×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Das Internet der Zukunft

Durch den Ausbau des Breitbandnetzes soll in ganz Oberösterreich bis 2022 ultraschnelles Internet zur Verfügung stehen - das kostet bis zu 1,7 Milliarden Euro. Wirtschaftslandesrat Michael Strugl hat das Projekt forciert und erzählt im Interview, warum eine zeitgemässe Internet-Anbindung mittlerweile zum unverzichtbaren Standortfaktor geworden ist - und über Gegenwind in der Anfangsphase.

Als Sie 2013 in die Landesregierung eingetreten sind, haben Sie das damals kaum diskutierte Thema Breitbandausbau auf Ihre Agenda genommen. Was hat sich seitdem getan?

Ich freue mich, aus heutiger Sicht sagen zu können, dass der Breitbandausbau mittlerweile auch bundesweit geplant ist, es gibt die Fördermilliarde des Bundes, heute ist es politisch unumstritten, dass eine zeitgemäße Internetanbindung eine unverzichtbare Infrastrukturvoraussetzung für einen wettbewerbsfähigen Standort ist. Wir haben für Oberösterreich eine Strategie ausgearbeitet, die sich in drei Etappen gliedert. 2016 wollen wir eine starke Verdichtung in allen Regionen, bis 2018 soll die Hälfte aller Einwohner Oberösterreichs ultraschnelles Breitbandinternet zur Verfügung haben, bis 2022 ist der flächendeckende Ausbau geplant.

Gab es Widerstände gegen das Projekt in der Anfangsphase?

Als ich in die Landesregierung gekommen bin, wurde ich gefragt, was meine Projekte für die nächsten Jahre sind. Ich habe dann erklärt, dass es zu meinen Zielen gehört, dass der oberösterreichische Standort flächendeckend mit Hochleistungsbreitband-Technologie versorgt wird. Die Reaktionen: Schweigen, Staunen. Man wollte wissen, was das kostet, ob es was kostet, wie wichtig das ist. Auch heute gibt es teilweise noch die falsche Auffassung, der Breitbandausbau sei ein Spezialthema für eine kleine Zielgruppe.

Wie wichtig sind ultraschnelle und zeitgemäße Internetverbindungen als Standortfaktoren, aber auch für die Lebensqualität in OÖ denn tatsächlich?

Enorm wichtig, daher auch die großen Anstrengungen in diese Richtung. Die Datenautobahnen sind mindestens genauso wichtig wie Asphalt-Autobahnen und damit ein entscheidender Standortfaktor. Bei einer Befragung gaben 75 Prozent der heimischen Unternehmen an, Breitbandinternet sei wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg. 60 Prozent sind derzeit mit der Versorgung zufrieden, 40 Prozent allerdings noch nicht. Wie der Standort generell profitiert, zeigen Untersuchungen. Wir gehen davon aus, dass die Wertschöpfung um drei Prozent gesteigert wird, wenn wir es schaffen, Breitband flächendeckend zur Verfügung zu stellen.

Wie?

Einerseits direkt, weil gebaut wird, andererseits indirekt, da die Geschäftsmodelle der Unternehmen ein Upgrade erfahren und insgesamt mehr möglich wird.

Durch den Ausbau können den oberösterreichischen Haushalten und Betrieben in Zukunft zeitgemäße Internetanbindungen geboten werden. Derzeit liegt man im internationalen Vergleich mit einem Breitbandanteil von nur 1,6 Prozent weit unter dem OECD-Durchschnitt von 15,8 Prozent. Wie ist es dazu gekommen?

Dieses Problem betrifft zum Beispiel auch Deutschland. Unsere Nachbarn sind noch schlechter versorgt als wir. Der Grund ist, dass in Österreich eine sehr dichte Versorgung mit Kupferkabeln gegeben ist, die es in anderen Ländern nicht gab. Diese Länder haben Kupfer praktisch „übersprungen“ und sind gleich mit Glasfaser eingestiegen.

Die Kosten für den geplanten Ausbau sind gewaltig – und betragen in Oberösterreich bis zu 1,7 Milliarden Euro. Das wird ohne private Investoren nicht durchführbar sein – wurden diese schon gefunden?

Viele Beispiele in ganz OÖ zeigen schon, dass Private den Breitbandausbau vorantreiben – mit und teilweise auch ohne Unterstützung durch die öffentliche Hand, wie zum Beispiel im Innviertel. Dort erschließt ein Unternehmen auf eigene Initiative auch den ländlichen Raum. Die Attraktivität für private Investoren ist aber normalerweise vor allem im ländlichen Raum zu wenig gegeben, dort brauchen wir verstärkte Förderungen.

Neben den privaten Investoren machen auch die Bundesgelder einen großen Teil aus. Was waren die Ergebnisse Ihres Gesprächs mit Infrastrukturminister Alois Stöger? Welche Anteile aus der Breitbandmilliarde werden OÖ zufallen?

Der Bund wird 2016 österreichweit den Ausbau mit 300 Millionen, 2017 mit 200 Millionen fördern. Ich möchte für oberösterreichische Projekte davon 80 bis 90 Millionen lukrieren. Wir rechnen mit einem Anteil, der zumindest jenem unseres Bundeslandes an der Gesamtbevölkerung Österreichs entspricht, also rund 17 Prozent. Wobei wir uns als Wirtschafts- und Industriebundesland Nummer eins natürlich einen noch höheren Anteil erhoffen. Wie hoch die Förderung dann tatsächlich ausfallen wird, kommt darauf an, wie gut die oberösterreichischen Projekte angenommen werden.

Flächendeckender Breitbandausbau heißt nicht, dass tatsächlich bis 2022 jeder Oberösterreicher theoretisch Zugang zu ultraschnellem Internet haben könnte – auf welche Bereiche trifft dies nicht zu?

Unser Ziel ist der flächendeckende Breitbandausbau mittels Technologiemix – also etwa 80 Prozent Glasfaser. Beim Rest sollen alternative Technologien zur Anwendung kommen.

Als Wirtschaftslandesrat sind Sie nicht für die Anbindung der Haushalte, sondern der Unternehmen verantwortlich. Wie werden diese bei der Anbindung an ultraschnelles Internet unterstützt?

Wir haben ein spezielles Förderprogramm für Klein- und Mittelbetriebe in Oberösterreich beschlossen, das sie bei den Investitionen unterstützen soll. Konkret sind von 1. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2016 pro Jahr 1,25 Millionen Euro vorgesehen für einmalige Kosten, die für die Errichtung und Erstellung von ultraschnellen Inter- netanschlüssen auf Glasfaserbasis für die Unternehmen entstehen.

Wie hoch ist die maximale Förderhöhe für Unternehmen?

Sie beträgt 5.000 Euro pro Standort des Förderwerbers, die Kosten und Herstellung müssen mindestens 500 Euro betragen. Maximal 50 Prozent der einmaligen Errichtungs- und Herstellungskosten werden gefördert – in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen.

Die Breitband-Strategie für OÖ in drei Etappen

Etappe I bis 2016

Starke Verdichtung in Richtung Siedlungspunkte in allen Regionen

Etappe II bis 2018

Starke Verdichtung in Richtung Endkunden – bis 2018 sollen die Hälfte aller Einwohner Oberösterreichs ultraschnelles Breitband-Internet zur Verfügung haben

Etappe III bis 2022

Flächendeckender Ausbau für ganz Oberösterreich

#Ähnliche Artikel

KIss it? KIck it? KIll it? - Der richtige Umgang mit einem ständig ausbrechenden Vulkan

Vor wenigen Monaten für viele noch eine abstrakte Zukunftsvision, mittlerweile längst in vielen Unternehmen etabliert: Künstliche Intelligenz hat sich in der Arbeitswelt im Eiltempo durchgesetzt – dabei hat der Wandel gerade erst so richtig begonnen. Warum es bei der Umsetzung vor allem auch auf das richtige Mindset ankommt, weiß Albert Ortig. Der Digitalisierungspionier unterstützt mit Netural Unternehmen bei der Implementation der Technologie und kennt klassische Fehler und Irrtümer. Ortig selbst hat sich als Teil des Startups NXAI kein geringeres Ziel gesetzt, als ein Large Language Model zu etablieren, das GPT und Co. in den Schatten stellen könnte.

„Ohne Mensch keine Automatisierung“

Warum spielt der Faktor Mensch in Automatisierungsprozessen eine so große Rolle? Was ist der aktuelle Stand zum Einsatz von Robotern in der Industrie? Und welche Veränderungen der bisherigen Arbeitswelt werden dadurch künftig auf uns zukommen? Wir diskutieren mit drei Experten.

Unsere jetzigen Limits sind erst der Anfang

Wohin werden sich AI-Tools in den kommenden Jahren entwickeln? Mit welchen rechtlichen und gesellschaftspolitischen Fragen müssen wir uns auf Basis dessen auseinandersetzen? Und warum stehen wir eigentlich erst ganz am Anfang der Entwicklungen? Wir haben bei zwei Experten des Software Competence Center Hagenberg, Michael Moser und Bernhard Nessler, nachgefragt.

„Wir wollen die Zahl der Studierenden verdoppeln“

Universitätsratsvorsitzender der Montanuniversität Leoben – diesen Titel trägt der bekannte oberösterreichische Unternehmer Stefan Pierer die kommenden fünf Jahre. Sein Team und er haben große Pläne für die Zukunft der Universität. Er erzählt uns im Gespräch, welche Vorstellungen er für seine Alma Mater hat, wodurch sich die Universität abhebt und warum er sich dazu entschieden hat, sich gerade jetzt dort zu engagieren.

Ein MRT für Unternehmensprozesse

Egal ob KMU oder Großkonzern – im Laufe der Jahre sammelt sich in Unternehmen eine riesige Menge an Daten an. Bei BDO Austria weiß man, dass die Analyse dieser Daten ein großes Potential bietet, um die interne Produktivität zu steigern und sich aus strategischer Sicht einen klaren Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Michael Huemer und sein Team durchleuchten die Prozesse ihrer Kunden mit Hilfe von Process Mining. Er erklärt uns, wie die Lösung funktioniert und wieso Unternehmen darauf setzen sollten.

Auf den Mikrometer genau

Die Thalheimer RICO Group gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Silikonspritzguss-Werkzeugen. Die strategische Ausrichtung soll sich auch nach der 100-prozentigen Übernahme durch die Semperit Gruppe nicht ändern, derzeit läuft ein Ausbau der Produktions- und Bürofläche.

Leitwolf, Biene oder Limabohne …

… was davon ist dein Management- oder Führungsstil? Falls dir gerade nur Fragezeichen im Kopf herumschwirren, hat Autor und Keynote-Speaker Matthias Nöllke die passenden Antworten aus der Managementbionik.

„Der Boden, auf dem wir Erfolg aufbauen, verändert sich gerade“

Und das kann uns zur Verzweiflung bringen. Jedenfalls dann, wenn wir diesen neuen Boden mit alten Werkzeugen bearbeiten wollen. Philipp Maderthaner ist kein Landwirt. Aber diese neuen Bodenbeschaffenheiten interessieren ihn brennend. Für sich selbst als Unternehmer und als Mutmacher, der andere Menschen dazu bewegen möchte, das Beste aus sich und aus diesem Boden herauszuholen. Beim Blick aus dem Bürofenster seiner Agentur Campaigning Bureau im 21. Stock werfen wir einen Blick in die Zukunft: Was geht zu Ende, was entsteht und vor allem: Was können wir daraus machen?

„Wir brauchen geistige und körperliche Mobilität“

Nur drei Stunden Schlaf. Ein Ziehen im Nacken, Kopfschmerzen und dann ist da noch dieser Druck auf den Schultern. Aber wer hat in so herausfordernden Zeiten schon Zeit, einen Termin für eine Vorsorgeuntersuchung auszumachen? Ein fataler Fehler, wie Mediziner Josef Macher, Geschäftsführer der Klinik Diakonissen in Linz, warnt. Im Podcastinterview erzählt er, wie wir mit einfachen Mitteln tagtäglich trotz vollem Terminkalender Krankheiten vorbeugen können.

„Flexibilität und sinnhafte Tätigkeiten rücken in den Vordergrund“

Wer am Arbeitnehmermarkt um die Gunst von Fachkräften buhlt, weiß idealerweise im Wettbewerb der Benefits zu überzeugen. Das international tätige Unternehmen KPMG legt seinen Fokus darauf nicht erst, seit der Arbeitskräftemangel akut ist. Und schaffte es so, heuer den 500. Mitarbeiter in Linz einzustellen.

Digitale Transformation. Aber anders.

München, 1994. Mit der Gründung der mgm technology partners schafft CEO Hamarz Mehmanesh das Fundament für die heute international tätige Unternehmensgruppe aus Technologie- und Beratungsexpert:innen. In den vergangenen 28 Jahren hat sich vieles getan: Inzwischen beschäftigt mgm über 900 Mitarbeitende an 19 (inter-)nationalen Standorten. Und obwohl man den Kinderschuhen längst entwachsen ist, spricht Thomas Brugger, Geschäftsführer der mgm consulting partners austria mit Sitz in Salzburg, gerade im ausklingenden Jahr von Aufbruchstimmung.

Was fehlt uns denn?

Am Anfang ist es vielleicht nur ein Kopfschmerz. Oder Gedanken, die so wild im Kopf herumwirbeln, dass wir nicht schlafen können. Oder eine Müdigkeit, die schon am Vormittag angeschlichen kommt. Oder es ist nichts. Nichts, das wir bemerken, jedenfalls noch nicht. Beim Besuch in der neuen Biogena Plaza in der Wiener Operngasse erfahren wir, wie wir erkennen, was unserem Körper fehlt, und was wir brauchen, um uns zu wappnen: gegen Erschöpfung und gegen Krankheiten, die sich vorbeugen lassen. Denn der beste Zeitpunkt, uns um unsere Gesundheit zu kümmern, ist: jetzt.

Wie wir in (die) Zukunft führen

„Gute Führungskräfte zeichnen sich in schwierigen Situationen aus“, sagt Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy. Schönwetter-Kapitän:innen gebe es genug, wer jetzt und in Zukunft durch herausfordernde Zeiten führen möchte, brauche vor allem drei Dinge: Resilienz, Zuversicht und Humor. Wie das gelingt? 5 Tipps für moderne Führungskräfte.

„Vielfalt ist immer eine Bereicherung“

Bei IBM iX ist so einiges vielfältig: von den Standorten über die Kundschaft bis hin zu den Mitarbeitenden. Für Markus Dietrich, Geschäftsführer für Düsseldorf, Österreich und Kroatien, ist ganz klar: Diversität wird immer mehr zum Differenzierungsmerkmal von Unternehmen und trägt maßgeblich zu deren Erfolg bei. Was sein Unternehmen tut, um am Puls der Zeit zu bleiben, und warum Diversität und Inklusion dabei eine zentrale Rolle spielen, erzählt er im Gespräch.

Innovationstreiber Schutzrechte

Seit mehr als 40 Jahren beschäftigt sich ABP Patent Network mit Sitz in Windischgarsten mit Patent- und Markenrecherchen sowie Gebührenzahlungen für die Aufrechterhaltung von Schutzrechten. USP ist die Spezialsoftware uptoIP, eine intelligente Plattform zur Verwaltung, Weiterentwicklung und Monitoring von Wettbewerbern. Die zielgerichtete Suche nach technologieähnlichen Schutzrechten kann zum Innovationstreiber für Unternehmen werden.

Kann bitte mal jemand die Welt anhalten?

Nur für einen Atemzug. Für einen Moment lang keine Krisen, kein Druck, keine Ängste und Sorgen, kein Alltagsstress. Selbst Menschen, die ihre Lebensprobleme stets gut bewältigen konnten, spüren sie jetzt: die große Erschöpfung. Bestsellerautor Andreas Salcher zeigt im gleichnamigen Buch auf, warum diese Erschöpfung nicht sein muss. Denn die Welt lässt sich tatsächlich anhalten. Allerdings: nur von uns selbst.

Wer die besten Köpfe sucht …

… findet diese nicht immer auf Anhieb. Oder anders formuliert: Der Fachkräftemangel zählt zu den größten Gefahren am österreichischen Arbeitsmarkt. Über eine historische Herausforderung für die heimische Wirtschaft.