Hotel Greil gewinnt Top-of-the-Mountain-Award mit Weinfestival
Da steht er. In Söll am Wilden Kaiser in den Kitzbüheler Alpen. Dort wo normalerweise sein Top-Hotel zum gemütlichen Weintrinken einladet, ist eine riesige Baustelle. Das gesamte Erdgeschoss seines Gourmet- und Weinhotels wird umgebaut. Der Zeitrahmen dafür? Acht Wochen. Normal wäre, in dieser Zeit alles dem Umbau unterzuordnen, um fertig zu sein bis der erste Gast wieder eincheckt. Normal? Egal. Sepp Greil veranstaltet in dieser Zeit ein weltweit einzigartiges Gourmet- und Weinevent mit zahlreichen prominenten Gästen. Und weil er im Erdgeschoss eine Baustelle hat, empfängt er die 50 VIP-Gäste im gemütlichen Schwimmbad des Hotels. Das Wasser einfach ausgelassen, einen Boden darüber gebaut, für ein wohliges Ambiente gesorgt, und schon werden die ersten Gäste begrüßt. Vom Greil-VIP-Shuttle vom Bahnhof abgeholt geht’s über den roten Teppich direkt … ins Schwimmbad. Vorbei an Grillweltmeister Gerald Hochgatterer und Starkoch Mike Süsser, die heute für das leibliche Wohl verantwortlich sind. Gekocht wird in drei Zelten am Wintergrill, die Küche befindet sich ja auch im Erdgeschoss. Alles kein Problem. Wo Probleme sind, werden Lösungen gefunden. Und dann geht’s los.
Das „100 Parker Wein-Festival“ ist wohl eine der verrücktesten Ideen , die man als Hotelier umsetzen kann. Eines Abends mit Gästen eine Flasche Wein getrunken, die von Robert Parker mit 100 von 100 Punkten bewertet wurde, begann er den Plan zu schmieden: Ein „100-Parker-Rausch“ mit Freunden. Das wäre toll. Einen Abend ausschließlich Weine zu trinken, die der wichtigste Weinkritiker der Welt Robert Parker als die besten der Welt ausgezeichnet hat. Bei Flaschenpreisen von 300 bis 3.000 Euro und auch darüber. Und Sepp Greil wäre nicht Sepp Greil, wenn er diese „Schnapsidee“ nicht tatsächlich umsetzen würde. Und nein, das Ziel war nicht damit Geld zu verdienen. Im Gegenteil, er ließ es sich eine Stange Geld kosten. Die Gäste hatten ausschließlich eine Flasche 100-Parker-Wein mitzubringen. Den Rest übernahm Sepp Greil. Ursprünglich für 15 Personen gedacht, erweiterte er die Gästeliste auf 50 Personen. Und sie kamen alle: Starsommelier Gerhard Retter (Grill den Profi, VOX), Willi Balanjuk (Präsident der Weinakademiker und Österreichs Weinexperte Nr. 1), Sascha Speicher vom Meininger Weinverlag, die Eigentümer der Weinhandelshäuser Döllerer und Morandell, die Glasmanufaktur Riedel, das Who-is-Who der österreichischen Weinszene. 38 Flaschen der besten Weine der Welt , werden fachmännisch verkostet. Der Gesamtwert: 25 000 Euro. Die Herausforderung: auf dem höchsten Niveau zu starten, und es nicht mehr verlassen. Das gelang mit Weinen wie Ygay Blanco Gran Reserva 1986 vom Weingut Marques de Murrieta, Ermitage Le Pavillon 1991 von Chapoutier, Margaux 1996, Leoville Las Cases 1986, Cheval Blanc 2005, Chateau Y’quem 2001 aus der Magnum, Massetto 2006 von Ornellaia oder Mouton Rothschild 1982. Chefsommelier Heribert Steiner war sichtlich zufrieden. Die riesige Wein- und Champagnerkarte des Hotels wird er vermutlich um ein paar Positionen erweitern müssen …
Nach einem vierstündigen Wein-Feuerwerk begleitet von Saxophonist übernahm Starkoch Mike Süßer mit Grillweltmeister Gerald Hochgatterer und dem Greil-Küchenteam das Kommando. Fünf Gänge vom Vitello Tonnato über Riesengarnelen, leicht geräucherter Entenbrust, und unvergleichlichen Steaks. Haubenküche wie man sie vom Greil kennt. Und wenns in der Küche nicht geht, wird halt draußen aufgekocht.
Verwundern tut es niemanden, dass Sepp Greil für dieses außergewöhnliche Event nun mit dem Top-of-the-Mountain-Award ausgezeichnet wurde. Eine Trophäe die neben der riesigen goldenen Gams im neuen Riedel-Room sicher einen würdigen Platz findet. Seit Mitte Dezember ist das Hotel nun wieder geöffnet. Wenn Sie überlegen mal hinzufahren, dann lesen Sie besser vorher unsere Coverstory vom Herbst 2015, damit Sie wissen, was Sie vor Ort erwartet. Ein Pionier und Freund, dem auf der Suche nach höchster Qualität wohl nichts zu verrückt erscheint. Fragen Sie ihn bei einem Tiroler Herzblut-Trepfei einfach: „Spinnst du?“