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46Es ist weder die Donau noch der Inn, durch deren Gew%u00e4sser Landeshauptmann Thomas Stelzer seine Landsleute als %u201eKapit%u00e4n%u201c navigiert, sondern es sind die politischen Gew%u00e4sser Ober%u00f6sterreichs. Wie er dabei die turbulenten Stromschnellen aktueller Herausforderungen meistert, ohne das ruhige Fahrwasser langfristiger Ziele aus den Augen zu verlieren? Mit k%u00fchlem Kopf, gezielten Ma%u00dfnahmen und einer festen Hand am Steuer.Werden die %u201eGew%u00e4sser%u201c, durch die Sie das Land f%u00fchren m%u00fcssen, immer unberechenbarer?Thomas Stelzer: Die Gew%u00e4sser waren schon in den vergangenen Jahren unruhig und herausfordernd %u2013 und sie werden nicht ruhiger. Das hat vor allem mit der globalen Lage zu tun, die wird %u2013 wenn man etwa in die USA blickt %u2013 unberechenbarer. Da wir in einer globalisierten Welt leben, sind die Auswirkungen %u00fcberall sp%u00fcrbar. Das gilt speziell f%u00fcr exportorientierte Regionen wie Ober%u00f6sterreich. Bei vielen Entscheidungen und Weichenstellungen m%u00fcssen wir immer internationale Entwicklungen im Auge behalten, wenngleich unser Hauptaugenmerk auf Ober%u00f6sterreich liegt. Wir sparen, wo es richtig ist, und investieren, wo es wichtig ist. Wie stellen Sie sicher, dass alle Bereiche ausreichend Wind in den Segeln, sprich Finanzmittel, erhalten?Thomas Stelzer: Wir haben in den vergangenen Jahren vern%u00fcnftig gewirtschaftet, vor der Pandemie sogar Schulden abgebaut. Ober%u00f6sterreich hat im Vergleich der Bundesl%u00e4nder die geringste Schuldenquote. Deshalb m%u00fcssen wir jetzt im Gegensatz zum Bund keine Vollbremsung hinlegen. Das gilt vor allem in f%u00fcr die Zukunft entscheidenden Bereichen wie der Bildung. Bei den Einsparungen, die f%u00fcr 2026 geplant sind, sind etwa Kinder, Jugend und Soziales explizit ausgenommen. Die Gesundheit ist weiterhin eines unserer Hauptanliegen, die Ober%u00f6sterreicherinnen und Ober%u00f6sterreicher sollen und werden so wie bisher gut und sicher bis ins hohe Alter hier leben k%u00f6nnen. Kultur werden wir im Rahmen unserer M%u00f6glichkeiten auch unterst%u00fctzen und erm%u00f6glichen. Aber klar ist dennoch, dass es ein blo%u00dfes %u201eWeiter wie bisher%u201c nicht geben kann und wird.Text David Bauer%u0009 Foto%u0009 Antje Wolm%u201eWir brauchen wieder mehr Optimismus & Zuversicht%u201cWelchen negativen Entwicklungen w%u00fcrden Sie gerne mehr den Wind aus den Segeln nehmen?Thomas Stelzer: In erster Linie m%u00f6chte ich das Miteinander st%u00e4rken. Wir sind tagt%u00e4glich von einer Flut aus negativen Meldungen umgeben, dabei gibt es gerade hier bei uns auch viele positive Nachrichten %u2013 die brauchen mehr Raum. Wir brauchen wieder mehr Optimismus und Zuversicht, denn wir k%u00f6nnen die Zukunft gestalten %u2013 und zwar besser, als wir es selbst glauben. Die Kraft der Zuversicht kann die gr%u00f6%u00dften Herausforderungen bew%u00e4ltigen. Wir leben in einem wundersch%u00f6nen, sicheren Land, haben unheimlich viele M%u00f6glichkeiten %u2013 die m%u00fcssen wir nutzen.Wie motivieren Sie die Menschen in Zeiten der Rezession, auch selbst das Ruder ihrer Finanzen in die Hand zu nehmen, und welche Unterst%u00fctzung bietet das Land?Thomas Stelzer: Wir bieten zahlreiche Unterst%u00fctzungs- und F%u00f6rdermodelle in den verschiedensten Bereichen. Das Wichtigste ist aber, dass wir ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsangebot haben, das jede und jeder %u2013 vom Kindes- bis ins Erwachsenenalter %u2013 nutzen kann. Dazu geh%u00f6rt einerseits die berufliche Bildung, aber nat%u00fcrlich auch Finanzwissen. Inwiefern stimmt Sie der Kurs, den Ober%u00f6sterreich unter Ihrer F%u00fchrung eingeschlagen hat, nach wie vor zuversichtlich?Thomas Stelzer: Wirft man einen Blick auf die vergangenen f%u00fcnf Jahre, ist eine Krise der n%u00e4chsten gefolgt. Sie alle haben wir gut bew%u00e4ltigt, das gibt Kraft und Hoffnung. Wir haben bereits entscheidende Weichen f%u00fcr die Zukunft gestellt und Ober%u00f6sterreich steht finanziell gut da %u2013 etwa bei der Infrastruktur, wenn ich an