Auftakt zur H2 Convention vom 26.-28. November 2024 in Linz:
Vorstellung der H2-Leitprojekte in Oberösterreich und im Großraum Linz
Die große Bedeutung der Industrie und die natürlichen Speichermöglichkeiten sind zwei besondere regionale Voraussetzungen für den Aufbau der klimaneutralen Wasserstoff-Wirtschaft in Oberösterreich und im Großraum Linz. Die Transformation der Industrie in Richtung Klimaneutralität mittels Wasserstoff nimmt bereits deutlich Fahrt auf: Die Zahl der ersten H2-Leitprojekte belegt die konkreten Fortschritte in Oberösterreich und im Großraum Linz.
Für die zügige Umsetzung der energieintensiven Produktion braucht es die Zusammenarbeit von Verwaltung, Produktionsunternehmen, Energieversorgern, Forschungseinrichtungen und anderen Akteuren auf nationaler und internationaler Ebene. Aus diesem Grund wird die im letzten Jahr vom Land Oberösterreich, der Stadt Linz, von LINZ AG und VERBUND gestartete Initiative 2024 ausgebaut: Bei der H2 Convention treffen sich eine Vielzahl relevanter Entscheidungsträger/innen und Expert/innen wieder in der Linzer Tabakfabrik, um sich mit den Herausforderungen und Chancen entlang der gesamten H2-Wertschöpfungskette zu befassen.
Nach dem erfolgreichen Auftakt der H2 Convention 2023 in Linz ist es den Initiatoren 2024 gelungen, neben neuen Unternehmens-Partnern auch relevante bundesweit tätige und international orientierte Organisationen an Bord zu holen: Dazu zählen neben der HyPA (Hydrogen Partnership Austria), der Wirtschaftskammer Oberösterreich und WIVA P&G (Wasserstoff Initiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas) auch der Klima- und Energiefonds sowie die ÖVGW (Österreichische Vereinigung für das Gas und Wasserfach) und die HIAA (Hydrogen Import Alliance Austria).
Folgende Leuchtturmprojekte in Oberösterreich werden bei der H2 Convention beleuchtet:
- Erste Wasserstoffleitung zwischen Sattledt und Linz
- Wasserstoff-Speicher und -Elektrolyse: Wasserstoff-Speicherung in ausgeförderten Erdgaslagerstätten, angebunden an das Startnetz mit eigener Erzeugung
- EUH2STARS: „Sommersonne im Winter nützen“ – Weiterentwicklung der Wasserstoffspeicher, um den Zentralraum im Winter mit grüner Energie versorgen zu können, z.B. für Kraftwerke zur Fernwärme- und Stromerzeugung; angebunden über Startnetz
- H2-Park: Elektrolyseanlage inkl. größtmöglicher Nutzung von Synergieeffekten, z. B. Überschuss-Strom in Wasserstoff umwandeln um Energie speicherbar zu machen, Abwärme der Elektrolyse wird für Fernwärme genützt, Sauerstoff kommt in der Industrie oder Abwasserreinigung zum Einsatz.
- Hy4Smelt: Demonstrationsanlage für kohlenstoffneutrale Stahlproduktion mit Wasserstoff in Linz
- Green Ammonia Linz: Elektrolyseanlage und Nutzung des erzeugten grünen Wasserstoffs in der chemischen Industrie in Linz
Markus Achleitner, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat in Oberösterreich, betont:
„Oberösterreich treibt mit seiner Wasserstoff-Offensive 2030 die Transformation des Energiesystems am Standort voran. Gerade für unser Bundesland mit seiner CO2-intensiven Industrie ist Wasserstoff ein entscheidender Schlüsselfaktor, um den Standort noch zukunftsfitter auszurichten. Daher hat Oberösterreich auch gemeinsam mit der Steiermark und Kärnten ein gemeinsames Wasserstoff Valley der drei Industrie-Bundesländer initiiert. Dieses hat sich erfreulicherweise EU-weit gegen zahlreiche Bewerber durchgesetzt: Die EU hat nun Verhandlungen über eine Startförderung von 20 Millionen Euro gestartet. Diese Startförderung soll ab Anfang 2025 die Umsetzung von Investitionen in Höhe von 578 Millionen Euro in die regionale Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff für eine nachhaltigere Industrie ermöglichen. Bis 2028 sollen in diesem Wasserstoff Valley 17 Projekte in 48 Unternehmen umgesetzt werden. Das bundesländerübergreifende ‚Wasserstoff-Valley‘ ist aus drei Gründen einzigartig: Erstens ist es das einzige Wasserstoff-Valley Europas mit Fokus auf Industrieanwendungen wie grünen Stahl, Chemie, Zement und Kalk. Zweitens zeigt es vor, wie eine zentrale Binnenland-Lage mit smarten Systemen auch ohne Offshore-Wind grünen Wasserstoff wettbewerbsfähig bereitstellen und nutzen kann. Und drittens ist die Zusammenarbeit von drei Bundesländern in diesem Umfeld ebenso ein Novum.“
Auch die Stadt Linz will das Potenzial von Wasserstoff nutzen und die Stadt zu einem internationalen Wasserstoffzentrum entwickeln. “Die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie, Politik, Verwaltung sowie den Linzerinnen und Linzern ist ein Schlüssel, um die Klimaneutrale Industriestadt 2040 Wirklichkeit werden zu lassen. Dabei spielen erneuerbare Energien und der Ausbau der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette eine zentrale Rolle. Die H2 Convention ist das Forum, um dabei kollaborativ und erfolgreich in die Zukunft zu gehen!”, so der Linzer Stadtrat Dietmar Prammer in Vertretung der geschäftsführenden Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.
Gemeinsam mit dem Land Oberösterreich und der Stadt Linz treiben auch LINZ AG und VERBUND den Wasserstoff-Ausbau mit der H2 Convention heuer weiter voran.
DI Erich Haider, Generaldirektor LINZ AG: “Als regionaler Energieversorger ist es unser Auftrag, für eine sichere und leistbare Versorgung unserer Kund*innen mit Strom und Wärme zu sorgen. Dabei gewinnt Wasserstoff als sauberer Energieträger sowie effizientes Speichermedium zunehmend an Bedeutung. Die Verfügbarkeit von Wasserstoff steht und fällt mit dem Aufbau des Wasserstoffnetzes. Die LINZ AG unterstützt beim Auf- und Ausbau der notwendigen Infrastruktur für das lokale Wasserstoffnetz im Großraum Linz. Mit unseren vielen Leuchtturm- und Forschungsprojekten zur Nutzung und Speicherung von grünem Wasserstoff liefert die LINZ AG wichtiges Know-how und ist die erste Anlaufstelle für interessierte Linzer Betriebe. Genauso wichtig ist dabei auch der Austausch von Erfahrungen und die Diskussion von neuen Ideen, wozu uns die diesjährige H2 Convention erneut die Möglichkeit bietet. So können wir gemeinsam den Aufbau des Wasserstoffnetzes weiter vorantreiben.“
Franz Helm, Geschäftsführer der VERBUND Green Hydrogen GmbH: “Als Dekarbonisierungspartner der Industrie geht es uns einerseits darum, die regionalen Wirtschaftsunternehmen als potenzielle Wasserstoff-Abnehmer verstärkt anzusprechen, aber auch über die Grenzen hinweg Anknüpfungspunkte zu internationalen Netzen, vor allem in Richtung Deutschland, herauszuarbeiten. Lokale Projekte allein werden nicht ausreichen, die große Nachfrage nach grünem Wasserstoff abzudecken, daher ist der Aufbau von Importmöglichkeiten und die Anbindung an ein internationales Versorgungsnetz so wichtig.”
Für die Konzeption und Umsetzung der H2 Convention zeichnet das Innovation in Politics Institute verantwortlich. Das internationale Unternehmen mit Sitz in Wien und Berlin sowie Vertretungen in 18 europäischen Ländern identifiziert, entwickelt und implementiert Innovationen in Politik und Gesellschaft, um die Demokratie in Europa zu stärken.
Weitere Partner der H2 Convention, die ebenfalls ihre aktuellen Projekte und Pläne vorstellen, sind (in alphabetischer Reihenfolge): AGGM, Bosch AG, Energie AG, LAT Nitrogen, Linde Gas, RAG Austria AG und Siemens Energy. Sie tragen in hohem Maße zum Erfolg der Veranstaltung bei, die aus einer Fachtagung (27.-28.11.202) und einem öffentlichen Informationstag (26.11.) besteht.
INFOBOX
H2 Convention 2024: Informations-Programm auch für Bürger:innen, Schulen und Studierende
Für den Ausbau der Wasserstoff-Wirtschaft und die Transformation der Industrie in Richtung Klimaneutralität braucht es auch den Dialog mit Bürger:innen und Informationen für die interessierte Öffentlichkeit. Deshalb bietet der Informationstag der H2 Convention am 26.11. von 9.00 bis 13.00 Uhr in der Tabakfabrik Linz ein umfassendes Informations- programm für Bürger/innen, Studierende und Schulen mit einer Wasserstoff-Ausstellung samt Schaustücken sowie vertiefenden Workshops und der Möglichkeit zum Austausch mit H2-Expert:innen.
Mehr Informationen zur H2 Convention: www.h2convention.eu
Redaktion
- DIE MACHER
Fotos
Land OÖ/Lina Spenlingwimmer