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81 % können vom Arbeitslosengeld kaum leben

10. Dezember 2020

81 % können vom Arbeitslosengeld kaum leben
10.12.

„Für ein menschenwürdiges Leben in der Arbeitslosigkeit braucht es dringend eine bessere finanzielle Absicherung jener Menschen, die ihren Job verloren haben“, ist Johann Kalliauer, Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich, überzeugt. Auch der Arbeitsklima-Index, der heute im Zuge einer Online-Pressekonferenz präsentiert wurde, macht das deutlich: 81 Prozent der arbeitslosen Menschen sind in hohem Ausmaß auf die finanzielle Unterstützung aus dem privaten Umfeld oder der öffentlichen Hand angewiesen – etwa ein Viertel erhält Geld vom Lebenspartner, rund ein Zehntel von Eltern oder Großeltern. Die Hälfte der Arbeitslosen haben diese zusätzlichen finanziellen Möglichkeiten jedoch nicht. Dementsprechend sind sie auch vom Arbeitslosengeld abhängig.

Die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit sind aber nicht nur finanzieller Natur. Laut Arbeiterkammer berichten ungefähr 50 Prozent aller Beschäftigten, die arbeitslos waren, noch fünf Jahre später davon, dass ihre psychische Gesundheit, Wohn- oder Beziehungssituation unter den negativen Folgen leidet: „In den vergangenen Monaten haben zehntausende Beschäftigte völlig unerwartet und unverschuldet ihren Arbeitsplatz verloren. Die allermeisten bemühen sich redlich, rasch wieder eine neue Beschäftigung zu finden. Angesichts der derzeitigen schwierigen Lage auf dem Arbeitsmarkt wird das nicht allen Corona-Arbeitslosen gelingen“, erklärt AKOÖ-Präsident Kalliauer und fordert: „Wer seinen Job verliert, verliert in Österreich fast die Hälfte seines zuletzt bezogenen Nettoeinkommens. Darum ist es höchst an der Zeit, die Nettoersatzrate von derzeit 55 auf mindestens 70 Prozent zu erhöhen.“

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Redaktion
diemacher.at
Erschienen
10.12.2020
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