IV OÖ: Industrie der maßgebliche Faktor für den Wohlstand
In Österreich liegt der Anteil der Industrie an der Bruttowertschöpfung bei 18,9 Prozent. Der EU-Durchschnitt liegt bei 15,9 Prozent, bis 2020 hat die EU-Kommission als Ziel die 20-Prozent-Marke definiert. Das werde laut Axel Greiner, Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ), „sehr schwierig werden“, da die größten Länder seit Jahren sinkende Quoten hätten. Auch in Österreich sei der industrielle Kern seit dem Jahr 2000 mit 20,5 Prozent Industrieanteil an der Bruttowertschöpfung leicht zurückgegangen. „Während die Industriequote in Deutschland fast unverändert geblieben ist, lässt sich auch für Österreich ein Trend in die falsche Richtung erkennt“, so Joachim Haindl-Grutsch, IV OÖ-Geschäftsführer.
Die Industrie sei aber der Wirtschafts- und Wohlstandsmotor in Österreich. „Ohne internationalen Handel und Globalisierung ist ein kleines Land wie Österreich – und erst recht unser Bundesland – verloren“, so Haindl-Grutsch. Die oberösterreichische Industrie investiere jährlich über fünf Milliarden Euro in Forschung, Anlagen und Ausbildung.
Die „verbale Untergriffigkeit“ des in den vergangenen Tagen heiß diskutierten Videos der Arbeiterkammer Oberösterreich und die neuen Plakate der SPÖ OÖ seien „eines Wirtschaftssystems und Land wie Oberösterreich unwürdig“, so Greiner. Die beschlossene Reform der Wirtschaftskammer ist laut Greiner ein erster Schritt, „aber nicht das Ziel, das wir uns vorgestellt haben. IV OÖ Vize-Präsident und KTM-Chef Stefan Pierer bezeichnet die Sozialpartner als „Hemmschuh des Erfolgs“. Ein System werde sich nie von sich aus erneuern, wenn es keinen Druck habe.
Wie sich die Industrie jetzt aufstellen muss, um von Industrie 4.0 und Digitalisierung profitieren zu können, darüber haben wir mit Haindl-Grutsch für DIE MACHER-Sommerausgabe 2017 gesprochen. Ab 31. Mai oberösterreichweit und in ausgewählten Trafiken in ganz Österreich im Handel.