Houskapreis 2023: Wood K plus mit 3. Platz ausgezeichnet
Die Holzindustrie spielt eine zentrale Rolle bei der strategischen Entwicklung einer nachhaltigen Bioökonomie in Österreich. Kommerzielle fossile Bindemittel für Holzwerkstoffe sind hochreaktiv und basieren auf Chemikalien wie Formaldehyd. Bisherige Alternativen auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen konnten sich nicht auf dem Markt etablieren.
Hürden und Erfolge
In einem internationalen Projekt wurde nun die Brücke zwischen Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung geschlagen. Es wurde ein grundsätzliches Verständnis über das Zusammenspiel zwischen Klebstoff und Holzwerkstoff erlangt und Hürden in der industriellen Nutzung biobasierter Klebstoffe identifiziert. Diese Hürden resultieren vor allem aus einer zu niedrigen Reaktivität und/oder der Verwendung von Rohstoffen mit geringer Verfügbarkeit. Die zu niedrige Reaktivität bewirkt, dass die Bindemittel zu lange aushärten und die Produktionsprozesse daher deutlich zu langsam und damit unrentabel werden. Zusätzlich sind neue Methoden zur Messung der Reaktivität von Klebstoffen essentiell für die Entwicklung von Alternativen mit einer zuverlässig hohen Adhäsion (Bindung) und geringeren Emissionen.
Nun hat es Wood K plus geschafft, einen kohlehydratbasierten Klebstoff zu entwickeln, der nachhaltig ist und eine sehr hohe Reaktivität besitzt. Dieses biobasierte Bindemittel ermöglicht der Holzwerkstoffindustrie eine kurze und somit wirtschaftliche Produktionszeit wichtiger Holzverbundplatten ohne dass aufwändige Investitionen in neue Anlagen notwendig sind. Die von Projektpartnern produzierten Span- und MDF-Platten wurden bereits erfolgreich von IKEA in Möbelprototypen verwendet.
Internationale Beachtung
Durch die Erfolge des Projekts und dessen starke internationale Beachtung wurde Wood K plus Mitorganisator der weltweit größten und angesehensten Konferenz über Holzklebstoffe, der ICWA in den USA. Wood K plus nutzt hierbei seine Vorreiterrolle, um den wissenschaftlichen Diskurs über alternative Klebstoffformulierungen weiter voranzutreiben.
Diese Ergebnisse etablierten Wood K plus als international führendes Forschungszentrum auf dem Gebiet der alternativen Klebstoffe und stärken die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen und europäischen Holzindustrie.
Über Wood K plus
Wood K plus betreibt seit über 20 Jahren exzellente Forschung im Bereich der nachhaltigen Materialien und Prozesstechnologien für Unternehmen in Zusammenarbeit mit Universitäten. Mit Schlüsselthemen wie nachwachsende Rohstoffe, Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie leistet Wood K plus einen entscheidenden Beitrag in Richtung Ökologische Transformation der Industrie.
Rund 120 Forscher:innen entwickeln bei Wood K plus biobasierte funktionalisierte Materialien – wie neue Holzwerkstoffe für Möbel und Bau, hochleistungsfähige Carbon-Werkstoffe, nachhaltige Verpackungen, hochwertige Fasern, thermische Isolierungen und natürliche Composit-Werkstoffe für viele Anwendungen, zum Beispiel Fahrzeuge und Windkraftwerke.
Geforscht wird gemeinsam mit über 150 Firmenpartnern und 50 wissenschaftlichen Partnern – darunter viele namhafte österreichische und internationale Partner – in zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsprojekten an drei Standorten in Linz (Hauptsitz), Tulln und St. Veit an der Glan.