OÖ Jugend-Medien-Studie: „Echtes“ Leben kommt vor digitalem
Jedes Jahr führt die Education Group ein Forschungsprojekt durch, um Daten zum Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen zu erhalten. Erfreuliches Ergebnis: Auch wenn das Leben in der digitalen Welt sehr viel bietet und das Internet sowie das Smartphone – rund neun von zehn Jugendlichen besitzen eines – längst zur Selbstverständlichkeit geworden sind, ist das persönliche Treffen mit Freunden wichtiger als etwa die Kommunikation mit diesen über Whatsapp oder Facebook. Auch die Lesefreude bleibt mit dem großen Medienangebot stabil – 57 Prozent der befragten Jugendlichen lesen gerne oder sehr gerne.
Fernsehen und Facebook sind out
Die Bedeutung des TV-Geräts nimmt bei den jungen Menschen immer mehr ab. Die Prozentzahl derer, die nicht darauf verzichten können, hat sich von 62 Prozent im Jahr 2008 auf 31 Prozent halbiert. Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon Prime sowie Internet-Plattformen wie Youtube verdrängen den Fernseher immer stärker. Demensprechend nimmt auch die durchschnittliche Fernsehzeit der Jugendlichen ab: 2011 verbrachte man täglich rund 93 Minuten mit klassischem Fernsehen, 2017 sind es nur noch 56 Minuten. Jugendliche möchten ihre Medien zunehmend On Demand konsumieren und verbringen pro Tag eine zusätzliche halbe Stunde mit Netflix und Co., rund 50 Minuten schauen sie Kurzvideos im Internet. In Summe verbringen die Elf- bis 18-Jährigen also durchschnittlich 136 Minuten mit dem Schauen von Filmen oder Videos.
Technische Geräte sind bei den Jugendlichen weit verbreitet – knapp 60 Prozent besitzen einen Computer oder Laptop. Etwa 80 Prozent surfen täglich oder beinahe täglich im Internet, wobei das Smartphone dafür die Hauptnutzungsquelle ist. Als Universalgerät wird es von 82 Prozent der Befragten fast jeden Tag genutzt, und zwar am häufigsten für Whatsapp (76%), gefolgt von Musikhören (69%), Fotografieren (68%), Youtube schauen (68%), Internet surfen und telefonieren (je 63%). Die Videoplattform Youtube ist auch die bevorzugte Internetseite der Jugendlichen, Whatsapp und Google werden am zweithäufigsten genannt. Facebook, das vor zwei Jahren bei den Lieblingsanwendungen noch deutlich vor Instagram lag, verliert bei den jungen Menschen mittlerweile immer mehr an Bedeutung und liegt 2017 bereits hinter Instagram. Nur noch 24 Prozent der Befragten mit Internetzugang nannten Facebook als eine ihrer liebsten Internetseiten, 2013 waren es noch 71 Prozent.
Die Daten der Jugend-Medien-Studie 2017 wurden in Oberösterreich erhoben, können aber als Richtwert für Österreich herangezogen werden. Die gesamten Ergebnisse der aktuellen Studie stehen zum kostenlosen Download auf www.edugroup.at zur Verfügung.