26 Kilogramm…
„Mehr als 200 Millionen Tonnen Müll pro Jahr produziert die gesamte Europäische Union. Riesige Mengen Material, die noch viel zu oft ungenutzt auf Deponien oder im Meer landen. Unser Gegenmodell dazu heißt Kreislaufwirtschaft“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer.
Viermal um den Äquator
Und diese Kreislaufwirtschaft funktioniert in Österreich ziemlich gut. So wurden im Jahr 2016 insgesamt 235.700 Tonnen Altglas gesammelt und wiederverwertet. Das entspricht 26,1 Kilogramm pro Österreicher und einer Recyclingquote von 85 Prozent (der EU-Durchschnitt liegt bei 70 Prozent). Zum besseren Verständnis: Wenn man alle recycelten Glasflaschen nebeneinanderstellen würde, käme man damit viermal rund um den Äquator. Oberösterreich ist mit rund 39.000 Tonnen Altglas im österreichischen Durchschnitt. Jede Glasverpackung, die dabei im Container für Weiß- und Buntglas (richtig) entsorgt wird, ist Teil eines lückenlosen Recyclingprozesses, der einen wertvollen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz leistet. „Die jährliche Einsparung an elektrischer Energie entspricht dem Jahresbedarf von etwa 51.000 Haushalten und reduziert den CO2-Fußabdruck der österreichischen Volkswirtschaft“, sagt der Geschäftsführer der Austria Glas Recycling GmbH, Harald Hauke. Eine funktionierende Abfallwirtschaft, welche die Umwelt schont, Arbeitsplätze schafft und gesellschaftliche Wertschöpfung generiere, kann nur gelingen, wenn die breite Akzeptanz der Bevölkerung da ist, so Stelzer. Es müsse daher eine positive Kommunikation gelebt werden: „Es darf nicht nur als Einschränkung kommuniziert werden, sondern als Erweiterung der Lebensqualität. Das nützt uns allen.“
Hohe Akzeptanz der Bevölkerung
Ein Beispiel dafür ist das Projekt Well im Raum Linz Land und Wels, wo man herausfinden wollte, wie die Sammelquote von Altglas weiter erhöht werden könne. Die Ergebnisse bestätigen hierbei den bereits eingeschlagenen Weg: die Akzeptanz der Altglassammlung sei bereits sehr hoch, Potential liege in der oftmals noch falschen Entsorgung von Weißglas aus der Küche in den Restmüll. Das meint auch die Welser Vizebürgermeisterin Silvia Huber: „Wir wünschen uns bei den Altstoffen möglichst hohe Sammelmengen und keine Fehlwürfe im Restabfall.“ Denn: durch das Recyclen einer einzigen Glasflasche kann ein PC 25 Minuten, ein Farbfernseher 20 Minuten oder eine Waschmaschine zehn Minuten lang mit Strom versorgt werden. Deswegen will die Austria Glas Recycling noch diesen Herbst mit der Glas Agenda 2030 loslegen, einer Initiative für Nachhaltige Entwicklung mit 17 Zielen, die weltweit gestartet wurde.