Gesund, regional, nachhaltig: Fischinnovationen
(Ober-)Österreichs Landwirtschaft hat weitaus mehr zu bieten als „nur“ die klassischen Branchen für Milch, Fleisch und den Ackerbau. Für Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger zeichnet sie sich nämlich in erster Linie durch ihre Vielfalt aus – hierzu zählt auch die Fischproduktion. Drei moderne Fischbetriebe beweisen: Im Herzen Oberösterreichs treffen Tradition und Innovation aufeinander.
Sie sind reich an Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen sowie gesunden Omega-3-Fettsäuren. Kein Wunder also, dass der Österreichische Ernährungsbericht empfiehlt, mindestens ein- bis zweimal in der Woche Fischgerichte zu essen. „Fisch und Meeresfrüchte sind voll mit wertvollen Inhaltsstoffen und ein wahrer Genuss am Teller“, bringt Hiegelsberger die Vorzüge auf den Punkt. Aber lässt sich das Ganze auch regional und nachhaltig genießen? Natürlich! Schließlich sind Forellen, Saiblinge, Karpfen und viele weitere Arten in unseren Gewässern beheimatet.
Doch auch jenseits der Klassiker wächst das Angebot zunehmend in die Breite. „Es entwickeln sich in vielen Bereichen neue Betriebe und Produktideen mit direktem Draht zu den Konsumenten und der Gastronomie. So ist es auch in der Fischproduktion“, zeigt sich Hiegelsberger erfreut über die Entwicklung. Dabei ist die Fischwirtschaft hierzulande streng genommen kein neues Phänomen: „Wir sind mit vielen Seen und Flüssen ausgestattet, die bäuerliche Fischproduktion hat ebenfalls in vielen Regionen Tradition“, so Hiegelsberger. Was sie allerdings heutzutage besonders auszeichnet? Ihr hohes Maß an Innovation.
Österreichs Fischproduktion in Zahlen
- 700 Tonnen Speisefisch werden allein in Oberösterreich jährlich produziert
- 57 heimische Fischarten tragen zur Vielfalt bei
- 8 Kilo Fisch isst jeder Österreicher durchschnittlich pro Jahr
- 3.700 Oberösterreicher bewirtschaften Fischteiche und Fließgewässer
- 94 Prozent unseres Bedarfs decken wir derzeit noch durch Import aus dem Ausland
# Vorreiterbetriebe
#1 Kremstal Garnelen
Woran denkt man bei Oberösterreichs Kulinarik als Erstes? Jedenfalls nicht an Garnelen – zumindest noch nicht. Ulrich Weiss, Günther Mörtenhuber und Andreas Reckenzain wollen das nun ändern. Das Konzept ihres Startups ist es, frische Garnelen direkt in Kremsmünster nachhaltig zu züchten. Ihrer Idee folgte eine rund zweijährige Vorbereitung. Die Mühe der Gründer wird belohnt: „Wir haben es geschafft und züchten nun regionale White Tiger Meeresgarnelen“, so Weiss.
#2 Eisvogel
Vor knapp 60 Jahren gegründet, ist Eisvogel heutzutage Österreichs größter Fischproduzent. Das Traditionsunternehmen aus Molln setzt in seiner Branche seit jeher neue Produktionsstandards. Etwa durch eine modifizierte atmosphärische Verpackung, die nicht nur nachhaltig ist, sondern dem Kunden auch mehr Frische garantiert. „Umweltschutz, verantwortungsvolle Fischerei und Nachhaltigkeit stehen bei uns an oberster Stelle“, betont Geschäftsführer Hubert Bernegger. Das Sortiment erfreut sich dementsprechend einer Fülle an Herkunftssiegeln und Qualitätszertifikaten.
#3 Alpenkaviar
Unweit von Molln liegt der Familienbetrieb Alpenkaviar – der Name ist Programm. Denn Helmut Schlader züchtet seine Störe direkt am Rand des Nationalparks Kalkalpen. Je nach Unterart kann es bis zu zwölf Jahre dauern, bis die heimischen Fische Kaviar produzieren. Das zugehörige Fleisch bietet er sowohl frisch als auch geräuchert oder gefroren zum Verkauf an. „Für mich ist es wichtig, ein österreichisches Produkt herzustellen“, sagt Schlader. In seiner Philosophie gehen Regionalität und Nachhaltigkeit somit Hand in Hand._
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