
Start-up bietet fairen Annotationsservice
Ethische Annotation
„Ich bin selbst im Verein aktiv. Gespräche mit Unternehmen haben gezeigt, dass ein großer Bedarf an Annotationsdienstleistungen besteht. Viele Unternehmen wollen kein eigenes Team aufbauen, sondern diese Leistung zukaufen“, erklärt Schachl. Das Start-up hat sich auf qualitativ hochwertige Datenannotation spezialisiert – jedoch zu ethischen Arbeitsbedingungen und mit dem Ziel, wertvolle Arbeitsplätze zu schaffen. Menschen mit Beeinträchtigungen, insbesondere Menschen im Autismus-Spektrum finden hier neue berufliche Perspektiven. „Autist*innen bringen oft herausragende Fähigkeiten mit, die für die Annotation besonders wertvoll sind, wie etwa hohe Detailgenauigkeit und große Ausdauer. Unsere ersten Mitarbeiter*innen werden bald die Qualifizierung erfolgreich abschießen und wir können ihnen einen sicheren Arbeitsplatz bieten“, so Schachl.
Angebot für Unternehmen jeder Größe
Das Serviceangebot richtet sich an Unternehmen, die im Bereich der Künstlichen Intelligenz wachsen möchten und hohe Qualitätsstandards verlangen – insbesondere in den Phasen, in denen die Annotation von Trainingsdaten für KI-Modelle entscheidend ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Start-up oder einen großen Industriebetrieb handelt. „Neben der Annotation an sich bieten wir im Annotationsmanagement Mehrwert für unsere Kund*innen indem wir helfen Lücken in der Dokumentation zu schließen und Vorschläge machen den Gesamtprozess zu optimieren. Wir haben bereits erste Anfragen aus der Logistik-, Agrar- und Robotikbranche erhalten“, erklärt Andreas Schachl, CEO von Responsible Annotation Services. „Wir zahlen marktübliche Gehälter und bieten faire Arbeitsbedingungen. Das kostet zwar etwas mehr als die Auslagerung von Services außerhalb Europas, aber wer nur auf der Kostenbremse sitzt, ist bei uns falsch“, so Schachl.
Regionalität hat viele Vorteile
Vergeben Unternehmen ihre Annotationsaufträge in Österreich, wirkt sich dies positiv auf das Thema Datenschutz aus. Datenübermittlungen außerhalb der EU erfordern gemäß der DSGVO besondere Vorsichtsmaßnahmen. Die gleiche Sprache, Zeitzone und ein gemeinsames kulturelles Verständnis erleichtern außerdem die Zusammenarbeit. „Daten und vor allem personenbezogene Daten werden immer mehr als wertvolles Gut erkannt und in einer Welt, in der immer mehr auf Handelsbeschränkungen gesetzt wird, ist es beruhigend einen verlässlichen Partner zu haben. Wir sind regional verankert und unterliegen denselben gesetzlichen Rahmenbedingungen wie unsere Kund*innen“, erklärt Schachl.
Forschung bildet die Basis
Das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) hat seine Expertise im Bereich der angewandten KI-Forschung eingebracht, insbesondere hinsichtlich der Anforderungen an Datenqualität und der automatisierten Qualitätsbewertung manueller Annotationen. „Wir sind Gründungsmitglied des Vereins Responsible Annotation und halten eine Beteiligung an dem neu gegründeten Start-up. Es gibt viele Synergien. Einerseits brauchen unsere Unternehmenspartner verlässliche Annotationsdienste, andererseits haben wir als Forschungszentrum die gesellschaftliche Verpflichtung, die Inklusion im KI-Markt zu fördern. Ich bin überzeugt, dass KI keine Arbeitsplätze zerstört, sondern im Gegenteil neue Möglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen schafft“, so Markus Manz, CEO des SCCH
INFOBOX
Corporate Data Software Competence Center Hagenberg
Das Software Competence Center Hagenberg GmbH (SCCH) ist ein unabhängiges Forschungszentrum für Softwareentwicklung in Österreich und gehört zu den Beteiligungsgesellschaften der Upper Austrian Research GmbH, die als führende Forschungseinrichtung des Landes Oberösterreich fungiert. Derzeit beschäftigt das SCCH etwa 130 Mitarbeiter aus 25 verschiedenen Nationen. Die Forschungsschwerpunkte des SCCH liegen sowohl in der Entwicklung von Softwarelösungen für die Produktionstechnologie als auch in der Analyse von Daten, die durch lernende Systeme generiert werden. Diese Dualität an Schwerpunkten ist essenziell für die Realisierung von Industrie 4.0. Das SCCH wird als COMET-Zentrum – Competence Centers for Excellent Technologies – durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und das Land Oberösterreich unterstützt.
Redaktion
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