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                                    11STELLEN SIE SICH VOR %u2026%u2026 Ihr j%u00fcngeres Ich w%u00fcrde Sie Folgendes fragen:%u201eWenn ich heute in dieser Welt voller Multikrisen, KI und neuer Technologien ganz am Anfang stehen w%u00fcrde %u2026 wie und womit soll ich %u00fcberhaupt beginnen?%u201cAndreas Weinhengst: Wenn ich heute jung und technisch interessiert w%u00e4re, w%u00fcrde ich in die Bereiche der Industrie gehen, in denen ich an L%u00f6sungen f%u00fcr die Klimakrise arbeite %u2013 dort kann ich wirklich etwas bewegen.%u201eWelche F%u00e4higkeiten sollte ich mir sofort aneignen? Und welche kann ich getrost sp%u00e4ter erlernen?%u201cAndreas Weinhengst: Der wichtigste Skill ist, kommunikationsf%u00e4hig zu sein und ein gutes Auftreten zu entwickeln. Du musst flexibel sein und rasch reagieren k%u00f6nnen. Das Spezialwissen %u00fcber eine Firma oder eine bestimmte Branche kommt dann mit der Zeit, ist aber ebenso fundamental.%u201eGab es Entscheidungen in deinem Leben, die du an meiner Stelle heute ganz anders treffen w%u00fcrdest?%u201cAndreas Weinhengst: Nein, eigentlich nicht. Ich bin r%u00fcckblickend sehr zufrieden mit meinen Entscheidungen. Wir sind zum Beispiel ins Ausland gegangen, als meine Zwillinge gerade mal ein halbes Jahr alt waren. Das war herausfordernd f%u00fcr meine Frau und uns als Familie, aber es war die richtige Entscheidung, weil dadurch mein Mindset erweitert wurde.%u201eWie kann ich mutig bleiben, wenn sich alles st%u00e4ndig ver%u00e4ndert und so vieles unsicher ist?%u201cAndreas Weinhengst: Genau das ist das Spannende! Es w%u00e4re schlimm, wenn alles immer unver%u00e4ndert bliebe. Die Ver%u00e4nderung ist der Reiz.%u201eWoran erkenne ich, dass sich gerade eineechte Chance bietet, auch wenn sie ganzanders aussieht, als ich erwartet habe?%u201cAndreas Weinhengst: Man entwickelt mit der Zeit eine feine Sensorik. Das Gesp%u00fcr daf%u00fcr muss man sich %u00fcber Jahre hinweg antrainieren.Weinhengst. %u201eDas betrifft nicht nur die Stahlindustrie; auch andere Zweige, wie die Zementindustrie, arbeiten tatkr%u00e4ftig an dieser Transformation mit. Das Positive ist: Es passiert sehr viel. Und doch liest man nur wenig dar%u00fcber.%u201cIm Licht der Transformationsprozesse stimmt der Blick in die Zukunft Weinhengst optimistisch: %u201eIn den 1970er Jahren gab es den sauren Regen. Damals hie%u00df es, in Tschechien, Deutschland und speziell in Bayern werde es keine W%u00e4lder mehr geben. Und was ist passiert? Die Industrie hat reagiert und das Problem gel%u00f6st.%u201c Auch die CO2-Emissionen werde man in den Griff bekommen, gibt er sich zuversichtlich. %u201eWir reden zu viel dar%u00fcber, was alles nicht geht. Doch in Wirklichkeit arbeiten viele hunderttausende Menschen auf der Welt gerade jetzt daran, die Klimakrise zu l%u00f6sen.%u201c Eine Botschaft, die Mut macht. Und die zeigt, wie die vermeintlich %u201ealte Industrie%u201c und ihre Nachwuchstalente l%u00e4ngst dabei sind, die Zukunft zu gestalten._
                                
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