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Rat. „Ich selbst beobachte gerne unsere Lehrlinge,
unsere Young Talents, und setze mich damit ausein-
ander, womit sich diese beschäftigen. Dann ist es re-
Ich habe kein eigenes Büro, lativ einfach, schnell zu erkennen, was Trend wird.“
weil ich am liebsten
mittendrin bin. #4
Groß denken,
Anita Thallinger
Director Marketing & Market Service, realistisch handeln
W&H Dentalwerk
„Wir haben einen virtuellen Showroom ins Leben
scheidungen, wie die Einführung eigener E-Sports- gerufen, der ist irrsinnig lässig. Nur sind wir mit der
Teams aus W&H-Mitarbeitenden, fallen der neu- Vision fünf Jahre voraus, einfach zu früh dran.“ Und
gierigen Teamchefin nicht schwer. „Ich könnte jetzt? Einstampfen und die Idee verwerfen? „Auf
wohl kaum im Marketing arbeiten, wenn das nicht gar keinen Fall!“ Wie Anitas langjährige Erfahrung
mein täglich Brot wäre.“ Ein Gespür für Trends zeigt, werden viele Projekte oft zu früh aufgegeben
gehört für sie zur Jobbeschreibung. „Wie könn- und über Bord geworfen. „Selbst wenn der Erfolg
ten wir unsere Kunden richtig ansprechen, wenn nicht direkt in Sichtweite ist, muss man manchmal
wir immer auf das hören würden und müssten, einfach einen langen Atem haben.“ Auch hier kon-
was uns jemand sagt, der gar nicht im Thema ist?“ zentriert sie sich auf die positiven Aspekte. „Noch
sind die Userzahlen gering, aber wir sehen, dass sich
Aber auch Anita fallen erfolgreiche wegweisende die Menschen relativ lange auf der Plattform auf-
Entscheidungen nicht von selbst in den Schoß. „Wer halten. Daher: höchstens pausieren, nicht abtreten.“
sich nur auf sich selbst als Mittelpunkt der Welt
konzentriert und sich nur für den eigenen Dunst- „Spätestens dann, wenn man keine Vision hat, läuft
kreis interessiert, wird kaum neue Chancen wit- etwas schief.“ Ihren Fokus legt sie derzeit auf Mar-
tern.“ Sie selbst reist viel durch die Welt und bewegt keting Excellence und Automatisierung. „In unserer
sich auch dann, wenn sie im Büro sitzt, in einem Branche der Medizinprodukte muss man strengen
internationalen Umfeld, dem sie mit offenen Augen Gesetzen gerecht werden. Aktuell geschieht das
und Ohren begegnet. „Einfach mal zuhören! Dinge überwiegend manuell.“ Seit 2019 ist es daher Teil
hinterfragen und Social Media nutzen“, lautet ihr ihrer Vision, diese Prozesse zu automatisieren. Im
Juni wurde der erste Teilbereich gelauncht, bis 2025
will sie den Großteil der Vision erreicht haben. „Um,
auch in Zukunft unseren Pflichten nachzukommen,
#Mindset-Upcycling während uns Zeit fürs Wesentliche bleibt.“
#5
Dieses veraltete Denkmuster würde ich gerne aus der Welt
schaffen …_dass Teilzeit sich in Teams nur schwer koordinieren lässt. Übermotivation
im Blick behalten
… und dafür dieses neue Denkmuster etablieren_Stärken und
Leidenschaften sichtbar zu machen. Neuen Teammitgliedern stellen
wir nach einem halben Jahr die Frage: „Was machst du nicht so Die nachfolgenden Generationen sind vielleicht so
gern?“ – in 90 Prozent der Fälle gefällt genau das wiederum jemand vielfältig wie nie zuvor, die Herausforderungen für
anderem gut. Unternehmen werden dies ebenfalls. Zu Anitas All-
tag gehört aber nicht, zwischen Baby-Boomern, der
Umzudenken bedeutet für mich_sich von etablierten Meinungen Generation Z und Millennials zu vermitteln. Die
und Risiken zu verabschieden. richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, in de-
nen sich alle Mitarbeitenden nicht überfordert füh-
So löse ich die „Handbremse“, wenn ich mich mal festgefahren len, steht für sie an oberster Stelle. „Topmotivierte
fühle_Im Austausch mit meinen Kolleg:innen. Ich habe kein eigenes Leute neigen dazu, sich sehr vieler Dinge gleichzei-
Büro, weil ich am liebsten mittendrin bin, um meine Gedanken zu tig anzunehmen. Wir haben super engagierte Lehr-
teilen und ehrliches Feedback zu bekommen. linge, die zusätzlich gerne noch im E-Sports-Team
spielen oder eine TikTok-Strategie ausarbeiten
Die letzte Veränderung, die mich wirklich weitergebracht hat_Mein möchten. Hier sehe ich es als meine Aufgabe, Mit-
persönlicher Wechsel zu W&H. Das hat meine Art und Weise zu arbeitende mit sehr viel Tatendrang nicht zu über-
führen bereichert, da ich hier Leadership authentisch leben kann. laden.“ Eine schmale Gratwanderung. „Obwohl
man es gut meint, vermittelt man im Zweifel auch
Einfach loslassen sollte man_zunächst erlernen. Ich selbst habe im schnell ein Gefühl von: ‚Die trauen mir das nicht
letzten Urlaub erstmals meine ständige Erreichbarkeit losgelassen zu.‘“ Was dagegen hilft? Sich intensiv auszutauschen
und nichts auf Social Media gepostet. und sicherzustellen, dass der zugemutete Workload
realistisch ist. „Das Zeit- und Selbstmanagement im
Junge Menschen zu führen ist_für mich eine Bereicherung. Seit Blick zu behalten, um Überforderung und Demoti-
fünfzehn Jahren kümmere ich mich um Lehrlinge und junge Talente vation zu verhindern, ist für mich ganz zentral. Es
im Team. Und das macht einfach so viel Spaß! soll schließlich langfristig Spaß machen!“_
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