Größte Insektenzuchtanlage Österreichs bereit zum „Abheben“
Mit einer Investition von ungefähr sechs Millionen Euro wollen die unternehmerischen Partner die Erzeugung von hochwertigem und nachhaltigem Tierfutter vorantreiben. Der Produktionsstandort wird sich über eine Fläche von 3.600 m² erstrecken und eine Zuchtanlage für Larven der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens) beherbergen, die jährlich rund 2.400 Tonnen Larven herstellen soll. Das Start-up der Gründer Simon Weinberger, Michael Forster und Bernhard Protiwensky will mit den gewonnenen Rohstoffen „nachhaltige und natürliche Proteinquelle fu?r Fische, Heimtiere sowie Hu?hner und Schweine“ bereitstellen.
Verantwortlich für die Verarbeitung ist die Vivatis-Tochter Purea Austria. Das Spezialunternehmen für Tierprodukte lässt aus den von Ecofly produzierten Larven Endprodukte wie Insektenmehl und Fett entstehen. Vivatis Geschäftsführer Gerald Hackl streicht in diesem Kontext die großen Synergiepotenziale hervor: „Die Zusammenarbeit von Ecofly mit Purea Austria ist eine fu?r beide Seiten u?beraus vorteilhafte Kombination: Wir unterstu?tzen nicht nur ein tolles Start-Up mit innovativen, engagierten Ko?pfen, sondern ko?nnen auf einen neuartigen, zukunftstra?chtigen Rohstoff mit herausragenden Eigenschaften zuru?ckgreifen.“
Adressierung eines globalen Trends
Angesichts der weltweiten Herausforderungen wie der Überfischung der Meere und des steigenden ökologischen Fußabdrucks der traditionellen Viehzucht werden alternative Proteinquellen wie Insektenproteine immer relevanter. Insekten zählen zu den umweltfreundlichen Eiweißquellen und können im Rahmen der Kreislaufwirtschaft eingesetzt werden, was der Industrie ermöglicht, den Verbrauch von Land, Wasser und Futtermitteln zu reduzieren. Auf diese Art wird die Produktion von Nitrat oder CO2 limitiert. Insbesondere die Schwarze Soldatenfliege ist laut den beteiligten Betrieben eine der vielversprechendsten Insektenarten für die Erzeugung qualitativer Proteine für Tierfutter, da sie einen Proteingehalt von 44 Prozent in der Trockenmasse aufweist. Zudem ist sie reich an Vitaminen und enthält hochwertige Fettsäuren. Folglich schaut Purea-Geschäftsführer Friedrich Hausberger der Zusammenarbeit überaus positiv entgegen: „Fu?r uns ist das die perfekte Erga?nzung zum bestehenden Produktportfolio. Dass wir mit Proteinen aus Insekten zudem auf ein absolutes Zukunftsthema setzen, freut uns ganz besonders!“
Über Expansionsmöglichkeiten und Wachstumschancen
In der nun entstehenden Produktionshalle werden zunächst zehn Mitarbeiter:innen beschäftigt sein. Diese Zahl soll auf 15 Angestellte steigen, sobald die Anlage 2024 ihre volle Kapazität erreicht hat. Das junge Unternehmen beabsichtigt, das Areal zu erweitern und langfristig bis zu 30 Mitarbeiter:innen einzustellen. Die Nähe zum Ecofly-Pilotprojekt in Antiesenhofen und die gute Verkehrsanbindung waren wesentliche Aspekte, die für Innviertler Marktgemeinde als Standort gesprochen haben.
Die Andorfer Anlage stellt für alle Seiten eine wesentliche Investition in die nachhaltige Futtermittelproduktion dar, die dazu beitragen soll, die Umweltauswirkungen traditioneller Tierhaltungspraktiken zu verringern. Gleichzeitig soll hochwertiges Eiweiß für Nutztiere geliefert werden. Aufgrund der vorhandenen Expansionsmöglichkeiten und der Charakteristiken der Schwarzen Soldatenfliege besteht die Marktchance, ein bedeutender Produzent im Bereich der alternativen Proteinquellen für Tierfutter zu werden.
Wir unterstu?tzen nicht nur ein tolles Start-Up mit innovativen, engagierten Ko?pfen, sondern ko?nnen auf einen neuartigen, zukunftstra?chtigen Rohstoff mit herausragenden Eigenschaften zuru?ckgreifen.
Gerald Hackl, Vorstandsvorsitzender, Vivatis Holding