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                                    13 Text Melanie Kashofer Foto Artgroup%u201eWenn ich mich zwischen zwei Bewerberinnen entscheiden muss %u2013 die eine gl%u00e4nzt in allen fachlichen Anforderungen und die andere %u00fcberzeugt durch ihre Soft Skills %u2013, w%u00fcrde ich die zweite Person w%u00e4hlen. Vorausgesetzt, die Lernbereitschaft ist hoch.%u201c Das sagt jemand mit langj%u00e4hriger Erfahrung im Recruiting. Maria Gratzl ist Head of People and Culture bei LIWEST und wei%u00df, worauf es in Zukunft in der Arbeitswelt ankommen wird. Wir nehmen sie mit auf eine Reise zu ihrem j%u00fcngeren Ich und sprechen mit ihr %u00fcber die gro%u00dfen Themen der Zeit %u2013 von KI %u00fcber Upskilling bis hin zu Diversit%u00e4t.Zukunftslust %u2013%u00a0auf diesen Begriff st%u00f6%u00dft man sofort, wenn man sich mit dem Unternehmen LIWEST auseinandersetzt. Was das konkret bedeutet? %u201eF%u00fcr uns ist Zukunftslust mehr als Optimismus. Es ist die F%u00e4higkeit, trotz Unsicherheit handlungsf%u00e4hig zu bleiben, und die positive Haltung gegen%u00fcber dem, was kommt. F%u00fcr uns agiert sie als Motor f%u00fcr Neugier, Mut und Gestaltungsfreude%u201c, erkl%u00e4rt uns Maria Gratzl, Head of People and Culture. Und weil wir eben nicht genau wissen, was auf uns zukommt, sieht sie es als ihre Aufgabe als F%u00fchrungskraft, das Potential ihrer Mitarbeitenden zu erkennen und sie in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu f%u00f6rdern.Doch bevor die Menschen zu Mitarbeitenden werden, sind sie Bewerberinnen und Bewerber, die sich einem Recruitingprozess stellen m%u00fcssen. %u201eVor zehn Jahren war ich auf einer Learning Journey im Silicon Valley. Mein pr%u00e4gendstes Learning daraus war, dass wir als HR immer zuerst auf das Mindset achten sollen, weniger auf die Skills. Denn die F%u00e4higkeiten k%u00f6nnen trainiert werden; das Mindset, das ein Mensch mitbringt, ist hingegen viel schwieriger zu ver%u00e4ndern.%u201cDeswegen arbeiten Gratzl und ihr Team schon seit vielen Jahren mit Pers%u00f6nlichkeitsprofi len. Statt ums klassische Bewerbungsgespr%u00e4ch geht es im zweiten Schritt viel eher darum, im informellen Rahmen zu erfahren, was die Menschen antreibt, sie motiviert und welche Pers%u00f6nlichkeitsanteile verst%u00e4rkt hervortreten. Durch ihre langj%u00e4hrige Erfahrung hat Gratzl ein besonderes Gesp%u00fcr f%u00fcr das Zwischenmenschliche entwickelt. In Zeiten von K%u00fcnstlicher Intelligenz eine F%u00e4higkeit, mit der man sich abheben kann. Alles ver%u00e4ndert sich KI ver%u00e4ndert laut ihr n%u00e4mlich, wie Menschen lernen, wie sie sich entwickeln, aber auch, wie sie gef%u00fchrt werden. Das Lernen selbst wird immer Mit Zukunftslust durch den WandelDas ganze Interview zum Anh%u00f6ren ab 29.10.2025. #206 Welche F%u00e4higkeiten brauchen wir in der Arbeitswelt von morgen, Maria Gratzl?individualisierter und dynamischer. Schon jetzt k%u00f6nnen KI-Tools Skill Gaps erkennen und darauf aufbauend ma%u00dfgeschneiderte Lernpfade anbieten. KI-Coaches machen eine Individualisierung m%u00f6glich. Weiterbildungen, die fr%u00fcher beispielsweise nur F%u00fchrungskr%u00e4ften zur Verf%u00fcgung standen, k%u00f6nnen jetzt von allen konsumiert werden. Dadurch beschleunigt sich die Art, wie und was wir lernen. Und auch beim Refl ektieren kann KI helfen. %u201eWir haben ein %u201aDigital Future Festival%u2018 veranstaltet und im Zuge dessen einen KI-Sales-Coach f%u00fcr unsere Sales-Mitarbeitenden ausprobiert. Wir waren wirklich erstaunt, in welch hoher Qualit%u00e4t und wertsch%u00e4tzender Form dieses Tool Feedback gegeben hat.%u201cDa KI Routineaufgaben in der F%u00fchrung wie Reporting, Analysen und Screenings %u00fcbernehmen kann, haben F%u00fchrungskr%u00e4fte wieder mehr Zeit f%u00fcr die Beziehungs- und Kulturarbeit und das individuelle Coaching. Denn Gratzl ist sich sicher: F%u00fchrung bleibt People Business. Orientierung geben, Vertrauen schaff en und emotionale Intelligenz zeigen sind zutiefst menschliche F%u00e4higkeiten, die uns auszeichnen. K%u00f6nnte sie ein KI-Tool f%u00fcr ihre Arbeit entwickeln, w%u00fcrde sie Kultur, Stimmung und Entwicklungsbedarf anonymisiert und transparent in Echtzeit darstellen lassen, sodass sie fr%u00fchzeitig und noch individueller f%u00f6rdern k%u00f6nnte. Der Wahrheit ins Gesicht blicken Die F%u00e4higkeit, immer wieder Neues zu lernen, gepaart mit einer gewissen Selbstkompetenz %u2013 also der F%u00e4higkeit, sich selbst zu kennen und Resilienz zu entwickeln %u2013 wird immer relevanter werden. %u201eF%u00fcr mich beginnt Lernen dort, wo man Neugier zeigen darf.%u201c Bei LIWEST versucht das HR-Team, lernen abseits von klassischen Pfaden zu erm%u00f6glichen. Sei es durch Kulturcaf%u00e9s, also Austauschm%u00f6glichkeiten in Kleingruppen, oder Peer-Learning. So oder so steht Learning by Doing gro%u00df auf der Agenda. %u201ePeople and Culture kann dabei 
                                
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