Es brennt in der Holzstraße 3
Wo 1999 alles in einem 25-Quadratmeter-Büro begann, arbeiten heute auf drei Etagen mehr als 60 Menschen an kreativen Strategien für Unternehmen in ganz Österreich. Ein Rundgang durch das Hauptquartier von Strobl)Kriegner in der Linzer Holzstraße.
„Nur wer selbst brennt, kann andere entzünden“. Das ist die Philosophie, der sich die Werbeagentur verschrieben hat – zumindest behauptet sie das. Schon beim Betreten des markanten Gebäudes wird klar: Hier brennt es tatsächlich. Natürlich nur im übertragenen Sinn. Das Logo der Agentur, eine Flamme, prangt leuchtend am Rezeptionstisch. Ein Stockwerk darüber schreiten Mitarbeiter schnellen Schrittes über einen Verbindungsgang, der durch die offene Bauweise auch von unten sichtbar ist. Die schlichte Einrichtung, die hellen Farben: Steve Jobs hätte sich hier vermutlich wohl gefühlt. Der erste Eindruck erinnert an das Design der berühmten Apple-Stores, die der mittlerweile verstorbene CEO des Elektronikherstellers selbst entworfen hat.
Höchst lebendig kommt uns unterdessen zum Glück der CEO von Strobl)Kriegner entgegen, führt uns in ein kleines Konferenzzimmer im zweiten Stock. „Früher hat das Haus ganz anders ausgesehen“, erzählt Clemens Strobl. Als er einzieht, befinden sich auch andere Firmen im Gebäude. Die wechseln mit der Zeit ihren Standort oder verschwinden ganz – während die Werbeagentur immer mehr Platz beansprucht. Zuerst den ersten Stock, den zweiten, schließlich das ganze Gebäude. „Dann war es uns möglich, die Räumlichkeiten nach unserem Geschmack anzupassen“, erinnert sich der bärtige Mann und nippt an einem Mineralwasser. Innenarchitekten ersetzen Zwischenwände mit Glas oder bauen sie neu mit Glasbausteinen auf, um die Räume aufzuhellen. Das Motiv auf fast allen transparenten Türen: die Flamme. Das Designer-und Architektenteam von destilat kümmert sich um die Inneneinrichtung. „Wir legen sehr großen Wert auf zeitloses Design“, sagt Strobl. Funktionalität ist ihm wichtig, er bevorzugt Klassiker – weil sich diese besser mit neuen Elementen kombinieren lassen. Apropos Klassiker. „Die Sesseln auf denen wir gerade sitzen sind übrigens Entwürfe von Charles Eames“, sagt Strobl. Der US-Amerikaner Charles Eames zählt zu den bedeutendsten Möbeldesignern der Nachkriegsgeschichte. Noch eine Gemeinsamkeit mit Steve Jobs: Auch der war von Eames begeistert.
Agenturkatze aus Papier
Auf der Facebook-Seite von Strobl)Kriegner veröffentlichen die Mitarbeiter regelmäßig Kurioses aus dem Büroalltag: So gibt es etwa einen Seitenscheiteltag, Pizza-Partys am internationalen Katzentag, eine Mitarbeiterin fordert sogar „Alkoholpflicht am Arbeitsplatz“. Alles nur Show, um junge Mitarbeiter zu ködern? „Nein, in der Grafikabteilung gibt es wirklich viele Verrückte, den Kreativen muss man auch Freiraum lassen“, sagt Strobl. Tatsächlich: Freiraum haben die jungen Mitarbeiter im ersten Stock jede Menge. Eine Piratenfahne hängt im Großraumbüro, am Boden liegen rosafarbene Papier-Alligatoren herum. Warum das so ist? „Ich will die Weltherrschaft übernehmen“, sagt eine junge Mitarbeiterin und lacht. Eine volle Dose Katzenfutter liegt am Boden für die Agentur-Katze „Freitag“ bereit. Freitag ist – genau wie die Alligatoren – aus Papier. Obwohl die Einrichtung in der Grafikabteilung mit den schlichten Möbeln, den Schiebe- und Glastüren dieselbe ist: Im Vergleich zu den Büros ein Stockwerk höher erleidet ein unvorbereiteter Besucher fast einen Kulturschock. Plötzlich fliegt aus dem hinteren Teil des Büros ein Gummiball auf uns – es ist Zeit, zu verschwinden.
Manche verbinden mit der Werbebranche ausschweifende Partys, Hornbrillen-tragende Hipster und arrogante Emporkömmlinge. In einem deutschen Wirtschaftsmagazin sagt Sascha Hanke, Creative Director einer Hamburger Werbeagentur, der „Asshole-Faktor“ sei in den Agenturen relativ hoch. Kann das Clemens Strobl bestätigen? Nein. „Wir funktionieren da ganz anders und sind sehr geerdet“. Das Büro sei für viele und auch für ihn selbst wie ein zweites Zuhause – auch wegen der Inneneinrichtung. Dieses Zuhause könnte übrigens bald erweitert werden. Denn falls der Denkmalschutz zustimmt, will die Agentur in die Tabakfabrik durchbrechen.
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