
Die Verfolgungsjagd
ODER: PERSÖNLICHKEITEN AUF DEN FERSEN
Darf ich vorstellen? Mein Name ist Berry. Black Berry. Mein Leben ist ein Knochenjob – so richtig abschalten kann ich eigentlich nie. Nur im Urlaub kommt es hin und wieder vor, dass mein werter Besitzer mich mal kurz abschaltet. Wer mein Besitzer ist? Manfred Haimbuchner. Seit 2009 ist er Landesrat für Natur- und Landschaftsschutz, Wohnbauförderung und Sparkassen. So anstrengend meine Dauerbelastung auch ist, ich mache meinen Job gerne. Denn eines kann ich Ihnen sagen: In all den Jahren ist mein Besitzer kein einziges Mal so richtig laut geworden. „Wer ständig cholerisch reagiert, kann nicht gut arbeiten“, sagt er immer. Was nicht heißen soll, dass er nicht sehr konsequent sein kann und sein Team hervorragend leitet. Und wenn er etwas durchsetzen will, dann nimmt er sich auch kein Blatt vor den Mund.
07.00 Uhr
Noch ist es sehr ruhig hier im Büro in der Linzer Altstadt. Auch ich verhalte mich im Moment ausgesprochen unauffällig. Und das ist gut so. „Zwischen 7 und 9 Uhr kann ich das meiste erledigen, deshalb versuche ich immer, so früh wie möglich im Büro zu sein“, sagt mein werter Besitzer, Manfred Haimbuchner. Gerade für Belange wie Vertragsverletzungen im Naturschutzgebiet oder Finanzierungsprozesse im Bereich Wohnbau braucht er volle Konzentration. Wenn ich dann doch einmal klingle, kann es schon vorkommen, dass er nicht sofort abhebt. Aber – ich kann Ihnen versichern – er ist ein verlässlicher Rückrufer.
07.45 Uhr
Sehen Sie die schwarze Aktentasche neben dem Schreibtisch? Darin sitze ich gerade. Manfred Haimbuchner findet es nämlich unhöflich, wenn ich während Gesprächsterminen am Tisch liege. Und so einen Termin hat er gerade. Die Innung der Gärtner und Floristen stattet ihm einen Besuch ab (natürlich mit Blumen) und bespricht mit ihm aktuelle Themen.
09.00 Uhr
Im Gespräch über Energieeffizienz und Kosten mit Vertretern des Instituts für Wärme und Öltechnik.
09.45 Uhr
Tagung zum Thema „Neue Wege im Landschaftsschutz“ in den Redoutensälen in Linz Die Basis für einen dynamischen, zeitgemäßen Landschaftsschutz soll gelegt werden – da darf mein Besitzer als Naturschutzlandesrat natürlich nicht fehlen. Ein Thema, das ihm von großer Bedeutung ist. Denn mit dem derzeit geltenden Natur- und Landschaftsschutzgesetz und vor allem auch dessen Umsetzungsmöglichkeiten ist eine wirksame, nachhaltige Steuerung der Landschaftsentwicklung kaum noch realisierbar.
13.00 Uhr
Landesrat Haimbuchner als Verhandlungsführer bei den Allparteiengesprächen zur Novelle des oö. Wohnbauförderungsgesetzes.
18.45 Uhr
Am Weg ins Alte Rathaus.
Um Gottes Willen, jetzt hab ich mich erschreckt. Ich zittere regelrecht. Ach so, das ist mein Vibracall. Büroleiter Jörg Teufelberger ruft gerade an – der wusste sicher ganz genau, dass Manfred Haimbuchner gerade im Auto unterwegs ist – in seinem „zweiten Büro“ ist er telefonisch immer gut erreichbar.
19.00 Uhr
Beim Bezirksparteitag Linz-Stadt geht es um die Wahl des Stadtparteiobmannes, der Stadtparteileitung und deren Stellvertretern. Inhaltliche Ausrichtung und Anträge werden diskutiert.
22.00 Uhr
Jahreshauptversammlung Oldtimerfreunde (Jagawirt Steinhaus) Motorradfahren und Oldtimer, das sind zwei Leidenschaften von Manfred Haimbuchner.
23.15 Uhr
Gute Nacht!
„Alle Bürger haben berechtigte Anliegen – aber als Politiker kann man es natürlich nicht jedem Recht machen. Ich finde es sehr wichtig, auch unangenehme Entscheidungen offen zu kommunizieren und ehrlich zu sein“, sagt Manfred Haimbuchner. „Ansonsten könnte ich nicht gut schlafen.“ Gut schläft er an Tagen wie diesen in seinem Elternhaus in Steinhaus bei Wels, wo es ihn neben seiner Wohnung in Linz immer wieder gerne hinzieht.
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Die Verfolgungsjagd
Als Koordinator des Firmenservice des Berufsförderungsinstituts BFI Oberösterreich ist Gregor Höller erster Ansprechpartner und Schnittstelle zwischen den Kollegen in den BFI-Regionen, und ständig auf der Suche nach neuen Entwicklungen im Weiterbildungsbereich. Wir haben ihn durch den (straff durchgeplanten) Tag begleitet.

Verfolgungsjagd: Sabine Geiger
Sie ist jung, erfolgreich, aus Bayern – und mischt die heimische Tourismusbranche auf. Die 28-jährige Sabine Geiger ist die neue Direktorin des Heritage.Hotels in Hallstatt. Österreichische oder deutsche Gäste begrüßt sie manchmal mit den Worten „Ihr seid heute meine Exoten“ – schließlich kommen die meisten Gäste des Hotels aus der ganzen Welt in die Gemeinde, die zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde. Geigers oberstes Ziel: Den Gästen die ohnehin schönste Zeit des Jahres – ihren Urlaub – weiter zu verschönern. Wir haben die Hotelexpertin durch ihren Tag begleitet.

Verfolgungsjagd
Wien, das ist mein Name. Man nennt mich auch Bundeshauptstadt. Aber ja, das wussten Sie natürlich. Und ja, Sie haben Recht – darauf bin ich stolz. Doch wenn Sie jetzt denken, ich sei eingebildet, dann tun Sie mir Unrecht! Es stimmt nicht, dass ich hochnäsig behaupte, Linz sei eine Provinz – wenngleich das schon so ist. Aber ich sage das nicht mit Arroganz, denn mir ist sehr wohl bewusst: Was wäre ich ohne all die begabten Menschen aus der Provinz! SILVIA SCHNEIDER ist eine davon. Nach einer Schauspiel- und Musicalausbildung, studierte sie Jus und landete schließlich beim Linzer TV-Sender LT1, wo sie das Kulturressort leitet. Seit 2011 kommt sie mich aber regelmäßig besuchen und moderiert das Society Magazin „Pink!“ und ab 2014 auch das neue Format „Herz von Österreich“ auf PULS4.

Aluminium auf der Spur
Die Amag Austria in Ranshofen ist der größte Aluminium-Konzern Österreichs. Okay. Aber was bedeutet das eigentlich? Geht das jeden etwas an? Wie viel Aluminium braucht man überhaupt im Alltag? Dem will Moderatorin Nina Kraft nachgehen und begibt sich auf eine – ziemlich überraschende – Reise.

Das Erfolgsrezept für Recruiting
Während Iris Schmidt als AMS-OÖ-Landesgeschäftsführerin Unternehmen aufklären will, warum Pre- und Onboardingprozesse sowie Zwischenmenschliches bei der Suche nach Fachkräften entscheidend sein können, ist Elina Koran das beste Beispiel dafür. Sie ist Industriekauffrau-Lehrling bei TRUMPF Maschinen Austria und hat sich wegen des wertschätzenden Umgangs für ihren jetzigen Arbeitgeber und gegen sechs andere Zusagen entschieden. Ein Gespräch über die Arbeitgebermarke – bei Thunfischsteak mit Erbsenpüree und Wokgemüse.

„Transformation hat keinen Anfang und kein Ende“
Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Und was macht unsere Einzigartigkeit aus? Beim Spezialprofilehersteller Welser Profile aus Niederösterreich hat man sich vor einigen Jahren auf eine Reise begeben. Auf eine Transformationsreise, die ganz stark auf dem aufbaut, was vergangene Generationen bereits geleistet haben, und darüber reflektiert, wie ein attraktives Zukunftsbild für die kommenden Generationen aussehen kann.

Worüber ich gerade nachdenke …
Carolin Anne Schiebel ist Speakerin, Coach, Netzwerkerin und Fotografin. Aktuell drehen sich die meisten ihrer Gedanken um die Organisation des Female Empowerment Festivals, das am 10. November in der Linzer Tabakfabrik stattfinden wird.

David denkt … bunt statt schwarz-weiß, bitte!
Klimaschutz. Im Moment scheidet kaum ein Thema so sehr die Geister wie die
Diskussion um eine nachhaltige Lebensweise und auch daru?ber, was sie wirklich
bedeutet. Im Großen, auf der internationalen politischen Bu?hne. Wie auch im Kleinen,
wenn verschiedene Meinungen im Alltag aufeinander krachen. Etwa wenn Menschen,
die im Auto auf dem Weg zur Arbeit sind, schnell rotsehen, wenn „Klimakleber:innen“
mit ihrem gru?nen Ansinnen die Straße blockieren. Zu ernsthaften Kollisionen kam es
zum Glu?ck (noch) nicht – liegt wohl an den orangen Warnwesten –, dennoch sind sie
nur eine Frage der Zeit.
Doch eine lebenswerte Welt fu?r morgen entsteht nur dann, wenn entlang verhärteter
Konfliktlinien die Positionen verhandelbar bleiben – und zwar auf beiden Seiten. Wie
viele bunte Akzente wir in diesem schwarz-weißen Denken setzen wollen und können,
muss jede:r fu?r sich entscheiden. Statt uns selbst gru?n und blau zu ärgern, haben wir
uns dazu entschieden, genau dafu?r in diesem Kapitel einige Farbtupfen in Form von
Vorbildern, Meinungen und neuen Trends fu?r euch einzufangen. Viel Spaß beim Lesen!

Auf den Punkt gebracht
Wie kann die Lehre gefördert werden? Für welche Personen ist es sinnvoll, eine Lehre zu machen? Und was möchte Monika Sandberger in ihrer neuen Führungsposition verändern? Wir haben die neue Geschäftsführerin der Initiative „zukunft.lehre.österreich.“ zum Karrieregedankensprung gebeten.

MICHI, was lernen wir vom Spitzensport?
Einen Plan B hatte sie nie. Brauchte sie auch nicht. Die Karriere von Ex-Skirennläuferin Michaela Kirchgasser ging stetig bergauf. 2018 beendete sie ihre Rennkarriere. Gewinnen kann sie seither aber immer noch, und zwar nicht nur bei Dancing Stars. Als Speakerin beim ersten Zauchensee-Summit gewinnt sie die Aufmerksamkeit der Teilnehmer:innen, wenn sie davon erzählt, worauf es ankommt, um die eigenen Ziele zu erreichen.

GERNOT, was bewegt uns (vorwärts)?
Die schlechte Nachricht zuerst: „Wir bewegen uns auf ein gesellschaftliches Desaster zu, weil wir so viel sitzen“, warnt Gernot Schweizer, Physiotherapeut, Fitness- und Konditionstrainer. Die gute Nachricht: „Es ist nie zu spät, um in Bewegung zu kommen.“

NICOLE, wie erreichen wir unsere Ziele?
Es sind die letzten 200 Meter beim Ironman. Dann spürt Nicole Hinum das, wofür sie so brennt: „Da läuft alles wie in Zeitlupe ab. Der Gedanke: Ich hab das jetzt wirklich geschafft! Da ist es nun, das große Ziel. Und der Beweis, dass ich alles schaffen kann, wenn ich es wirklich will.“ Ihr Antrieb? Ihre Leidenschaft. Mit genau dieser begleitet sie auch Unternehmen dabei, ihre Ziele mit einem klaren, starken Markenkern zu erreichen.

BETTINA, wie erfinden wir das Rad neu?
Der Arbeitsmarkt hat sich gedreht. Hin zum Arbeitnehmermarkt. Vor allem in der Technik- und IT-Branche können sich die Talente heute aussuchen, wo und auch wie sie arbeiten möchten. Mit alten Methoden gewinnt man diese Menschen daher nicht mehr. Bettina Kern, Gründerin und Geschäftsführerin von KERN engineering careers, weiß, wie sich das Rad trotz Fachkräftemangels weiterdreht und vor allem, wie es sich in Richtung Zukunft dreht. So viel vorweg: „Um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können, müssen wir ordentlich in die Pedale treten!“

Susanna sagt … Bewegung
Ich schreibe gerade im Stehen. Das liegt an meiner Uhr. Die piepst und vibriert, wenn
ich zu lange in Sitzposition verweile. Eigentlich sollte ich im Gehen schreiben, denn von
den 10.000 Schritten bin ich wortwörtlich meilenweit entfernt. Super, dass uns die
Digitalisierung nun so wunderbare Innovationen gebracht hat, damit wir uns gesu?nder
verhalten. Oder? Physiotherapeut Gernot Schweizer sieht das nicht ganz so super. „Wir
werden immer digital dementer und digital gefu?hlloser“, warnt er. Und meint damit, dass
wir verlernt haben, auf unseren Körper zu hören. Dabei wu?sste der sehr genau, was wir
brauchen. Ja, das wu?ssten wir generell. Wir wu?ssten auch, dass unser Gesundheits- und
Pflegesystem dringend Veränderungen brauchen. An Konzepten wu?rde es auch gar nicht
mangeln. Aber solange es uns selbst nicht betrifft, bleiben wir mal lieber sitzen. Okay.
Fangen wir bei uns selbst an. Ich geh dann mal ein paar Schritte – bis zur Kaffeemaschine
(Die Uhr schweigt. Und meinen Körper bringe ich selbst zum Schweigen – denn der sagt
mir eigentlich, dass ich schon genug Tassen fu?r heute hatte.)

Melanie meint … manchmal wäre ich gerne ein Drogenboss!
Denn dann hätte ich ein exaktes Verständnis davon, wie ich erfolgreich führe, dabei agil und flexibel bleibe und meine Netzwerke ständig innoviere und vorantreibe. Klingt komisch? Ist natürlich auch nur mit einem Augenzwinkern zu betrachten, aber mal ganz ehrlich – es gibt vieles, was wir von ungewöhnlichen Vorbildern für unseren Export und die Logistik lernen können. Neugierig geworden?

Valentin vertieft: Karrierefaktor Grillabend
Achtung, dieses Gedankenspiel du?rfte wohl vielen nicht gefallen: Schon bald
könnte es sein, dass viele hochqualifizierte Akademiker:innen umschulen mu?ssen
– um in Fabrikhallen oder handwerklichen Betrieben zu schuften. Denn während
Juraexamen und medizinische Zulassungspru?fungen fu?r ChatGPT schon jetzt kaum
noch ein Problem sind und die KI auch beim Erschaffen von kreativen Texten und
Kunstwerken den Menschen längst Konkurrenz macht, werden komplexe physische
Arbeiten auf absehbare Zeit unersetzbar bleiben. Die Entwicklung entsprechender
Roboter kommt der ständig steigenden Leistungsfähigkeit der KI nicht hinterher.
Möglicherweise werden geschickte Handwerker also bald die besten Karriere– und
Aufstiegsmöglichkeiten haben. Wer weiß?
Sicher ist hingegen, dass menschliche Interaktion und direkter Kundenkontakt in
Zukunft noch wichtiger werden. Dort kann die KI nicht mit uns mithalten. Soziale
Kompetenzen und menschliches Gespu?r gewinnen also an Bedeutung und
entwickeln sich zu den wichtigsten Skills. Und die lassen sich bekanntlich am besten
schulen, indem man Zeit mit seinen Mitmenschen verbringt, zuhört, plaudert, streitet,
diskutiert, flirtet. Ein Faktor, den es zu bedenken gilt, wenn du das nächste Mal vor
der Entscheidung stehst, einen lauen Sommerabend lieber weiterbildend vor dem
Bildschirm oder mit Freund:innen bei einem gemu?tlichen Grillabend im Garten zu
verbringen. Fu?r die Karriere könnte langfristig zweiteres förderlicher sein.

Melanie meint .. es soll „menscheln“
New Work – ein Buzzword, das mittlerweile fast
schon abgedroschen wirkt. Meint es nur Homeoffice
und neuartige Bu?rokonzepte, verfehlt es auch
seine eigentliche Intention: Die Arbeitswelten fu?r
alle so gestalten, dass wir uns entfalten können,
gleichberechtigte Teilhabemöglichkeiten haben
und den Puls der Zukunft fu?hlen. Ich persönlich
wu?nsche mir, dass es dabei „menschelt“ und wir
unsere individuellen Bedu?rfnisse an unsere Jobs
mit all dem in Einklang bringen können, was uns
als Gesellschaft voranbringt. Inspirationen gefällig?
Einfach weiterblättern und staunen!

„Ich habe schätzen gelernt, was Eltern alles leisten“
83 Prozent aller Kinder in Österreich werden in der Karenz nur von Frauen betreut. Was wäre ein möglicher Hebel, dies zu ändern? Ganz eindeutig: Es braucht Vorbilder. Und zwar Väter, die in Karenz gehen und selbst miterleben, welche Herausforderungen dies mit sich bringt und wie wertvoll die Zeit mit den eigenen Kindern ist. Einer davon teilt seine Erfahrungen mit uns.