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78gute Gr%u00fcnde %u2026%u2026 f%u00fcr die Herkunftskennzeichnung aller Lebensmittel. Das ober%u00f6sterreichische Familienunternehmen Gourmetfein, das sich auf hochwertige Wurst- und Fleischspezialit%u00e4ten fokussiert hat, gibt bereits seit 2016 bei allen Produkten die Namen der produzierenden Landwirtschaftsbetriebe an. Damit ist es in %u00d6sterreich ein Vorreiter in der Branche. Gesch%u00e4ftsf%u00fchrer Florian Hippesroither erz%u00e4hlt, warum ihm diese Transparenz so wichtig ist, und nennt f%u00fcnf gute Gr%u00fcnde daf%u00fcr.%u201eWenn wir Lebensmittel verarbeiten und Tiere schlachten, um diese weiterzuverarbeiten, tragen wir eine besondere Verantwortung%u201c, ist sich Florian Hippesroither, Gesch%u00e4ftsf%u00fchrer von Gourmetfein, bewusst. %u201eIch m%u00f6chte niemanden belehren, aber es tut nicht nur der Umwelt, sondern auch den Menschen gut, wenn wir auf die Qualit%u00e4t und Transparenz unserer Produkte setzen.%u201c Dass der Trend hin zu weniger Fleischkonsum geht, st%u00f6rt ihn dabei gar nicht. Ihm ist wichtig: %u201eWenn du Fleisch isst, dann iss was G%u2019scheites.%u201cLaut Hippesroither gibt es zwei Zug%u00e4nge: entweder Fleisch am freien Markt zuzukaufen und die brennenden %u001aemen der Zeit zu ignorieren %u2013 f%u00fcr ihn nie eine Option. Oder den vielleicht unangenehmeren, aber ehrlicheren Weg zu w%u00e4hlen. Aus diesem Grund besch%u00e4ftigte sich das Familienunternehmen schon viel fr%u00fcher als andere in der Branche mit der Herkunftskennzeichnung auf all seinen verarbeiteten Produkten. Au%u00dferdem wurden f%u00fcr die gesamte Produktions- und Wertsch%u00f6pfungskette eigene Qualit%u00e4tskriterien festgelegt, von der Gentechnikfreiheit %u00fcber Tierwohlkriterien wie kurze Lebendtiertransporte oder Platzbedarf bis eben zur Kennzeichnung der Produktionsbetriebe auf den Etiketten. Gourmetfein arbeitet mittlerweile mit 160 Rinderbauern und 50 Schweinebauern zusammen, pro Woche werden circa 60 Rinder und 1.500 Schweine verarbeitet. Als die Strategie zu mehr Transparenz 2014 im Unternehmen entsteht, geht der allgemeine Trend eigentlich in eine andere Richtung. Masse und Billigprodukte sind auf dem Vormarsch. %u201eIn dieser Zeit sind wir einen sehr mutigen Weg gegangen. Wir mussten die Bauern an Bord holen und auch die Kunden von einem h%u00f6heren Preis %u00fcberzeugen.%u201c Doch der Prozess machte sich f%u00fcr das Unternehmen schnell bezahlt. Und auch in schwierigen Zeiten, etwa w%u00e4hrend der Coronapandemie, wurde die Vertrauensbasis mit den Landwirten noch weiter gest%u00e4rkt.Die Vision%u00e4re einer Zeit w%u00fcrden immer erst im Nachhinein rehabilitiert, sagt Hippesroither und Text Melanie KashoferFoto Gourmetfein

