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                                    113rechnungen, Patientendaten, ELGA-Anbindung. Alles sicher, alles digital.%u201eWenn w%u00e4hrend einer Teambesprechung acht Onlinebuchungen reinkommen, ohne dass das Telefon auch nur einmal gel%u00e4utet hat, dann merkt man den Unterschied%u201c, sagt Ebner. Oder wenn die Honorarnoten schon lange abgeschickt sind, bevor der Arzt am Abend die letzten Befunde liest. Was fr%u00fcher die Ordinationshilfe erledigte, %u00fcbernimmt heute die Software? Nicht ganz, korrigiert Schauer, %u201eweil ich glaube, dass die Aufgaben einfach viel komplexer geworden sind%u201c. Die digitale L%u00f6sung entlastet dort, wo es m%u00f6glich ist. Damit bleibt mehr Zeit f%u00fcr das, was keine Maschine %u00fcbernehmen kann: die herzliche Begr%u00fc%u00dfung, den ruhigen Kaffiee im Wartezimmer, das stressfreie Gespr%u00e4ch. Digitalisierung sei ein Geschenk an die Menschlichkeit in der Arztpraxis. Mehr Sicherheit f%u00fcr Patienten, weniger Aufwand f%u00fcr %u00c4rzteEbners Praxis arbeitet fast papierlos. Rezepte landen direkt auf der E-Card, Patientinnen und Patienten bekommen ihre Befunde verschl%u00fcsselt, noch bevor sie das Wartezimmer verlassen. Haus%u00e4rztinnen und Haus%u00e4rzte sehen im Notfall sofort alle Daten. Und SMS-Erinnerungen sorgen daf%u00fcr, dass Termine nicht vergessen werden. %u201eJe mehr uns die Software abnimmt, desto mehr Zeit bleibt f%u00fcr den direkten Kontakt.%u201c Die %u00f6sterreichische Gesundheitsreform 2024 hat auch f%u00fcr Wahlarztpraxen Ver%u00e4nderungen gebracht. Was etwa fr%u00fcher der Patient selbst erledigen musste %u2013die Einreichung seiner Honorarnote bei der Krankenkasse %u2013, l%u00e4uft nun direkt elektronisch %u00fcber die Ordination. Ab 2026 wird au%u00dferdem f%u00fcr Wahl%u00e4rztinnen und Wahl%u00e4rzte die Anbindung an E-Card und ELGA verpfflichtend. Befunde, Rezepte, Impfungen %u2013%u00a0alles wandert ins Digitale. Ebner nutzt die Anbindung bereits seit seiner Praxiser%u00f6ffinung. %u201eIch habe die Chancen immer schon erkannt%u201c, sagt der Kardiologe. W%u00e4hrend manche Kollegen die Digitalisierung als Fluch betrachten, sieht er den Segen: mehr Sicherheit f%u00fcr Patienten, weniger Aufwand f%u00fcr %u00c4rzte.Digital %u2013%u00a0damit Medizin wieder pers%u00f6nlich wirdEine Wahlarztpraxis in Micheldorf, ein Softwareunternehmen aus Leonding %u2013 und die Erkenntnis, dass Digitalisierungnicht nur Effizienz bedeutet, sondern Menschlichkeit zur%u00fcckbringt. %u201eIch habe nicht Medizin studiert, um am Schreibtisch zu sitzen%u201c, sagt Kardiologe Jakob Ebner. Er ist leitender Oberarzt der Abteilung f%u00fcr Innere Medizin am Klinikum Kirchdorf und f%u00fchrt in Micheldorf auch eine Wahlarztpraxis. Doch dort, am Schreibtisch, wartet der Papierberg. Rechnungen, Befunde, Telefonate, Blutabnahmen, Laborr%u00fcckmeldungen, Terminlisten. Die Sehnsucht von %u00c4rztinnen und %u00c4rzten: mehr Zeit f%u00fcr Menschen. Die Realit%u00e4t: oft Stunden am Computer. Und dann kommt Stefanie SchauerSie kennt das Leben einer Praxis von innen. Ihr Mann ist Arzt. Sie wei%u00df, wie es sich anf%u00fchlt, wenn die Wochenenden an Ordinationsarbeit verloren gehen. %u201eWenn er keine Zeit f%u00fcr uns hatte, war ich genauso genervt wie er%u201c, erz%u00e4hlt sie. Aus diesem Unmut wurde eine Idee. Und aus der Idee eine Software:%u00a0Oflsy (urspr%u00fcnglich als einfaches Terminsoftwareprogramm f%u00fcr zum Beispiel Physiotherapeuten gegr%u00fcndet), die nun weiterentwickelt auch als eine Art unsichtbare Ordinationshilfe dient. Terminbuchungen, AbText Susanna WinkelhoferFoto Sabine KneidingerDie digitalisierte Praxis erm%u00f6glicht mehr Zeit f%u00fcr das, was keine Maschine %u00fcbernehmen kann.Stefanie SchauerGr%u00fcnderin, Offisy 
                                
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