Page 207 - DIE MACHER_Sommer 2022_Druck_converted
P. 207
ger nicht mehr vor Ort war, wird vieles nicht mehr im deutschsprachigen Raum auf Rang elf von 44
erkennen. Der gesamte Check-in-Bereich wurde Airports. Das ist mehr, als in Hamburg oder auf al-
vergrößert und viel offener gestaltet. Für die VIP- len Berliner Flughäfen zusammen an Fracht bewegt
Kund:innen und Vielflieger:innen gibt es eine eigene wurde. Trotz dieser Erfolgsbilanz lässt Draskovits
„Fast-Lane“, um sich lästige Wartezeiten zu ersparen. mit einer Kampfansage aufhorchen. „Wir ruhen uns
Sowohl vom Duty-free-Bereich als auch vom neu ge- nicht darauf aus, sondern wollen diese Position wei-
stalteten Café im Abflugbereich sieht man jetzt direkt ter ausbauen.“ Dieses Vorhaben wird durch den Bau
zu den Gates und bis auf das Vorfeld hinaus. „Unsere eines voll automatisierten Warenlagers untermauert.
Gäst:innen können in Ruhe ihr Getränk genießen Kostenpunkt: zwei Millionen Euro. Im ersten Quar-
und laufen nie Gefahr, das Boarding zu verpassen. tal 2023 soll es auch schon in Betrieb gehen. Dann
Es ist der gesamte Bereich viel übersichtlicher und werden automatisierte Systeme eingesetzt, damit
freundlicher gestaltet“, so der Flughafenchef. Vorgänge wie Wareneingang, Lagerung und Versand
rascher abgewickelt werden können.
In den vergangenen drei Jahren wurden am Flugha-
fen 4,5 Millionen Euro in Umbau- und Modernisie- Wenn alles nach Plan läuft, wird es bis dahin auch
rungsarbeiten investiert. Gerade im Digitalisierungs- schon eine dritte Verbindung zwischen Linz und
und Automatisierungsbereich hat sich vieles getan. Frankfurt geben. Zuvor darf der Flughafendirektor
Passagier:innen können beispielsweise nun ganz un- am 9. Juli aber noch die Stars der Eintracht mit ih-
kompliziert mehrere mobile Check-in-Automaten rem bekannten oberösterreichischen Trainer Oliver
nutzen. „Ein kleiner Regionalflughafen ist schnell Glasner bei der Ankunft zum Trainingslager am Air-
und hat kurze Wege. In diesem Sektor wollen wir port begrüßen …_
uns weiter verbessern und versuchen, die Geschwin-
digkeit noch zu beschleunigen“, sagt Draskovits.
Was die Passagierzahlen betrifft, startet der Lin-
zer Airport heuer auch wieder richtig durch. Dem
Flughafendirektor zu Folge ist wie auch auf anderen
europäischen Flughäfen in Linz mit einer Auslastung
von 65 Prozent zu rechnen. Draskovits sagt: „Wir
werden im Jahr 2022 endlich wieder die Marke von
200.000 Passagier:innen knacken.“
Besonders erfreulich ist der Blick auf die Ferienflie-
ger. „Die Sommersaison wird sehr gut angenom-
men. Wir haben schon jetzt fast die gleiche Anzahl
an Ferienfliegern wie vor Corona. Der Reisedrang
der Menschen ist riesig“, beschreibt Draskovits. Auf
Platz eins der beliebtesten Sommerdestinationen
liegt heuer Griechenland. Ebenfalls ganz vorne dabei
ist Ägypten mit drei Abflügen pro Woche. Ein
überraschendes Comeback unter den
Top Drei feierte die Türkei. Geht es
derzeit noch zweimal wöchentlich „Wir werden heuer wieder
ins knapp 2.000 Kilometer ent-
fernte Antalya, wird schon bald die Marke von 200.000
auf drei Flüge aufgestockt wer- Passagier:innen knacken.“
den. Und wo verbringt eigent- Norbert Draskovits
lich der Flughafendirektor seinen Direktor, Flughafen Linz
Sommerurlaub? „Wir sind uns noch
nicht ganz sicher. Aber es wird voraus-
sichtlich Griechenland im September“, so Dras-
kovits, der gleich betont: „Wir fliegen natürlich von
Linz weg.“ Und das obwohl der Manager in Wien
zu Hause ist.
Rekord bei der Fracht
Nicht nur beim Sommerflugplan, sondern gerade
bei der Fracht hat der Linzer Flughafen längst in
ganz neue Sphären abgehoben. Mehr als 62.500
Tonnen Frachtgut wurden im abgelaufenen Jahr in
Hörsching bewegt und sorgten damit für einen neu-
en Rekord. Diese Größenordnung hievt die Linzer
207