Erst die Arbeit, dann das Sightseeing
Mitarbeitende können so im Pariser Café oder aus dem Lissaboner Co-Working-Space über einen längeren Zeitraum arbeiten und nach getaner Arbeit in das Sightseeing oder an den Strand starten. Das MIC-Personal kann dieses Angebot über die Dauer von maximal vier Wochen im Jahr nützen, wobei die Angestellten in Abstimmung mit ihrem jeweiligen Team selbst entscheiden, wie die Aufteilung zwischen To Do’s und Urlaubsspaß aussehen soll.
Die Rückmeldungen der rund 500 Mitarbeiter:innen aus 30 Nationen des Digital-Unternehmens sind positiv. MIC-CEO Alfred Hiebl betonte, dass das Workation-Modell dem Wunsch der Belegschaft nachkommen soll, Familienmitglieder in unterschiedlichen Teilen der Welt für eine längere Zeit besuchen zu können. Auch lang ersehnte Reisen, wie etwa nach Bali oder nach Down Under, können auf diese Art realisiert werden, ohne den ganzen Jahresurlaub dafür aufzuwenden.
Voraussetzung für Workation ist, dass die Arbeit dezentral erledigt werden kann. Hiebl unterstreicht, dass diese Umsetzung als Teil der flexiblen Unternehmenskultur gesehen wird und ein Zeichen für Offenheit und Vertrauen darstellt. Für die Workation gelten ähnliche Bestimmungen wie für das Home-Office: eine stabile Internetverbindung sowie Einhaltung von Sicherheitslinien und Kernarbeitszeiten innerhalb der Zeitzone des Unternehmens.
Rechtliche Hürden
Herausfordernd für den Anbieter von globalen Zoll- und Exportkontrolllsoftwarelösungen ist dieses Modell mitunter in steuer-, sozialversicherungs- und arbeitsrechtlichen Fragen. Denn: Steuerlich ist es sehr relevant, ob sich die Arbeitnehmer:innen über einige Wochen beruflich in Österreich, in der EU oder in Drittländern aufhalten. Die Linzer haben bereits einige Anfragen zum Workation-Modell erhalten und rechnen damit, dass bis zu 15 Prozent der Mitarbeiter:innen das Angebot in den Sommermonaten nutzen werden. Trotz der rechtlichen Rahmenbedingungen ist das Workation-Modell ein besonderer Vorteil, der dem Personal mehr Flexibilität samt Erholung erlaubt und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützt.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Mitarbeitenden zwar gerne in Österreich arbeiten, aber dennoch ihre Familien in den Herkunftsländern länger besuchen wollen.
Alfred Hiebl, CEO, MIC