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117schafterin%u201c wahr. Schlie%u00dflich sei jeder der rund 1.300 Mitarbeitenden weltweit ein Teil des gro%u00dfen Ganzen. %u201eMein Ziel ist es, auch in der Fertigung und Montage den Blick daf%u00fcr zu verankern, dass wir alle mit unserer Arbeit t%u00e4glich Menschen helfen.%u201c Hannah selbst reizt das n%u00e4mlich mit am meisten an ihrem Job in der Medizintechnik: %u201eWir alle kennen es: Als Patient geht man mit Zahnschmerzen zur %u00c4rztin und %u2013 im Idealfall %u2013 geht man ohne diese wieder nach Hause. Dieses Unmittelbare, dass da sofort etwas passiert, ist einfach cool.%u201cOb sie mit dieser Begeisterung und N%u00e4he zur Praxis wohl den Schritt aus der Forschung wieder gehen Anatomiekursen statt. Dass sie heute in dieser Position arbeitet, war keineswegs vorgezeichnet. Nach Jahren in der Grundlagenforschung, wo sie sich mit Alzheimer, Z%u00f6liakie, Diabetes und schlie%u00dflich Parodontitis besch%u00e4ftigte, fehlte ihr etwas Entscheidendes: der direkte Impact. %u201eBei jedem Wechsel zwischen diesen Forschungsbereichen tauchte die gleiche Frage auf: Was passiert eigentlich mit diesen Erkenntnissen?%u201c F%u00fcr Hannah war genau das der Antrieb, um in die Medizintechnik zu wechseln: %u201eDu entwickelst etwas, weil es ein Problem gibt, und siehst, wie du Menschen damit hilfst.%u201cFilter im InformationsdschungelDabei werde in Zeiten von Informations%u00fcberfflutung und KI-generierten oder fragw%u00fcrdigen Inhalten auf Social Media eine F%u00e4higkeit besonders wertvoll: das kritische Filtern. %u201eAus meiner Zeit in der Forschung habe ich gelernt, gro%u00dfe Datenmengen schnell zu verarbeiten, Kernaussagen aus Studien, Leitlinien und Zusammenfassungen herauszuffltern und richtig einzuordnen%u201c, erkl%u00e4rt Hannah. Ihr Werkzeug sei demnach nicht der Bohrer oder das Winkelst%u00fcck, sondern ihr Know-how. Und genau dieses macht sie f%u00fcr das Ineinandergreifen der Zahnr%u00e4der unverzichtbar. %u201eSonst w%u00fcrden wir Priorit%u00e4ten falsch setzen und am klinischen Bedarf vorbeientwickeln.%u201c Der Weg von der Idee zum fertigen Produkt verl%u00e4uft oft steinig. Entwickler haben viele Ideen, Produktmanager andere Vorstellungen %u2013 schlussendlich landet alles in einem Topf. %u201eNur haben Zahn%u00e4rztinnen und Zahn%u00e4rzte f%u00fcr gew%u00f6hnlich keine f%u00fcnf H%u00e4nde. Man muss also die Technik ein bisschen eingrenzen, damit ein Produkt rauskommt, das wirklich einen Mehrwert bietet.%u201cWas es au%u00dferdem braucht, um in diesem Job erfolgreich zu sein? %u201eNie die Neugier verlieren und kritisch denken. Zahlen und Daten l%u00fcgen f%u00fcr gew%u00f6hnlich nicht.%u201c Und doch geh%u00f6ren sie analysiert und hinterfragt. Typische Anekdoten wie %u201e%u00c4rzte haben gesagt%u201c nimmt Hannah daher nicht f%u00fcr bare M%u00fcnze. %u201eStattdessen m%u00fcssen wir die gesamten wissenschaftlichen Erkenntnisse ber%u00fccksichtigen und versuchen, ein m%u00f6gliches Bias herauszuffltern.%u201c Auch im Austausch mit dem Kollegium legt sie gro%u00dfen Wert darauf, genau daf%u00fcr mehr Bewusstsein zu schaffien.Erst die Theorie, dann das Vergn%u00fcgenApropos: Schulungen sind ein elementarer Bestandteil ihres Arbeitsalltags %u2013 f%u00fcr Vertriebsmitarbeitende, aber auch andere Abteilungen oder Lehrlinge. %u201eSpeziell im Sales geht es darum, die Sprache so zu vermitteln, dass die Verantwortlichen sich im Dialog mit unseren Anwenderinnen und Anwendern leichter tun, quasi dieselbe Sprache sprechen%u201c, erkl%u00e4rt sie. Dar%u00fcber hinaus nimmt sie ihre Rolle auch als %u201eSinnbotw%u00fcrde? %u201eZumindest w%u00e4re ich, glaube ich, nicht gl%u00fccklich, wenn ich jetzt wieder zur%u00fcckm%u00fcsste%u201c, gesteht sie mit einem Lachen. %u201eNachdem ich jetzt schon so nah am Nutzen dran bin, kann ich mir die Grundlagenforschung allein nicht mehr vorstellen.%u201c Und doch wei%u00df sie die Zeit in der Forschung zu sch%u00e4tzen: %u201eEs war dringend n%u00f6tig, um all diese Skills zu entwickeln.%u201c Die F%u00e4higkeit, komplexe Zusammenh%u00e4nge zu verstehen und zu vermitteln, ist heute ihr gr%u00f6%u00dftes Kapital %u2013 als Dolmetscherin zwischen Wissenschaft und Praxis, zwischen Entwicklern und Anwendern und nicht zuletzt zwischen Technik und Mensch._Jede Abteilung hat ihren eigenen %u201aDialekt%u2018.Hannah OberthalerClinical-Affairs-Managerin, W&H

