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92Von der anderen Seite des Atlantiks sind im Moment sehr raue T%u00f6ne zu vernehmen, was die Themen Diversit%u00e4t und Barrierefreiheit betrifft. Warum man sich dadurch als %u00f6sterreichisches Unternehmen nicht von seinem Weg abbringen lassen darf und wie Inklusion t%u00e4glich gelebt werden kann, zeigt das Softwareunternehmen BMD Systemhaus. Dort wird Vielfalt n%u00e4mlich als echter Mehrwert wahrgenommen und seit Anfang des Jahres zus%u00e4tzlich durch eine Barrierefreiheitsbeauftragte unterst%u00fctzt.Susanne Bernegger lebt seit zwei Jahrzehnten mit Multipler Sklerose und sitzt dadurch im Rollstuhl. %u201eDie Diagnose kam Mitte 20 und brachte viel Unsicherheit mit sich. Bei der BMD wurde ich immer wertsch%u00e4tzend und offen aufgenommen, was mich motiviert, im Bereich der Barrierefreiheit meine Expertise einzubringen.%u201c Nach einigen anderen Stationen im Unternehmen ist sie seit Anfang des Jahres dort als Barrierefreiheitsbeauftragte t%u00e4tig und kanalisiert die Anliegen der gesamten Belegschaft. Seit J%u00e4nner 2025 ist dies in Unternehmen ab 400 Mitarbeitenden Pflicht. BMD plante den Einsatz von Bernegger aber bereits vor dem neuen Gesetz.Julia Kalkhofer, stellvertretende Abteilungsleiterin im HR-Management, wei%u00df, dass hier schon lange ein Fokus auf die Vielfalt gelegt wird: %u201eWir sind %u00fcberzeugt, dass wir alle von einer inklusiven Gesellschaft profitieren. Unsere Welt ist bunt, und das wollen wir im Kleinen repr%u00e4sentieren.%u201c Beide Frauen sind seit 2008 im Unternehmen und haben die Entwicklung hin zu einem inklusiveren Denken miterlebt.Konkrete Ma%u00dfnahmenBMD hat sich der F%u00f6rderung von Diversit%u00e4t und Barrierefreiheit verschrieben. Kalkhofer erkl%u00e4rt: %u201eWir haben einen Frauenanteil von 56 Prozent, was in der IT-Branche bemerkenswert ist. Wir f%u00f6rdern flexible Arbeitszeitmodelle und unterst%u00fctzen V%u00e4terund M%u00fctterkarenz.%u201c Zudem arbeitet das Unternehmen mit der Plattform %u201emyAbility%u201c zusammen, um gezielt Menschen mit Behinderungen in den Job-%u0009 Text%u0009 Melanie Kashofer%u0009 Foto%u0009 BMD / Gabor Botaausschreibungen anzusprechen. H%u00f6henverstellbare Tische im B%u00fcro sind selbstverst%u00e4ndlich. Dar%u00fcber hinaus werden gezielt M%u00e4dchen bei Coder-DojoVeranstaltungen gef%u00f6rdert und Kolleginnen und Kollegen, die eine Seh- oder Farbschw%u00e4che haben, werden mit spezieller Software unterst%u00fctzt. Herausforderungen und ChancenDie Umsetzung von Barrierefreiheit bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Bernegger hat beispielsweise einen Assistenzhund. Viele ihrer Kolleginnen und Kollegen sind hundeliebend, aber er ist nun mal kein klassischer B%u00fcrohund und eine Kollegin leidet an einer Hundehaarallergie. Das zeigte, dass Inklusion auch Flexibilit%u00e4t und Einfallsreichtum erfordert. Schlussendlich konnte das Problem durch individuelle Homeoffice-Tage gel%u00f6st werden. Kalkhofer sieht in Diversit%u00e4t einen Schl%u00fcssel zur Innovation: %u201eVielf%u00e4ltigkeit f%u00f6rdert Kreativit%u00e4t und neue Ideen. Studien zeigen, dass inklusivere F%u00fchrungsebenen wirtschaftlich erfolgreicher sind.%u201c Durch die gelebte Vielfalt ergeben sich nicht nur f%u00fcr die Mitarbeitenden Chancen, sondern ebenso f%u00fcr die Kunden. BMD hat die Barrierefreiheit fest in der Strategie verankert. Gerade wird am Relaunch der Website gearbeitet, um die Nutzerfreundlichkeit weiter zu verbessern. %u201eAu%u00dferdem m%u00f6chten wir bei Teamzusammensetzungen auf allen Ebenen auf Diversit%u00e4t achten und einen Kulturwandel hin zu noch mehr Inklusivit%u00e4t schaffen.%u201c Dieses Ziel hat sich Bernegger in ihrer neuen Rolle gesetzt.Von der Pflicht zur LeidenschaftF%u00fcr uns ist Vielfalt ein Innovationsbooster. Julia Kalkhofer stv. Abteilungsleiterin HR-Management, BMD Systemhaus