis Florida einen weltweiten Radius spannen. Hier kommen die künstlerisch anmutenden Muster der Millionen Jahre alten Steine voll zur Geltung und füllen den Raum mit lebendiger Zeitgeschichte. Die manifestiert sich übrigens bald auch mitten im Mühlviertel.
Stoneum als Denkmal für die Schönheit des Steins
Mit etwa 17 Metern Höhe wird ein monolithähnlicher Bau die Landschaft neu definieren – mit einer Stein-Erlebniswelt auf dem Firmengelände für alle Besucher:innen aus der Region, und darüber hinaus mit Galerie, Meetingräumen, Bistro und einer Kantine. Gekrönt von einem Chef‘s Table, wo Spitzenköch:innen im architektonischen Gesamterlebnis aufkochen. Entworfen von den X-Architekten aus Linz, „die genau die Kühnheit eingefangen haben“, die Johannes Artmayr gesucht hat. Ist am Ende genau das das Geheimrezept für den großen Erfolg und die Strahlkraft der Firma? Im Stein mehr zu sehen als einen Nutzgegenstand – sondern auch seine Schönheit, seine Geschichte? Johannes Artmayr nickt: „Ja, definitiv. Für mich hat das alles immer schon zusammengehört. Es ist mir eine Freude, wenn ich diese Faszination mit anderen teilen kann.“_
Diese Steinplatten – das sind oft richtige Kunstwerke.
Johannes Artmayr
Eigentümer, Strasser Steine
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