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                                    79lacht. F%u00fcr ihn ist Wirtschaften im Einklang mit der Natur aber schon immer selbstverst%u00e4ndlich. %u201eWir k%u00f6nnen nicht auf Kosten der n%u00e4chsten Generation leben.%u201c Daf%u00fcr brauche es aber eine Zusammenarbeit aller Partner, von Landwirtschaft %u00fcber Produzenten bis Konsumenten %u2013 und nicht zu vergessen: klare Vorgaben der Politik. Warum Gourmetfeins Weg der richtige ist? Hier die f%u00fcnf wichtigsten Gr%u00fcnde, die f%u00fcr die Herkunftskennzeichnung sprechen: #1 Freie Entscheidungsm%u00f6glichkeitenUnd zwar f%u00fcr die Konsumentinnen und Konsumenten. Gibt es keine Kennzeichnung auf verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurst- und Fleischprodukten, w%u00e4re das f%u00fcr Hippesroither so, als w%u00fcrde man zwei schwarze Autos nebeneinanderstellen und die Marken runterschrauben. Handelt es sich um einen Mercedes oder einen Dacia? Die Konsumentinnen und Konsumenten m%u00fcssten im Dunkeln w%u00e4hlen. Die Entscheidung f%u00fcr oder gegen ein Lebensmittel brauche eine fundierte, gesetzliche Basis. #2 Klarer ProduktionsauftragTreffien Kundinnen und Kunden bewusst eine Entscheidung f%u00fcr ein Produkt aufgrund seiner Herkunft, k%u00f6nnen sie auch bewusst einen Produktionsauftrag an %u00d6sterreich vergeben. Entscheiden sie sich f%u00fcr ein Produkt aus einem anderen Land, m%u00fcssen sie wissen, dass die Wertsch%u00f6pfung nicht in %u00d6sterreich bleibt. Au%u00dferdem bestimmen sie mit ihrem Kauf mit, unter welchen Produktionsrichtlinien ein Lebensmittel hergestellt wird. Nicht nur, was die Qualit%u00e4t betriffit, sondern auch, ob beispielsweise Menschenrechte gewahrt werden. Ich w%u00fcnsche mir in der Lebensmittelbranche eine R%u00fcckbesinnung auf Qualit%u00e4t und Ehrlichkeit.Florian HippesroitherGesch%u00e4ftsf%u00fchrer, Gourmetfein #3 Einfluss auf Transportwege Bei Obst und Gem%u00fcse ist es Standard, zu wissen, welchen Weg sie zur%u00fcckgelegt haben. Ebenso bei Kleidung. Bei verarbeiteten Lebensmitteln sind allerdings viele Unsch%u00e4rfen versteckt. Zum Beispiel wird in der Schweinemast neben Getreide circa 20 Prozent Soja eingesetzt, das h%u00e4uffg in S%u00fcdamerika angebaut wird. Wenn bei der Schweinemast in %u00d6sterreich gentechnisch ver%u00e4ndertes Soja vom anderen Ende der Welt verwendet wird, muss dies bis jetzt nicht gekennzeichnet werden. Die Transportwege haben also einen gro%u00dfen Einffluss auf unsere fertigen Produkte. Gourmetfein verwendet %u00fcbrigens nur gentechnikfreies Soja aus Europa. #4 SteuerungstoolInsgesamt bietet die Herkunftskennzeichnung ein echtes Steuerungsinstrument, das zeigt: Von dort kommen die Lebensmittel, auf diesen Wegen, unter diesen Voraussetzungen und Produktionsbedingungen. Bei anderen Lebensmitteln wie Obst und Gem%u00fcse schon lange eine Selbstverst%u00e4ndlichkeit %u2013 das sollte auch f%u00fcr Fleisch- und Wurstwaren gelten, betont Hippesroither. #5 Transparenz und Ehrlichkeit %u201eIn Wahrheit w%u00fcrde es der gesamten Branche guttun, wenn wieder mehr Transparenz und Ehrlichkeit Einkehr halten.%u201c Gerade bei so ma%u00dfgeblichen Einfflussfaktoren auf unsere Lebensmittel wie der Herkunft. Betriebe sollten st%u00e4rker in die Produktqualit%u00e4t statt in oberffl%u00e4chliches Marketing investieren. Und die Sensibilit%u00e4t f%u00fcr den Treibstoffi, den wir unserem K%u00f6rper t%u00e4glich zuf%u00fchren, steige dadurch ebenso._
                                
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