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MICHI, was lernen wir vom Spitzensport?

Einen Plan B hatte sie nie. Brauchte sie auch nicht. Die Karriere von Ex-Skirennläuferin Michaela Kirchgasser ging stetig bergauf. 2018 beendete sie ihre Rennkarriere. Gewinnen kann sie seither aber immer noch, und zwar nicht nur bei Dancing Stars. Als Speakerin beim ersten Zauchensee-Summit gewinnt sie die Aufmerksamkeit der Teilnehmer:innen, wenn sie davon erzählt, worauf es ankommt, um die eigenen Ziele zu erreichen.

Sie ist schon da, als wir uns im Hotel Imlauer Pitter in Salzburg treffen. Pünktlichkeit sieht Michi Kirchgasser schließlich als eine der wichtigsten Eigenschaften von Menschen, die Erfolg haben wollen. „Und dann braucht es noch Ehrlichkeit und Zielstrebigkeit“, erklärt sie. Genau das habe ihr ihre Erfahrung im Spitzensport gezeigt. „Sport ist eine unglaublich gute Lebensschule. Natürlich auch eine harte, es ist nicht immer einfach und lustig.“

Vieles hat sich seit dem Ende ihrer Rennkarriere verändert, die Pünktlichkeit ist geblieben. Ihr Ordnungssinn auch. Beides wird aber zur Zeit von ihrem kleinen Sohn (er wird im Herbst ein Jahr alt) auf die Probe gestellt. „Wenn ich will, will er halt nicht“, sagt sie und lacht. Und seit er krabbelt, bleiben nicht mehr alle Spielsachen in der Spielecke. Der Tagesablauf ist freilich heute auch ein anderer als zu ihrer aktiven Zeit als Rennläuferin. Noch etwas hat sich gedreht: War sie es früher, die Interviewfragen gestellt bekam, stellt sie nun als Fußballreporterin für Servus TV die Fragen an Sportlegenden wie Toni Polster. „Nur heute ist es wieder ein bisschen wie früher.“ Heute stellen wir ihr die Fragen. In ihren Antworten finden wir einige Impulse, die nicht nur Profisportler:innen inspirieren können, sondern auch Menschen, die in der Wirtschaft etwas bewegen wollen._

Definiere dich über dich. Und nicht über deinen Job.

Michaela Kirchgasser Ex-Skirennläuferin

Gedankensprung mit Michi Kirchgasser

Mein Puls steigt_ vor jeder TV-Aufzeichnung.

Einen Ruhepuls habe ich_ wenn mein kleiner Sohn einschläft und sich rüberkuschelt.

Hürden nehme ich_ gern mit Anlauf.

Alles ist möglich, wenn_ man will.

5 Dinge …

… die sich Manager:innen von Sportprofis abschauen können

1. Glaub an deine Vision. „Da war ein riesengroßes Fenster in der Hauptschule in Schladming und aus dem hab ich immer wieder auf den Slalomhang geschaut und wusste: Wenn hier mal eine WM stattfindet, dann mache ich eine Medaille.“ 2013 war es so weit: Bei der Heim-WM in Schladming wurde Kirchgasser zunächst Vierte in der Kombination, wenige Tage später gewann sie im Slalom Silber. Und das, obwohl „bis zum Start des zweiten Durchgangs alles schiefgegangen ist, was nur schiefgehen konnte“. Zwischen den Durchgängen sind ihre Ski weggekommen, weil die Vorläuferin die falschen Ski genommen hatte, beim siebten Tor knallte die Slalomstange gegen ihre Brille, sodass diese bis zur Nase verrutschte und „ich kaum etwas sehen konnte“. Geschafft hat sie‘s trotzdem. „Weil ich einfach wusste und schon seit meiner Schulzeit gewusst habe: Das schaffe ich!“

2. Du bist nicht allein. Wenn … „du bereit dazu bist, Hilfe anzunehmen“. Und das sei gar nicht so einfach. Die Sache mit dem Stolz. Kirchgasser musste auch erst lernen, dass die vermeintliche Schwäche vielmehr eine Stärke ist. „Wenn ich denke, ich muss da alleine durch, dann steh ich mir nur selbst im Weg. Es ist unglaublich überraschend, wie viel man bekommt und wie viel einfacher man vorwärtskommt, wenn man um Hilfe bittet.“

3. Definiere dich über dich. Und nicht über deinen Job. Eigentlich wollte Michaela Kirchgasser 2010 nach den Olympischen Spielen ihre Karriere beenden. Sie fuhr heim nach Filzmoos, gab ihrer Mutter Bescheid und ging dann in den Supermarkt im Ort einkaufen. „Das werde ich nie vergessen. Eine Filzmoserin gratulierte mir zu den Olympischen Spielen und ich erklärte ihr betrübt, dass ‚Dabei sein ist alles‘ in Österreich nicht zählt und dass ich beschlossen hatte, aufzuhören.“ Deren Antwort war: „Wenn das für dich so passt, dann passt es. Du weißt eh, dass du bei uns immer die Michi und nicht die Skifahrerin bist.“ Das war der Knackpunkt für sie. Mit der Erkenntnis: „Es geht nicht darum, dass ich das mache, sondern darum, wer ich bin.“ Danach ging‘s erst so richtig los für ihre Karriere (die sie dann noch acht Jahre fortführte).

4. Kommunikation ist (fast) alles. „Über die Kommunikation kommst du am weitesten“, stellte Kirchgasser im Laufe ihrer Sportkarriere fest. „Ich hatte verschiedenste Trainer. Fünf Trainer haben mir das Gleiche gesagt und bei einem einzigen Trainer hab ich kapiert, was er meint.“ Was dieser eine Trainer anders gemacht habe? „Der hat einfach nachgefragt: ‚Verstehst du, was ich meine?‘ Und wenn ich‘s nicht verstanden habe, versuchte er immer wieder andere Möglichkeiten, es mir verständlich zu machen.“ Genau davon könnten sich Führungskräfte einiges abschauen: „Dieses individuelle Eingehen auf Menschen ist in der Kommunikation immens wichtig.“

5. (Ver-)Zweifeln gehört dazu. Aufstehen aber auch. Schlechte Phasen gehören im Sport (und generell) dazu. „Und dann darfst du dir auch selbst leidtun. Wenn du verletzt bist, dann darfst du drei Tage darüber nachdenken und dich bemitleiden, dass dir das passiert ist.“ Aber nach drei Tagen heißt es: „So, jetzt gebe ich wieder Gas. Das ist die Ist-Situation, wie sieht die Soll-Situation aus? Alles klar, dann gebe ich wieder 100 Prozent, um dort hinzukommen.“

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