
BMW Steyr gewinnt mit innovativem Projekt Österreichischen Logistikpreis 2025
Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner: „BMW Group Werk Steyr belegt einmal mehr, wie wichtig Technologieoffenheit bei Mobilität und Logistik ist – Siegerprojekt ‚Logistik-Kompass‘ von BMW Steyr integriert flexibel und effizient die Verbrenner- mit der E-Mobilitätslogistik“
Im Rahmen des Österreichischen Logistiktages in Linz wurde das BMW Group Werk Steyr für ihr Projekt „Logistikkompass“ mit dem Österreichischen Logistikpreis 2025 des Vereins Netzwerk Logistik (VNL) ausgezeichnet. Dieser Preis würdigt herausragende Leistungen im Bereich innovativer Logistikprojekte und wird nach einer Bewertung durch eine Fachjury verliehen.
Überreicht wurde der Österreichische Logistikpreis 2025 von Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner.
„Logistik ist der Blutkreislauf einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft – ohne ihn steht jede Produktion, jeder Handel, jede Dienstleistung – unsere ganz Gesellschaft würde ohne Logistik stillstehen. Gerade in Oberösterreich als Industrieland Nummer 1 ist eine leistungsfähige Logistik entscheidend für Wachstum, Beschäftigung und Innovation. Das ausgezeichnete BMW-Projekt ‚Logistik-Kompass‘ steht für Flexibilität, Effizienz und Nachhaltigkeit – Werte, die auch die Stärke unseres Wirtschaftsstandorts ausmachen. Es beweist, dass Spitzenleistung in der Logistik kein Zufall ist, sondern das Ergebnis von innovativem Denken, mutigem Handeln und konsequenter Umsetzung“, hob Landesrat Achleitner im Rahmen der Preisverleihung hervor. „Die Auszeichnung mit dem Österreichischen Logistikpreis des VNL ist daher nicht nur ein Erfolg für BMW, sondern auch ein starkes Signal für die Innovationskraft oberösterreichischer Unternehmen. Unsere Betriebe zeigen Tag für Tag, dass sie in der Lage sind, globale Maßstäbe zu setzen. Oberösterreich ist Logistikland – und mit Projekten wie diesem wird es auch Zukunftsland bleiben“, unterstrich Landesrat Achleitner.
Das BMW Werk Steyr zeigt, wie Logistik zur strategischen Schlüsselkompetenz im Wandel zur Elektromobilität wird. Mit einem integrativen Gesamtkonzept für Verbrenner- und E-Motorenlogistik wurde ein Höchstmaß an Flexibilität, Effizienz und Reaktionsfähigkeit erreicht. Der Logistik-Kompass mit den Leitfeldern Lean, Green, Digital und People dient dabei als strukturgebender Orientierungsrahmen. Digitale Lösungen, autonome Transportsysteme und die aktive Einbindung der Mitarbeitenden sorgen für Innovation aus eigener Kraft. Nachhaltige Maßnahmen wie die Konsolidierung von Lagerstandorten und eine Recyclingquote von 93 % unterstreichen die Umweltverantwortung des Projekts. Die Ergebnisse – 25 % geringere Logistikkosten, 100 % Liefer- und Sequenztreue und ein weltweit übertragbares Modell – setzen neue Maßstäbe für die Logistik von morgen.
„Das BMW Group Werk Steyr beweist eindrucksvoll, dass Logistik nicht nur unterstützt, sondern aktiv zur Gestaltung und Sicherung der Zukunft beiträgt. Zugleich stellt BMW auch erfolgreich das Prinzip der Technologieoffenheit in den Mittelpunkt. Es kann für die Mobilität der Zukunft keine Pauschallösung geben. Für jeden Anwendungsfall muss die richtige Technologie gefunden werden“, stellte Landesrat Achleitner fest.
Veit Kohnhauser, Juryvorsitzender und VNL-Geschäftsführer, betonte in seiner Laudatio: „Die BMW Motoren GmbH hat mit dem Logistik-Kompass ein zukunftsweisendes Konzept geschaffen, das Logistik als strategischen Ermöglicher im industriellen Wandel positioniert. Besonders beeindruckt hat die Jury die konsequente Integration von Verbrenner- und E-Mobilitätslogistik in einem flexiblen Gesamtsystem. Die Verbindung aus digitaler Intelligenz, autonomer Technik und Mitarbeiterbeteiligung macht dieses Projekt zum Vorbild einer lernenden Organisation. Der Logistik-Kompass ist mehr als ein Werkzeug – er ist ein kultureller Wandel, der Innovation, Effizienz und Verantwortung vereint. Für die Jury ist klar: Dieses Projekt zeigt, wie moderne Logistik den Unterschied macht. Deshalb geht der Österreichische Logistikpreis in diesem Jahr verdient an die BMW Motoren GmbH.“
Die folgenden sieben Gründe haben laut Kohnhauser die Jury überzeugt:
- Ganzheitliches Logistikkonzept als Antwort auf Transformation: Statt paralleler Systeme für Verbrenner und E-Antriebe hat BMW ein integratives Logistiksystem etabliert, das maximale Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit vereint.
- Der Logistik-Kompass als strategischer Wegweiser: Mit den vier Leitfeldern Lean, Green, Digital und People bietet der Logistik-Kompass Orientierung für Innovation, Effizienz und Nachhaltigkeit – ohne starre Vorgaben.
- Flexibles Lagersystem mit messbarem Mehrwert: Ein zentrales Motorenlager ermöglicht die gemeinsame Nutzung für unterschiedliche Antriebssysteme sowie Kaufteile – das steigert den Durchsatz, senkt Kosten und erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit.
- Digitalisierung mit echtem Mitarbeiter-Engagement: Ob KI-gestützte Behälterkontrolle, selbstentwickelte Dashboards oder Chatbots – die Einbindung der Belegschaft in digitale Prozesse ist gelebte Transformation von innen heraus.
- Datenbasierte Steuerung für operative Exzellenz: Mit Power BI, Process Mining und Steuerungsdashboards wird Transparenz geschaffen – für effizientere Prozesse, bessere Ressourcennutzung und schnellere Entscheidungen.
- Nachhaltigkeit durch Strukturwandel: Die Konsolidierung externer Lager, E-LKW und interne Bahnlogistik senken Emissionen deutlich – ergänzt durch eine beeindruckende Recyclingquote von 93 % im Materialkreislauf.
- Leistungskennzahlen mit Vorzeigecharakter: Das Projekt erzielt 25 % geringere Logistikkosten pro Einheit, 100 % Liefer- und Sequenztreue sowie die Fähigkeit, Produktionspläne bis kurz vor Fertigungsstart anzupassen – ein Benchmark für moderne Logistik in Europa.
Die weiteren Finalisten 2025:
Die Transformation der Österreichischen Post AG:
Die Österreichische Post AG begegnet dem wachsenden Wettbewerbs- und Kostendruck im Paketmarkt mit einem umfassenden Investitions- und Transformationsprogramm seit 2019. Im Fokus stehen Automatisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit, gesteuert entlang der Dimensionen Markt, Wirtschaftlichkeit, Mensch und Ökologie. Technologische Innovationen wie Auto-Unloader, Picking-Roboter und automatische Beladung erhöhen die Sortierleistung und Prozessqualität.
Das Logistikkonzept des Universitätsklinikums Graz:
Das Universitätsklinikum Graz behandelt jährlich rund 1,14 Millionen Patient/innen ambulant und stationär. Zur Bewältigung der komplexen logistischen Anforderungen wurde eine Stabsstelle Logistik eingerichtet und ein Gesamtkonzept auf Basis des SCOR-Modells sowie Lean-Prinzipien entwickelt. Alle logistikrelevanten Bereiche – von der Apotheke über Transport, Küche und Entsorgung bis zur Blutrohrpost – sind in dieses Konzept eingebunden. Zu den umgesetzten Maßnahmen zählen ein 1,9 km langes Tunnelsystem, ein Transportleitsystem mit Tracking, Robotic-Transportlösungen, RFID-basierte Dienstkleidung und automatisierte Medikamentenversorgung. Ziel ist eine patientenorientierte, wirtschaftliche Versorgung durch standardisierte Methoden wie KAIZEN, JIDOKA, Huddles und Simulationen. In der hauseigenen Prozesswerkstatt werden Ideen visualisiert und Abläufe – etwa mit LEGO – praxisnah weiterentwickelt.
INFOBOX
Der Österreichische Logistikpreis
Der VNL organisiert seit 17 Jahren die Vergabe des Österreichischen Logistikpreises, um herausragende Leistungen in der Branche anzuerkennen und Best Practices zu fördern. Unternehmen aus Industrie und Handel können ihre innovativen Logistikprojekte einreichen. Eine hochkarätige Fachjury evaluiert sie und wählt die Top 3 sowie den Gesamtsieger aus. Die Trophäe des Österreichischen Logistikpreises geht auf eine Idee eines Dreifachpendels von Prof. Peter Dürr vom Max-Plank-Institut für Physik in München zurück. Das Tripendulum ist ein Symbol für Unwägbarkeiten in nicht-linearen Systemen. Die drei Pendelarme des hochwertigen Manufaktur-Teils bewegen sich unberechenbar, sind aber mit einem festen Fundament verbunden. Eine – wie wir finden – treffende Symbolik für die Funktion der Logistik im dynamischen Wirtschaftsumfeld.
VNL: Das Wirtschaftsnetzwerk für Logistik
Der Verein Netzwerk Logistik ist mit über 5.500 Mitgliedern das größte Wirtschaftsnetzwerk im Bereich Logistik in Österreich. Im Zentrum steht das Ziel, die aktuellen und zukünftigen Anforderungen an die Logistik mit den korrespondierenden Lösungen aus Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Unternehmen, Technologietransferstellen, Technologiezentren und privaten Logistikgesellschaften zusammenzubringen. Diese aktive Vernetzung stärkt die Logistikkompetenz der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter/innen und trägt wesentlich zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Versorgungssicherheit bei.
Der VNL organisiert jährlich mehr als 60 Logistik-Veranstaltungen, nimmt laufend an nationalen und internationalen Forschungsprojekten teil und tritt regelmäßig auch beratend im institutionellen Bereich auf. Der VNL ist auch Gründungsmitglied des Lieferkettenforschungsinstituts Supply Chain Intelligence Institiute Austria (ASCII), das vom Wirtschaftsministerium und Land OÖ gefördert wird. DAS ASCII hat mit Steyr auch einen Standort in Oberösterreich.
Redaktion
- DIE MACHER
Fotos
VNL/Cityfoto