In der Welt Zuhause
Wieso sich ein starker Fokus auf die Ausbildung und die Digitalisierung immer lohnt und wie es gelingt, als international tätiges Unternehmen auch die regionalen Wurzeln zu festigen – das beantworten uns zwei Vorzeigeunternehmen aus der Kategorie Exportkaiser. Eines haben beide gemeinsam: Sie investieren in die Menschen und die Zukunft.
# Banner
Welche Motivation stand hinter der Standortentwicklung der Unternehmenszentrale in Leonding?
Andreas Bawart: Uns haben mehrere strategische Überlegungen dazu motiviert, den Standort der Unternehmenszentrale umzubauen. Der Fokus lag und liegt dabei in der Erweiterung der Produktionskapazitäten und der Modernisierung des Bürogebäudes. Es ist uns wichtig, ein modernes und flexibles Arbeitsumfeld zu schaffen, das die Zusammenarbeit und Kreativität unserer Teams fördert. Darüber hinaus war Nachhaltigkeit ein zentraler Faktor – durch den Einsatz energieeffizienter Technologien und moderner Infrastruktur wollen wir nicht nur Kosten sparen, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Der neue Standort bietet die notwendige Basis, um auch zukünftig nachhaltig und innovativ wachsen zu können.
Wie sichern Sie darüber hinaus durch Investitionen in Digitalisierung und Prozessverbesserung die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens?
Andreas Bawart: Die fortschreitende Digitalisierung stellt Unternehmen vor die Herausforderung, effizientere kundenorientierte und skalierbare Prozesse zu schaffen. Investitionen in Digitalisierung ermöglichen es uns, unsere Geschäftsabläufe zu optimieren, die Produktivität zu steigern und gleichzeitig flexibler auf Veränderungen am Markt zu reagieren. Zudem fördern digitale Prozesse eine höhere Transparenz, Automatisierung und Fehlerreduktion, was wiederum zu einer verbesserten Kundenzufriedenheit führt. Damit legen wir die Grundlage, unser Unternehmen zukunftssicher und nachhaltig aufzustellen.
Durch welche drei wichtigsten Maßnahmen setzen Sie auf die Mitarbeiterentwicklung und Ausbildung und wirken so dem Fachkräftemangel entgegen?
Andreas Bawart: Die Banner Gruppe setzt auf eine ganzheitliche Mitarbeiterentwicklung, die bereits bei der fundierten Ausbildung von Lehrlingen beginnt. Besonders stolz sind wir auf unser neues Lehrlingsprogramm für Elektrotechniker, das seit Herbst 2024 in unserer modernen Lehrwerkstätte umgesetzt wird. Durch enge Kooperationen mit höheren technischen Schulen bieten wir Diplomarbeitsthemen und Praktika an, um frühzeitig Kontakte zu potentiellen Fachkräften zu knüpfen. Zudem ermöglichen wir in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Oberösterreich speziell für AHS-Maturantinnen und -Maturanten ein Traineeprogramm mit dem Schwerpunkt Mechatronik über die Duale Akademie. Für erwachsene Arbeitsuchende bieten wir über das Programm „AQUA“ in Kooperation mit dem AMS die Chance, sich zum Facharbeiter weiterzubilden, während maßgeschneiderte Einschulungsprogramme neue Mitarbeitende optimal auf ihre Aufgaben vorbereiten.
# Dachser
Wie gelingt es Ihnen, als globales Transportlogistikunternehmen Ihre regionalen Wurzeln zu stärken?
Günter Hirschbeck: Indem wir auf die Expertise und Verbundenheit unserer Mitarbeitenden setzen. Viele von ihnen stammen aus der jeweiligen Region der Standorte und bringen ein tiefes Verständnis für die lokalen Bedürfnisse und Gegebenheiten mit. Dieses Wissen nutzen wir, um maßgeschneiderte Logistiklösungen anzubieten, die sowohl den regionalen als auch den globalen Anforderungen gerecht werden. Deswegen arbeiten wir auch stetig daran, unseren Mitarbeitenden ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten. Dies umfasst flexible und faire Arbeitsmethoden und Tools sowie Weiterbildungsmaßnahmen und verschiedene Gesundheitsmaßnahmen. Zudem investieren wir seit Jahren in unsere Standorte, arbeiten eng mit lokalen Partnern zusammen und unterstützen regionale Projekte, die zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung beitragen. Der Region zugutekommende ökonomische Aspekte werden beim Bau unserer Logistikanlagen berücksichtigt. So werden etwa auf den Dachflächen der Umschlaglager Photovoltaikanlagen installiert. Damit tragen wir aktiv zur lokalen Reduzierung der CO₂-Emissionen bei und treiben unseren Wandel hin zu der Elektromobilität weiter an.
Warum ist es Ihnen wichtig, einen Fokus auf die Ausbildung zu legen?
Günter Hirschbeck: Die Ausbildung junger Talente ist für uns von zentraler Bedeutung. In Österreich liegt die Ausbildungsquote konstant bei rund dreizehn Prozent. Die Stärke unserer Organisation liegt vor allem in unserem Netzwerk aus Menschen, die die Leidenschaft für die Logistik teilen. Ohne sie stehen in unserer Branche alle Räder still. Indem wir selbst ausbilden, können wir sicherstellen, dass unsere Mitarbeitenden nicht nur die notwendigen fachlichen Fähigkeiten erlernen, sondern auch unsere Unternehmenswerte und -kultur verinnerlichen. Wer die Welt bewegen und die Zukunft im Team gestalten will, der findet bei Dachser attraktive und zukunftssichere Berufe in einem stabilen und langfristig orientierten Familienunternehmen. Ich bin froh, dass auch in diesem Jahr wieder rund 30 Jugendliche bei uns ihren Start ins Berufsleben gestalten.
Welche Zukunftsperspektiven bietet eine Lehre in Ihrem Unternehmen?
Günter Hirschbeck: Logistik ist und bleibt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und wird auch in Zukunft eine wachsende Branche sein. Für Dachser sind Menschen der Dreh- und Angelpunkt der Logistik: Ohne sie läuft nichts, sie halten die Lieferketten am Laufen und geben dem Unternehmen ein Gesicht. Zukunftssicherheit – das unterscheidet unsere Lehre gerade in dieser wirtschaftlich sehr unsicheren Zeit von vielen anderen Jobs. Die hohe Übernahmequote ist ein anderer wesentlicher Vorteil einer Lehre bei uns. Darüber hinaus bieten wir unseren Auszubildenden zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung und persönlichen Entwicklung. Nach Abschluss der Lehrausbildung eröffnen sich vielfältige Karrierewege im Unternehmen. Viele unserer heutigen Führungskräfte haben ihre Karriere als Lehrling bei Dachser begonnen. Außerdem fördern wir den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen unseren verschiedenen Standorten. Dies bietet auch die Chance, im Ausland wertvolle Erfahrungen zu sammeln und den beruflichen Horizont zu erweitern._
Redaktion
- Melanie Kashofer
Fotos
Gettyimages, Banner, Dachser