Mutmacher
Dagmar Stögmüller-Hager, David Preiß und Wolfgang Konrad sind unsere drei Mutmacher dieser Ausgabe. Was sie eint? Es gab in ihrem Leben einen Punkt, an dem sie sich die Frage „Was will ich wirklich?“.gestellt haben. Und sie haben sich diese Frage nicht nur gestellt “ denn das machen viele “ ,sie haben ihr Leben dann auch ohne Kompromisse danach ausgerichtet, was ihnen wichtig ist.
Name / Dagmar Stögmüller-Hager
Berufung / Moderatorin, Autorin und Kommunikationsprofi
Alter / ungefähr 50 Jahre 😉
Geburtsort / Wiener Neustadt
Wahlheimat / Linz
Karriere, Ehe, Kind, Krebs. Auf Letzteres hätte Dagmar Stögmüller-Hager gerne verzichtet. Doch der Reihe nach: Geboren ist Stögmüller-Hager in Wiener Neustadt. „Mein Vater war auf der Militärakademie. Kurz nach meiner Geburt ist er nach Villach versetzt worden und so bin ich in Kärnten aufgewachsen.“ Nach der Matura ging“s zum Sportwissenschaftsstudium nach Graz. „Mit dem Medien-Virus war ich damals schon infiziert.“ So kam es auch, dass sie 1992 beim „Sportreporter-Wettbewerb“ des ORF teilnahm. „Ich kam mit sechs anderen ins Finale, das im Rahmen der Sendung „Sport am Montag“ ausgetragen wurde.“ Stögmüller-Hagers Aufgabe damals: Niki Lauda interviewen. „Um es noch schwieriger zu machen, wurde Lauda angewiesen, sich sehr wortkarg zu geben. Das hat mich total aus der Fassung gebracht. Zudem war das mein erstes Interview überhaupt.“ StögmüllerHager ist schlussendlich hinter Christian Nehiba Zweite geworden. „Lauda hat sich bei mir nach der Sendung noch für seine kurzen, schroffen Antworten entschuldigt.“
Der Wunsch, bei einem Privatradio Fuß zu fassen, ist schließlich in Linz bei Life Radio in Erfüllung gegangen. Viel Arbeit, netzwerken, viel „das mach ich später“. Und dann der Krebs. „So eine schwere Krankheit ist natürlich ein Einschnitt. Man wird sich seiner Endlichkeit wirklich bewusst.“ Stögmüller-Hager muss zur Chemotherapie, lässt sich die Eierstöcke und das Brustgewebe entfernen. Letzteres konnte später wieder aufgebaut werden. „Meine Mutter war ein abschreckendes Beispiel. Sie hatte in jungen Jahren Brustkrebs, der zwanzig Jahre später wieder aufgetaucht ist. Deshalb wollte ich auf Nummer sicher gehen.“ Während der Chemo ist Stögmüller-Hager viel in der Natur unterwegs. Bei Spaziergängen um die Langbathseen kommt ihr in den Sinn, was sie alles noch erleben will. Das ist die Geburtsstunde der „Chemo-Bucket-List“. Ganz oben auf der Liste: Reisen, etwa zum Mount Everest Basecamp wie am Foto links, und ein Buch schreiben.
„Ideen und Manuskripte gab es schon vorher, aber ich habe das nie wirklich zu Ende verfolgt.“ Gut ein Jahr vergeht, bis im heurigen Frühjahr der Krimi „Der Tod gibt Autogramme“ rund um die Wiener Societyreporterin Lilly in Druck ging. Derzeit arbeitet Stögmüller-Hager an einer Fortsetzung. „Die Forsetzung wird 2020 in den Handel kommen.“
Der Krebs hat auch in Stögmüller-Hagers Persönlichkeit Spuren hinterlassen: „Ich bin lockerer geworden. Bevor ich mich groß aufrege, stelle ich mir die Frage „Wie wichtig ist das wirklich?“.“ Dankbar ist sie für das österreichische Gesundheitssystem, „auch wenn man gerne schimpft und es manchmal lange Wartezeiten gibt“. Vor allem im Brustkompetenzzentrum des Kepler Universitätsklinikums habe sie sich gut aufgehoben gefühlt. Die Stimmung dort sei übrigens weniger depressiv, als man sich vorstellt: „Da wird auch gelacht und gescherzt.“ Der Krebs sei eine schlimme Erkrankung und als solche könne man ihn nie positiv sehen. „Nichtsdestotrotz hat er viel angestoßen und in Bewegung gesetzt, für das ich dankbar bin.“
Ich bin_Dagmar, Bücher schreibende Moderatorin mit Naturfimmel, Sporttick und Spaß am Leben.
Mein USP_ Da habe ich mehrere. Zum einen meine Krimiheldin, die Reporterin in Nöten, Lilly Speltz. Dann noch meine Stimme und mein Faible für furchtloses Reden auf den Bühnen dieser Welt.
Die Zeit vergesse ich_ beim Lesen, Segeln und in den Bergen.
Meinem jüngeren Selbst würde ich sagen_ Trau dich und tu es einfach!
In fünf Jahren_ habe ich schon wieder ein paar Lebensträume mehr verwirklicht und bin gesund.
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