Multitasking (in der) Küche
Christian Rösler lenkt die Geschicke des Küchenherstellers Ewe/FM, Günter Schwarzlmüller ist Marketingverantwortlicher. Ohne Zweifel sind diese beiden Macher am Herd also Experten für Küchen. Aber wie sieht es mit dem Kochen aus? Wir haben es herausgefunden.
Für Rösler und Schwarzlmüller ist es ein Heimspiel. Wir treffen uns im Schauraum der Ewe/FM-Gruppe in Pasching. 150 Veranstaltungen finden hier jährlich auf 1.600 Quadratmetern statt, das Unternehmen präsentiert hier seinen Kunden die neuesten Trends und Entwicklungen. Am Speiseplan steht gebratener Oktopus auf Kartoffel-Spargel-Gröstl mit Tomaten, schwarzen Oliven und frischen Kräutern. Der Oktopus hat es Rösler gleich angetan. Während Schwarzlmüller die Kochtöpfe holt, starrt er fasziniert auf das Tier. „Das trifft sich gut, ich war gerade in Italien auf Urlaub, das ist gewissermaßen eine kulinarische Urlaubsverlängerung“, sagt er. Rösler und Schwarzlmüller beschäftigen sich in ihrem beruflichen Leben mit Küchen, aber wie oft halten sie sich eigentlich privat darin auf? „Ein bis zweimal pro Woche, im Teamwork mit meiner Partnerin“, sagt Schwarzlmüller. Wie auch Rösler, „kocht“ er sonst am liebsten im Sommer – am Grill stehend. „Als Grillmeister bekommt man das ganze Lob ab, obwohl die Vorbereitung eigentlich viel aufwendiger ist“, sagt er und lacht.
Individualität statt Trends
Zurück zum Oktopus. Für Schwarzlmüller eine Premiere, Rösler bringt da schon mehr Erfahrung mit. „Der ist leichter zuzubereiten, als man denkt“, sagt er. Und ergreift die Initiative. Eigentlich wären die Knoblauch-Zehen und Frühlingszwiebel klein zu schneiden, Rösler lässt sie lieber im Ganzen in der Pfanne andünsten. Seine Philosophie: „Wichtig ist, dass man auch mal etwas probiert und nicht zu feige ist. Dass manchmal etwas schiefgeht, gehört eben auch dazu.“ Ewe/FM gilt österreichweit als Trendsetter in der Küchenbranche. Kommt es da auch vor, dass schon mal etwas daneben geht oder man sich verschätzt? „Natürlich, ganz ohne Risiko funktioniert es auch in der Geschäftswelt nie“, sagt er, „selbstverständlich minimieren wir diese Risiken durch Marktstudien und Erfahrung.“ Der Begriff Trendsetter gefällt ihm ohnehin nicht. Trend sei ein viel zu kurzlebiges Wort, Küchen aber ein Produkt, das Kunden viele Jahre lang begleitet. „Mir gefällt das Wort Individualität besser – die wenigsten wollen dieselbe Küche wie der Nachbar. Es gehe darum, die richtigen Features für die richtigen Kunden zu bieten“, sagt er. Mittlerweile ist der Oktopus im Kochtopf gelandet, wo er 50 Minuten vor sich hin köcheln soll. Wie auch im Unternehmen übernimmt Rösler das Delegieren: „Fang schon mal an, die Kartoffeln zu schälen, dann schneide ich inzwischen den Spargel“, sagt er zu Schwarzlmüller.
Küchen werden zu Verwandlungskünstlern
Der Stellenwert des Kochens und der Küche in Europa verändert sich. Nicht nur die Newsfeeds auf sozialen Medien wie Facebook oder Instagram sind voll mit Fotos von akribisch in Szene gesetzten, gesunden Gerichten. Studien zeigen, dass auch die Küche immer mehr zum Statussymbol und neuem Zentrum des Wohnens wird. „Das bemerken wir auch. Die Wohnräume werden offener, die Küche wird von der isolierten Insel zum offenen Wohnbereich, in dem nicht nur gekocht, sondern auch gegessen und gelebt wird“, sagt Rösler. Diese Entwicklungen kämen Ewe/FM natürlich entgegen. „Wir haben uns diesen Entwicklungen angepasst, nachdem wir individuelle und maßgeschneiderte Produkte liefern, kommt uns das zugute“, erklärt Schwarzlmüller.
Üblicherweise erneuern Österreicher ihre Küchen alle fünfzehn bis 18 Jahre, diesen Zyklus will man verkürzen. „Wir wollen, dass die Menschen auch einzelne Teile ihrer Küche dazwischen austauschen und erneuern, das geht deutlich einfacher und unkomplizierter als viele glauben“, sagt Schwarzlmüller. „Bist du mit den Kartoffeln schon fertig?“ will Rösler wissen. Der Marketing-Chef verneint. Rösler hingegen hat den Spargel schon längst vorbereitet. „Ich verrate dir ein Geheimnis, mein Job war deutlich leichter“, sagt er. Schließlich sind aber auch die Kartoffeln geschält und klein geschnitten und landen gemeinsam mit dem restlichen Gemüse im Ofen, zwischendurch wird der Oktopus mit etwas Weißwein abgeschmeckt und gut umgerührt.
Auch in der Unternehmensgruppe ist Multitasking-Talent gefragt, schließlich ist man mit FM, Ewe und Intuo gleich mit drei verschiedenen Labels am Markt, die unterschiedliche Kunden ansprechen. „FM-Küchen sind oft Neuinterpretationen des Landhausstils und besonders in ländlichen Regionen beliebt“, sagt Schwarzlmüller. Bei Ewe hat man mit der „My first by ewe“ ein besonderes Angebot für Erst-Käufer. Intuo ist im Design- und Highend-Bereich angesiedelt. Dieses Jahr wurde das neue „Komfortwunder“-Konzept vorgestellt.
Ähnlich wie einige Oktopus-Sorten sollen auch Küchen zu wahren Verwandlungskünstlern avancieren. „Wir wollen das Leben des Kunden durch höhere Funktionalität einfacher machen, alles muss optimal angeordnet und leicht zu erreichen sein“, sagt der Marketingleiter. Accessoires, die seltener verwendet werden, nehmen weniger Platz weg, können bei Bedarf aber in den Vordergrund gerückt werden.
Nur wenige Meter von der Schauküche entfernt, befindet sich ein Besprechungsraum, mittlerweile lockt der immer stärker werdende Geruch von gebratenem Oktopus und Gemüse einige Mitarbeiter an, die neugierige Blicke auf die Herdplatte werfen. „Ui, jetzt riecht es schon wirklich gut“, erkennt auch Schwarzlmüller, ein untrügliches Zeichen, dass es langsam Essenszeit wird. Rösler holt den Oktopus vorsichtig aus dem Kochtopf, zerteilt ihn fachmännisch und kann es dabei nicht lassen, schon etwas zu naschen. Die Präsentation – also das Anrichten – übernimmt natürlich der Marketingchef. Behutsam und geduldig verteilt Schwarzlmüller das Gemüse und den Oktopus in gleichmäßigen Portionen auf den Tellern. Das Auge isst schließlich mit._
ZUTATENLISTE (für 2-3 Personen)
Oktopus mit Kartoffel-Spargel-Gröstl und Kräutermarinade
Gebratener Oktopus
2 tiefgefrorene Oktopusse á 300g
1 Frühlingszwiebel
Rosmarin, Thymian, Petersilie
frischer Ingwer, Knoblauch
Olivenöl, ¼ l Weißwein
Salz, Zitrone
½ l Gemüsefond oder Wasser
Kräutermarinade
Olivenöl, Zitronensaft
Petersilie
1 rote Chilischote
Salz, Pfeffer
Kartoffel-Spargelgröstl
300 g Kartoffel festkochend
1 Bund grüner Spargel
semigetrocknete Tomaten
schwarze Oliven, Kapern
frische Cocktailtomaten
Frühlingszwiebel, Knoblauch
Zitrone, Rosmarin, Thymian
Salz, Pfeffer
EWE Küchen
1967 _übernimmt Wilhelm Pracher das Unternehmen Ewe und steigt auf die Produktion mit Einbauküchen um
1986 _wird FM Küchen Teil der heutigen Ewe/FM-Gruppe
2004 _wird das Unternehmen in die europaweit erfolgreiche Nobia-Gruppe mit Sitz in Stockholm integriert
2011 _wird der Schauraum in Pasching mit insgesamt 1.600 Quadratmetern Fläche eröffnet
2015 _wird der neue Auftritt der Premiummarke Intuo präsentiert
2017 _feiert das Unternehmen Jubiläum
Das Rezept
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Macher am Herd – das Auge isst mit
Die Würze liegt im Detail. Denn es komme schliesslich auf die Kleinigkeiten an – sowohl in der Küche als auch im Geschäft, sind sich die beiden Macher vom Privatfernsehsender LT1 einig. Dass auch eine gewisse Portion Humor dazu gehört, das haben Gründer und Geschaftsführer Dieter Holzhey und Marketing-Chef Christian Zimmermann beim Aufkochen im HAKA-Küchenstudio in Traun bewiesen.