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42Die Morgend%u00e4mmerung bricht gerade erst an, wenn Michael Kienberger seine Laufschuhe schn%u00fcrt. F%u00fcr den CFO von Primetals Technologies Austria ist der fr%u00fchmorgendliche Lauf durch den Wald mehr als nur Sport %u2013 er ist Meditation, Ideenschmiede und Charaktertraining in einem. %u201eBeim Ultralaufen kommst du in Bereiche, in denen dir dein K%u00f6rper sagt: %u201aIch will nicht mehr!%u2018%u201c Genau dann m%u00fcsse man stark bleiben, erkl%u00e4rt Kienberger. Parallelen zu seiner Rolle als Finanzchef sieht er durchaus. %u201eDasselbe gilt im Business %u2013 wenn es darauf ankommt, musst du einfach die Extrameile gehen.%u201cDiese Ausdauer und Zielstrebigkeit pr%u00e4gen nicht nur Kienbergers pers%u00f6nlichen Werdegang, sondern auch die Strategie, mit der er und seine F%u00fchrungskollegen Primetals in eine nachhaltige Zukunft f%u00fchren wollen. Und wie es der Zufall so will, gleicht auch der Weg dorthin eher einem Ultramarathon als einem Sprint %u2013 naheliegend, dass dieser Umstand den passionierten L%u00e4ufer nicht abschreckt.Von der Projektwelt in die ZahlenweltAuch wenn er die Rolle des %u00f6sterreichischen CFO erst seit April 2025 innehat, kennt Kienberger das Unternehmen schon lange. Seine Karriere bei Primetals begann vor rund 19 Jahren, zun%u00e4chst im Projektmanagement. %u201eZu Beginn in Asien, dann rund um den Globus. Damals bin ich viel gereist und habe einiges erlebt. F%u00fcr mich war das eine total spannende Zeit%u201c, erinnert er sich. Die Internationalit%u00e4t des Unternehmens fasziniert ihn von Sekunde eins bis heute: %u201eWir haben 38 verschiedene Nationalit%u00e4ten im Haus. Diese Internationalit%u00e4t macht uns aus. Auch die Vielzahl an Standorten und Kunden ist unfassbar vielschichtig.%u201c Nach einigen Jahren im Projektgesch%u00e4ft wechselt Kienberger 2013 in die %u201evolle Zahlenwelt%u201c, wie er es Zugegeben: Mit so einer au%u00dfergew%u00f6hnlichen und doch nicht weniger sch%u00f6nen %u201eLiebeserkl%u00e4rung%u201c haben wir nicht gerechnet, als wir uns nur wenige Minuten vor dem Interview mit CFO Michael Kienberger unser Besucherbadge von Primetals Technologies um den Hals h%u00e4ngen. Seine Liebe zur Gewinn- und Verlustrechnung hat er durch seine Karriere entdeckt. Und fr%u00fch verstanden, dass es in seiner Rolle als Finanzvorstand dennoch um sehr viel mehr geht als %u201enur%u201c um Affinit%u00e4t f%u00fcr Zahlen.nennt, und wird globaler Controller zweier Gesch%u00e4ftsbereiche. Diesen Sprung ins kalte Wasser %u2013 und viele weitere dieser Art %u2013 will er r%u00fcckblickend nicht missen. %u201eNat%u00fcrlich f%u00fchlt man sich sicherer, wenn man etwas gewohnt ist. Aber die Komfortzone zu verlassen, ist eine wichtige Erfahrung, die ich mehrmals gemacht habe.%u201c Neben der Leitung des Projektcontrollings, des lokalen Controllings, seit 2020 des Accountings und Controllings und in den letzten 6,5 Jahren in der Doppelrolle als globaler Head of Controlling, wird er schlie%u00dflich gefragt, ob er sich die Aufgabe als CFO f%u00fcr %u00d6sterreich vorstellen k%u00f6nne %u2026Wachstumsmotor: gr%u00fcne Revolution der Stahlindustrie%u201eLange %u00fcberlegt habe ich nicht.%u201c In seiner vorherigen Funktion arbeitete er bereits eng mit seinem Vorg%u00e4nger sowie dem globalen CFO zusammen. %u201eDie Agenden, die auf dem Tisch liegen, sind somit nicht direkt neu und das Spitzenteam drumherum kenne ich ebenfalls sehr gut.%u201c Mit diesem Team will Kienberger auch in Zukunft dem Thema gr%u00fcner Stahl seine Aufmerksamkeit widmen %u2013 einem der entscheidenden Wachstumstreiber f%u00fcr Primetals: %u201eDie Stahlproduktion ist ein sehr CO2-intensives Business. F%u00fcr jede Tonne Stahl, die man herstellt, werden zwei Tonnen CO2 emittiert.%u201c Damit sei die weltweite Stahlerzeugung allein f%u00fcr sieben bis neun Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich %u2013 aber eben auch das Potential der Hebelwirkung entsprechend gro%u00df. Vor allem f%u00fcr einen innovativen Player, der L%u00f6sungen entwickelt, die dieses Verh%u00e4ltnis drastisch verbessern k%u00f6nnen. %u201eWenn man von der klassischen Hochofenund Konverterroute weggeht, hin zu moderneren Technologien wie einer Direktreduktionsanlage und Text David BauerFoto Primetals TechnologiesVon der Liebe zur Gewinn- und Verlustrechnung