150 Euro weniger Geld für jeden Arbeitslosen in Oberösterreich
Dem AMS OÖ stehen im Jahr 2019 nach der Kürzung der Mittel durch die Bundesregierung 161,7 Millionen Euro im Vergleich zu 189,4 Millionen Euro im vergangenen Jahr zur Verfügung. Dadurch kann pro Arbeitslosen für Qualifikation und Ausbildung nur mehr 1.270 Euro und damit 150 Euro weniger als im Vorjahr ausgegeben werden. Die sinkende Arbeitslosigkeit kompensiert laut Gerhard Straßer, Landes-Geschäftsführer des AMS OÖ, nur einen Teil des Budgets: 2019 wird ein Rückgang der Arbeitslosigkeit von 5,0 auf 4,8 erwartet – das Budget wurde aber bereinigt um die Effekte der Aktion 20.000 um acht Prozent gesenkt.
Geht es nach der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ), wäre durchaus noch eine stärkere Budgetkürzung möglich gewesen. „Das AMS-Budget und die Arbeitslosigkeit sollen sich die Waage halten und im Gleichschritt sinken“, sagt Thomas Buchegger von der IV OÖ und Mitglied des AMS-Landesdirektoriums bei der AMS-Jahrespressekonferenz und verweist auf den Rückgang der Arbeitslosigkeit 2018 um 11,4 Prozent im Vergleich zu 2017.
Weniger überbetriebliche Lehrplätze
Besonders dramatisch ist laut Rudolf Moser von der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ die Mittelkürzung für die überbetriebliche Lehrausbildung: „Damit raubt die Regierung Jugendlichen, denen der Berufseinstieg schwer fällt, die Chance auf eine solide Ausbildung.“ Von den 1.400 Plätzen im Jahr 2018 fallen wegen 40 Prozent weniger Geld knapp 600 Plätze weg – 2019 gibt es nur mehr 840 Plätze. Nun sei man dabei, die Betriebe zu motivieren, diese Jugendlichen verstärkt selbst auszubilden, so Straßer. Inwieweit das gelingen wird, könne man zum jetzigen Zeitpunkt nicht einschätzen. In der Vergangenheit war es so, dass ein Drittel der Leute in einer überbetrieblichen Lehrausbildung nach dem ersten Lehrjahr in ein Unternehmen gewechselt ist, ein weiteres Drittel nach dem zweiten Lehrjahr und ein Drittel absolvierte die überbetriebliche Lehrausbildung bis zum Schluss.
OÖ Arbeitsmarkt 2018
- Die Arbeitslosigkeit sank 2018 im Vergleich zu 2017 um 11,4 Prozent .
- Im Jahresdurchschnitt waren 35.157 Personen arbeitslos gemeldet.
- Die Beschäftigung stieg auf 665.700 Personen (Plus von 2,4 Prozent) und erreichte damit einen Rekordwert.
- Oberösterreich wies mit 5,0 Prozent (2017: 5,8 Prozent) nach Tirol die zweitniedrigste Arbeitslosenquote aller österreichischen Bundesländer (Österreich: 7,7 Prozent) auf.
- 2019 wird eine Arbeitslosigkeit von 4,8 Prozent in OÖ prognostiziert.