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Silvia Seibold: „Studieren, wo die Chemie stimmt“ unsere Studierenden im Rahmen ihrer praktischen
ist für den Campus Burghausen nicht nur ein Mot- Tätigkeit über ein Studiensemester Einblicke und
to. Etablierte und neue Kooperationen und Part- erste berufliche Erfahrungen in den Unternehmen.
nerschaften mit Unternehmen, Organisationen Und nicht zuletzt bieten Projekte sowie Bachelor-
und Schulen sind für uns wichtig, um für poten- arbeiten eine hervorragende Möglichkeit, interes-
tielle Studierende und Mitarbeiter:innen sichtbar sante Firmen der Region kennenzulernen und für
zu sein. Im Rahmen unserer Vorlesungen führen diese Firmen einen Mehrwert zu schaffen. Unser
wir regelmäßig Exkursionen durch, bei denen wir Alumni-Netzwerk zeigt, wie vielfältig der berufli-
Firmen in der Region besuchen. Weiters sammeln che Einstieg unserer Absolvent:innen ist.
Thomas
cooler Spezialist
Simone
lichte
Gestalterin
Das Thema Nachhaltigkeit diesen Weg gegangen, um auch das Potential des
Wiener Arbeitsmarkts auszuschöpfen, nachdem es
ist unausweichlich, um sich in Oberösterreich immer schwieriger wird, ausrei-
chend Fachkräfte zu finden. Vor allem Stellen im
als moderner Arbeitgeber zu administrativen Bereich schreiben wir nun immer
häufiger für Wien und Kremsmünster aus. Nach- Barbara
positionieren. dem die virtuelle Zusammenarbeit längst State of entspannte
the Art ist, funktionieren die Abläufe schließlich Durchblickerin
auch, wenn Teams an beiden Standorten arbeiten.
Unternehmen müssen sich heute vermehrt bei
den Arbeitnehmer:innen bewerben. Welche
Maßnahmen ergreifen Sie hierfür? Alexander
Stefan Grafenhorst: Eine ganze Reihe von Maß- perfektionistischer
nahmen. Denn das Thema Arbeitgeberattraktivi- CNC-Dreher
tät kennt keine „silver bullet“, also keine einfache
Stefan Grafenhorst Antwort auf so ein komplexes Thema. Was wir
vor allem machen, ist zu erklären, wofür wir als
Vice President People & Sustainability, Greiner Unternehmen stehen und was uns wichtig ist. Je-
de:r zukünftige:r Mitarbeiter:in soll genau wissen, DIE
welche Werte Greiner von anderen Unternehmen
Sie haben vor über zwei Jahren ein neues unterscheiden. Zudem merken wir auch, dass das
Büro in Wien eröffnet, um auch Fachkräfte Thema Nachhaltigkeit – vor allem für junge Be-
aus der Bundeshauptstadt anzuziehen. werbende – immer wichtiger wird und mittlerwei- MEHRWERT
Ist die Rechnung aufgegangen? le unausweichlich ist, um sich als moderner und
Stefan Grafenhorst: Das kann man wohl sagen – attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.
mittlerweile sind rund 70 Kolleg:innen am Wiener
Standort beschäftigt. Und es werden sicherlich nicht Die qualifizierte Zuwanderung wird als Teil MACHER.
weniger. Nichtsdestotrotz wird unser Headquarter der Lösung für den Fachkräftemangel gesehen.
natürlich in Kremsmünster bleiben. Aber wir sind Wie stellen Sie als globaler Player sicher,
Greiner auch in Zukunft genügend Fachkräfte Als „Leistungszentrum Industrietechnik“ erzeugen wir mit unseren
für Ihre Standorte zu finden?
Stefan Grafenhorst: Zuwanderung wird in unseren
Bemühungen, dem Mangel an Fachkräften ent- technischen Produkten und Leistungen einen deutlichen Mehrwert
gegenzuwirken, sicher eine zentrale Rolle spielen. bei unseren Kunden, Lieferpartnern und MitarbeiterInnen.
Ein wesentlicher Grund für den Fachkräftemangel Mit tausenden Kunden aus nahezu allen Branchen und Industrien
ist bekanntlich, dass die Babyboomer in den kom- arbeiten wir täglich daran, Sie mit den richtigen
menden Jahren Schritt für Schritt in Pension gehen. technischen Komponenten auszustatten.
Zugewanderte Arbeitskräfte allein könnten diese
Lücke nicht schließen. Dort, wo möglich, ist es bei-
spielsweise denkbar, Ältere länger in Beschäftigung
zu halten oder Arbeit neu zu organisieren – etwa
durch Jobsharing. Wir müssen insgesamt an vielen
Stellschrauben drehen, um auch in Zukunft genug
Mitarbeitende zu finden: Das beginnt bei der Lehr-
lingsausbildung und reicht bis hin zur Positionie-
rung als attraktiver Arbeitgeber für Absolvent:in-
nen, Berufserfahrene und Quereinsteiger:innen._
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