Page 53 - DIE MACHER_2022_1

Uta Jenull, Lehrstuhl Kunststoffverarbeitung des Departments für
Kunststofftechnik, Montanuniversität Leoben
Foto | Montanuniversität Leoben

Aus Forschung

wird Zukunft

Die Montanuniversität Leoben wurde gemeinsam
mit elf Partnern für ein Projekt zum Recycling von
Textilabfällen mit dem Österreichischen Staatspreis
für Umwelt- und Energietechnologien ausgezeichnet.

Damit das Leben von Alttextilien in Zukunft nicht wie volle Anwendungen in Papiermaschinen ein Recycling
derzeit auf Deponien oder im Verbrennungsofen endet, ohne signifikanten Qualitätsverlust möglich ist. Somit
entwickelte das Department für Kunststofftechnik der steht fest: Auch für den anspruchsvollen Bereich des
Montanuniversität Leoben gemeinsam mit elf Partnern Faserrecyclings ist eine Wiederverwendung von Abfäl-
neue Aufbereitungsmethoden und Prozesse zum Recy- len für technisch anspruchsvolle Anwendungen möglich.
cling von Textilabfällen. Das vom Kunststoffcluster und
ecoplus initiierte Projekt „Text2Mat“ wurde mit dem Unsere Projektpartner
Österreichischen Staatspreis für Umwelt- und Energie-
technologien in der Kategorie „Kreislaufwirtschaft und Das Projekt Tex2Mat wird von der Österreichischen For-
Ressourceneffizienz“ ausgezeichnet. schungsförderungsgesellschaft FFG im Rahmen von
COIN, Kooperation und Netzwerke, COIN Netzwerke 9.
Die Multi-Materials-Herausforderung Ausschreibung gefördert. Darüberhinaus unterstützen
uns folgende Partner:
Die Kreislaufwirtschaft von Textilabfällen unterschiedli-
cher Zusammensetzung („Multi-Materials“) ist eine gro- # ecoplus Niederösterreichs Wirtschaftsagentur,

ße Herausforderung. Der Bedarf an raschen technologi- Kunststoffcluster
schen Lösungen für stoffliches Recycling ist hoch. Die # Technische Universität Wien, Institut für

starke Tendenz zu immer mehr Multi-Materials-Textillö-
sungen verschärft das Problem. Für die ausgewählten Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und
Technische Biowissenschaften
Bereiche Nutzwäsche – etwa Bett- und Tischwäsche

sowie Handtücher und technische Vliese – wurde da- # Universität für Bodenkultur Wien,
her ein KMU-tauglicher Prozess für qualitätsgesichertes, Institut für Umweltbiotechnologie

stoffliches Recycling entwickelt. # Monika Daucher

# Gerhard Fildan
Neuer Ansatz: enzymatische Trennung

# Herka

Schlüsselelemente dafür sind die neuen Technologien # ANDRITZ Fabrics and Rolls
und Methoden zur Trennung und Aufbereitung dieser # Multiplast Kunststoffverarbeitung

Abfälle aus Mischgeweben. Dank eines neuen Ansatzes # Starlinger & Co

der Universität für Bodenkultur Wien und der TU Wien

kann die Baumwolle nun enzymatisch vom Polyester # Salesianer Miettex
getrennt werden. Uta Jenull vom Lehrstuhl Kunststoff- # Thermoplastkreislauf

verarbeitung des Departments für Kunststofftechnik
an der Montanuniversität Leoben charakterisierte die
anfallenden Materialien und wies sie entsprechenden
Qualitätsklassen zu. Es wurde ein Prozess zur Aufberei-
tung entwickelt, sodass Material wieder zu Fasern oder Weitere Informationen:
BEZAHLTE ANZEIGE der verspinnbar. Damit schließt sich der Kreislauf „fibre Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung
Spritzgießteilen verarbeitet werden kann.
Uta Jenull
Konkret wurde so Polyester durch Rekondensation wie-
Tel.: +43 3842 402-3542,
E-Mail: uta.jenull@unileoben.ac.at
to fibre“ vollständig. Bei den Polyamiden konnte nach-
gewiesen werden, dass auch für technisch anspruchs-
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