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                                    47Text David BauerFoto IV O%u00d6 / Erik Kr%u00fcgl%u201eAber dringend ein Schweizer Taschenmesser%u201c, gibt Joachim Haindl-Grutsch mit Blick auf die Industrie und Wirtschaft im neuen Jahr zu bedenken. Der Gesch%u00e4ftsf%u00fchrer der IV O%u00d6 ist %u00fcberzeugt: %u00d6sterreich kann und soll wieder auf Augenh%u00f6he mit den besten kleinen Volkswirtschaften in Europa kommen. Nur brauche es daf%u00fcr heuer eine echte Trendumkehr.%u201eWir brauchen keine Kettens%u00e4ge%u201c %u201e2025 muss uns der  Turnaround gelingen.%u201c Die Prognose ist d%u00fcster: 2025 droht das n%u00e4chste Rezessionsjahr zu werden. %u201eDie Industrie schrumpft weiter, und das zieht die gesamte Wirtschaft mit nach unten%u201c, ist Haindl-Grutsch besorgt. W%u00e4hrend weltweit %u00fcber 70 Staaten mit mindestens vier Prozent wachsen, befinden sich %u00d6sterreich und Deutschland in der Rezession. %u201eDas zeigt, wie dringend wir handeln m%u00fcssen.%u201c Und dennoch gibt er sich eingeschr%u00e4nkt zuversichtlich. Dass in %u00d6sterreich auf lange Verhandlungen endlich wieder eine handlungsf%u00e4hige Regierung folgt, sei positiv. %u201eNur muss diese die politischen Rahmenbedingungen verbessern und eine echte Standortoffensive starten. Wenn wir jetzt nicht handeln, verlieren wir weiter an industrieller Wertsch%u00f6pfung %u2013 und das wird uns teuer zu stehen kommen.%u201c %u201e2025 soll von mehr  Wettbewerbsf%u00e4higkeit und  Wohlstand gepr%u00e4gt sein.%u201c Industrie und Wohlstand sind zwei Seiten derselben Medaille. Und beide seien derzeit in Gefahr. %u201eViele Unternehmen wandern bereits ins Ausland ab, wo mit massiven F%u00f6rderprogrammen um Betriebe geworben wird. W%u00e4hrend man dort rote Teppiche f%u00fcr Investoren ausrollt, legen wir unseren Unternehmen Steine in den Weg.%u201c Vor allem der gro%u00dfe Nachbar k%u00f6nnte laut Haindl-Grutsch hier eine entscheidende Rolle zur positiven Ver%u00e4nderung spielen. %u201eDeutschland hat gew%u00e4hlt, und damit die Chance auf eine Regierung geschaffen, die wieder auf Standortverbesserungen setzt. Dann muss %u00d6sterreich mitziehen.%u201c %u201e2025 brauchen die Betriebe einen  leichteren Kostenrucksack.%u201c Auch heuer beklagen %u00f6sterreichische Betriebe die weiterhin steigenden Kosten. Das Ergebnis? %u201eZunehmende Arbeitslosigkeit, ausbleibende Investitionen und eine schw%u00e4chelnde Industrie.%u201c Haindl-Grutsch spricht sich daher f%u00fcr mehrere Ma%u00dfnahmen aus: %u201eGeringere Lohnnebenkosten, eine Investitionspr%u00e4mie, steuerliche Anreize f%u00fcr Mehrleistung %u2013 und ganz entscheidend: eine Senkung der Energiekosten. Andere EU-L%u00e4nder bieten eine Strompreiskompensation, w%u00e4hrend wir sie zu fr%u00fch wieder abgeschafft haben %u2013 das schw%u00e4cht unsere Wettbewerbsf%u00e4higkeit.%u201c %u201e2025 wird hoffentlich das Jahr  des %u201aSchweizer Taschenmessers%u2018.%u201c Unser System kritisiert der Gesch%u00e4ftsf%u00fchrer als %u00fcberreguliert und b%u00fcrokratisch %u00fcberlastet. %u201eDie Schweizer haben es uns vorgemacht: Mit einem flexiblen, agilen Staat und wirtschaftsfreundlichen Bedingungen l%u00e4sst sich enorm viel erreichen.%u201c In Br%u00fcssel drehe sich der Wind bereits: %u201eEs gibt erstmals ernsthafte Bestrebungen, B%u00fcrokratie abzubauen. Nun liegt es an %u00d6sterreich, diesen Kurs mitzugehen.%u201c Die Hoffnung sei da, sie allein werde aber nicht reichen: %u201e%u00d6sterreich hat die Chance, sich 2025 neu aufzustellen %u2013 aber das erfordert Mut, Entschlossenheit und ein wirtschaftspolitisches Umdenken.%u201c_Europa %u2013 speziell %u00d6sterreich %u2013 muss aufwachen und in die G%u00e4nge kommen. Joachim Haindl-GrutschGesch%u00e4ftsf%u00fchrer, IV O%u00d6
                                
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