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76Kein Luxus, sondern%u00dcberlebensstrategie%u201eFangen wir doch endlich an, das Thema ernst zu nehmen.%u201c Wenn Silvia Payer-Langthaler %u00fcber Nachhaltigkeit spricht, dann klingt es nicht nach einem Trend, sondern nach einer dringenden Handlungsaufforderung. Die Gesch%u00e4ftsf%u00fchrerin und Gr%u00fcnderin von Payer & Partner ESG Consulting begleitet Unternehmen dabei, ihre Nachhaltigkeitsstrategien tragf%u00e4hig zu machen. F%u00fcr sie ist klar: Es geht um eine strategische Planung und aktive Zukunftsgestaltung, bei der alle an einem Strang ziehen m%u00fcssen.Wir leben, so beschreibt es Silvia Payer-Langthaler, in einem gesellschaftlichen Zwiespalt. Einerseits sind die Folgen des Klimawandels deutlich sp%u00fcrbar %u2013 von Waldbr%u00e4nden in S%u00fcdeuropa bis zu Hochwassern in %u00d6sterreich. Andererseits scheint das %u001a ema auf der politischen Agenda immer wieder zur%u00fcckgedr%u00e4ngt zu werden. %u201eDie Politik hat l%u00e4ngst erkannt, dass man mit dem %u001a ema Klimawandel keine Wahlen gewinnen kann.%u201c Und doch bleibe das Verdr%u00e4ngen gef%u00e4hrlich: %u201eDie Probleme im Zusammenhang mit dem Klimawandel verschwinden nicht, nur weil wir jetzt andere Sorgen haben.%u201cF%u00fcr Payer-Langthaler ist Nachhaltigkeit kein %u201eNice-to-have%u201c, sondern ein %u00dcberlebensfaktor f%u00fcr Gesch%u00e4ftsmodelle, also ein %u201eBetter-to-have.%u201c %u201eEs geht nicht um Daten und B%u00fcrokratie, sondern um die Risikoabsicherung des gesamten Gesch%u00e4ftsmodells.%u201c Wer Nachhaltigkeit ignoriere, riskiere nicht nur Reputationssch%u00e4den, sondern auch massive wirtschaftliche Verluste. %u201eDie Kosten des Nichtstuns werden um ein Vielfaches h%u00f6her sein als die Kosten, die wir jetzt pr%u00e4ventiv einsetzen.%u201c Ernteausf%u00e4lle, Sch%u00e4den an Infrastruktur und Gesundheitssystemen %u2013 die Rechnung f%u00fcr Unt%u00e4tigkeit wird in Billionen gemessen. Doch neben der Abwehr von Risiken sieht sie auch Chancen: Efl -zienzsteigerungen, Kostensenkungen, attraktivere Arbeitspl%u00e4tze und ein Plus an Innovationskraft. Von der Pfl icht zur PositionierungDie j%u00fcngsten politischen Entscheidungen, wie die Abschw%u00e4chung der EU-Berichtspffl ichten, haben viele Unternehmen verunsichert. %u201eF%u00fcr sie fehlt jetzt durch diesen weggefallenen gesetzlichen Druck auch so ein bisschen die Legitimation f%u00fcr dieses %u001a ema. Was sie jedenfalls brauchen, ist eine explizite Positionierung.%u201c Es gehe darum, klar zu deff nieren, wie ein Unternehmen zum %u001a ema Nachhaltigkeit steht und wie es wahrgenommen werden m%u00f6chte %u2013 von Kunden, Mitarbeitenden und Investoren.Nachhaltigkeit m%u00fcsse in jedem Bereich des Unternehmens verankert sein, beispielsweise vom Einkauf %u00fcber die Produktion bis hin zu HR und Finanzen. Entscheidend sei, dass sich alle Funktionsbereiche beteiligen und gemeinsam eine Strategie entwickeln. Nur so entstehe ein echtes Commitment %u2013 und nicht blo%u00df eine Pffl icht%u00fcbung.Eine pers%u00f6nliche HaltungTrotz R%u00fcckschl%u00e4gen ist Payer-Langthaler %u00fcberzeugt, dass Nachhaltigkeit ein zentrales %u001a ema bleiben wird. Ihre Vision: weniger Datenverliebtheit, weniger regulatorischer Ballast %u2013 daf%u00fcr mehr Fokus auf Strategie, Management und Bewusstseinsbildung.Das ganze Interview zum Anh%u00f6ren ab 15.10.2025.#204 Wie %u00fcbernehmen wir aktiv Verantwortung beim Thema Nachhaltigkeit, Silvia PayerLangthaler? Text Melanie Kashofer Foto Payer & Partner

