Mehr Frauen und Mädchen in die Technik bringen
Die immer größere Qualifikation von Frauen in der Wissenschaft und Forschung, vor allem in sehr männerdominierten Berufsfeldern, ist seit Jahren unser vordringliches Ziel, um Frauen zu ermutigen und veraltete Sichtweisen auszuräumen.
Christine Haberlander, Frauenrefentin und LH Stellvertreterin
Wie bringt man Mädchen und Frauen in die Technik?
„Initiativen wie ‚FIT – Frauen in die Technik“, der „Girl´s Day“ und andere Mentoring-Programme tragen dazu bei, dass sich mehr Mädchen in Oberösterreich für Berufswege in Wissenschaft und Technik entscheiden“, betont Frauenreferentin Christine Haberlander. Doch auch in der Medizin tut sich einiges an Frauenförderung. Die wichtigsten Förderprogramme hier zusammengefasst: 1. Bereich Medizin, 2. Mädchen und Frauen in die Technik.
MED CALL an der Medizinischen Fakultät
Forscherinnen und Forscher erhalten hier Unterstützung bei individuellen Projekten, insbesondere auch zur Unterstützung wissenschaftlicher Karrieren von Frauen, etwa von Wiedereinsteigerinnen. Zudem werden zwei Tenure-Track-Stellen – diese bieten die Chance, nach einer befristeten Bewährungszeit eine Lebenszeitprofessur zu erhalten – in einem höchst interessanten Forschungsfeld „Transformative health care“ ausgeschrieben, bei welchen besonders Frauen ermutigt werden, sich zu bewerben. Auch im Newsletter der Medizinischen Fakultät wird viel Wert auf die Veröffentlichung der Frauenförderprogramme gesetzt, etwa
FWF Elise-Richter Karriere-Förderprogramm für Senior Postdoc Wissenschaftlerinnen
um ihren(Wieder-)Einstieg in eine wissenschaftliche Laufbahn zu unterstützen.
ÖAW L’OREAL Forschungsstipendium für Grundlagen-Forscherinnen in Österreich
in der Medizin, den Naturwissenschaften oder der Mathematik, die am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen oder um den (Wieder-)Einstieg in eine wissenschaftliche Laufbahn.
FWF ESPRIT für Nachwuchswissenschafterinnen und Wissenschafter,
mit dem Ziel, unter anderem, exzellente Frauen in der Wissenschaft zu fördern.
Die Frauenförderprogramme werden dabei aber nicht nur im Newsletter, sondern auch direkt an die Wissenschafterinnen der Medizinischen Fakultät verschickt. Dafür wurde ein Frauen-in-der-Medizin-Netzwerk FemMED für die Medizinische Fakultät gegründet. Zurzeit laufen zudem noch Austauschgespräche mit den Frauennetzwerken anderer Universitäten.
Erste Erfolge sichtbar
„Frauen in Medizin und Wissenschaft zu fördern, ist ein besonderes Anliegen von mir. An der Medizinischen Fakultät der JKU ist die Bilanz sehr erfreulich: Knapp 52 % unserer Medizinstudierenden sind weiblich, beim Doktoratsstudium ‚Medical Sciences‘ beträgt der Frauenanteil 38 %. Auch bei den Lehrstuhl-Besetzungen steigt der Anteil engagierter und kompetenter Frauen kontinuierlich. Bei den fünf zuletzt besetzten Professuren haben sich vier Frauen durchgesetzt“, freut sich Dr.in Elgin Drda, Vizerektorin für Medizin der Johannes Kepler Universität Linz.
Initiativen zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft
Die Politik, die Hochschulen und Unternehmen, an denen gerade in Oberösterreich viel Forschung passiert, sind sich der beschriebenen Problematiken bewusst und versuchen mit zahlreichen Initiativen, wie auch Stipendien speziell für Studentinnen und Forscherinnen, die weitere Entwicklung für Frauen und Männer in der Wissenschaft positiv zu befördern und vor allem auch bewusst zu machen, dass beide Geschlechter für Forschung und Wissenschaft gleich befähigt sind.
An der Medizinischen Fakultät der JKU ist die Bilanz sehr erfreulich: Knapp 52 % unserer Medizinstudierenden sind weiblich, beim Doktoratsstudium ‚Medical Sciences‘ beträgt der Frauenanteil 38 %. Auch bei den Lehrstuhl-Besetzungen steigt der Anteil engagierter und kompetenter Frauen kontinuierlich. Bei den fünf zuletzt besetzten Professuren haben sich vier Frauen durchgesetzt.
Elgin Drda, Vizerektorin für Medizin der Johannes Kepler Universität Linz
Frauen und Mädchen in die Technik
In Oberösterreich gibt es zahlreiche Initiativen, die sich zum Ziel gesetzt haben, das Interesse von Mädchen und Frauen an Technik und Wissenschaft zu fördern und einen Bildungsweg in diesem Bereich bestmöglich zu begleiten, unter anderem:
Girls Day
Am 28. April 2022 findet bereits der 21. Girls Day statt. An diesem Tag liegt der Fokus darauf, das Interesse von Mädchen an technischen und handwerklichen Berufen sowie der Forschung zu fördern. 150 Betriebe, Ausbildungsstätten und Institutionen in ganz Oberösterreich öffnen an diesem Tag ihre Türen, um technikinteressierten Mädchen ihr Handwerk näher zu bringen.
https://www.girlsday-ooe.at/
FIT-Frauen in die Technik
FIT – Frauen in die Technik ist ein Projekt zur Studieninformation und Berufsorientierung im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich für Schülerinnen ab der 9. Schulstufe.
INFO: Das Projekt wurde an der Johannes Kepler Universität ins Leben gerufen, um Schülerinnen sowie interessierte (junge) Frauen über Studienmöglichkeiten in Technik und Naturwissenschaften zu informieren, geschlechterdiskriminierende Rollenstereotypen abzubauen und die Erweiterung des Berufswahlspektrums von Frauen zu fördern.
https://www.jku.at/schule/ueberblick-beratungsstellen/frauen-in-die-technik/
Mentoring Programm für HTL Mädchen
Der Frauenanteil unter den HTL-Schülerinnen und Schüler ist in den letzten Jahren gestiegen. Jedoch zeigt sich, dass die Absolventinnen im Anschluss teilweise nicht im technischen Bereich (Berufswahl oder Studium) verbleiben, sondern sich in andere Richtungen orientieren, wie etwa Wirtschaft, Medizin, etc. Das Mentoring Programm für HTL Mädchen hat sich daher zum Ziel gesetzt, Frauen nach der HTL in technischen Berufen zu halten und Coaching Systeme für Berufseinstieg und Studienwahl für Frauen in der Technik zu etablieren.
JKU Science Holidays
Eine Woche in die Universität reinschnuppern können Kinder von sechs bis 14 Jahren im Sommer an der JKU-Linz. Die Ferienbetreuung bietet ein reichhaltiges Programm und ermöglicht Mädchen und Buben, die Welt der Wissenschaft für sich zu entdecken.
https://www.jku.at/schule/scienceholidays/
Wir folgen der Überzeugung, dass wir es uns nicht leisten können, aufgrund falscher Rollenbilder das ungeheure Potential von Frauen und Mädchen zu verlieren.
Christine Haberlander, Frauenrefentin und LH Stellvertreterin