„Fenster sind wie kleine Möbel“
Chic, nachhaltig und energieeffizient sollten moderne Fenster sein, findet Anton Ostermayer. Seine Überzeugung: Es sind nicht nur die Fenster als Produkt, sondern auch das Verständnis für die Montage, das den Mehrwert seines Unternehmens auszeichnet. „Durch die Beratung in Verbindung mit der Dienstleistung machen wir ein altes Haus wieder besser.“
Auf der Alm, da gibt’s koa Sünd? Dann eben Fenster. Oder zumindest einen Ausblick darauf, welche Innovationen die Branche in den kommenden Jahren bereithält. Denn im Salzburger Pongau lädt der österreichische Traditionsbetrieb Reform auf den Adlerhorst in Zauchensee ein. Der Anlass der Veranstaltung zwischen Schneegestöber und alpiner Kulisse: die Präsentation eines neuartigen Fenstersystems.
Die Präsentation findet im Adlerhorst auf 1.700 Metern Höhe statt. Ist es üblich, dass sie hoch hinauswollen?
Anton Ostermayer: Ja, das passt einfach zu unseren Werten. Reform ist ein eingesessenes Familienunternehmen mit Schwerpunkt in Salzburg und Oberösterreich. Die neuen Artevo-Fenster sollen der nächste Überflieger werden und die Vorgänger sind zudem bereits im Adlerhorst verbaut.
Das neue Produkt soll vor allem künftigen Anforderungen gerecht werden. Wie sehen diese Anforderungen aus?
Anton Ostermayer: Zwei Aspekte sind entscheidend: zum einen die Klimaeffizienz. Fenster, die 25 Jahre oder älter sind, haben einfach nicht die Dämmwerte von heutigen Generationen. In einer Krise, in der Heizen und Energiekosten sehr teuer werden, amortisiert sich ein Fenster schnell, trotz steigender Anschaffungskosten. Dieses Bestreben nach Sanierung spüren wir deutlich. Zum anderen geht es um Lebensräume. Die Menschen, die hinter diesen Fenstern leben, wollen Freiheit und etwas sehen, weshalb die Anteile an Glasflächen immer größer werden. 2010 entstand durch die Zusammenarbeit mit der Firma Rehau das erste Profilsystem, das glasfaserverstärkt und damals revolutionär war. Durch diesen glasfaserverstärkten Kern hatte es die gleiche Statik wie mit Stahlprofilen, jedoch eine bessere Wärmeeffizienz. Diese Technologie haben wir stetig verbessert und weiterentwickelt, dank der speziellen Konzeption können Fenster künftig noch größer und wärmeeffizienter gebaut werden.
Wenn Sie mal das „Fenster“ in Richtung Zukunft öffnen, wie lauten die nächsten Schritte?
Anton Ostermayer: Eine zentrale Zukunftsaufgabe lautet, Künstliche Intelligenz in unserer Branche zu nutzen. Bald gibt es Fenster, die das Lüftungsverhalten und den Lichteinfall regulieren können, zudem gewinnt das Thema Solarzellen an Bedeutung. Wir planen, in den nächsten Monaten in jedem Fenster einen Chip zu verbauen, um entsprechende Daten auszulesen.
Sie sind als österreichischer Traditionsbetrieb stark heimatorientiert. Woher stammt dieses Bekenntnis zum heimischen Markt?
Anton Ostermayer: Wir befolgen diese Firmenphilosophie seit mehr als 50 Jahren. In den großen Krisen wie zuletzt Corona hat sich diese Partnerschaft bewährt und man ist damit automatisch bei Innovationen vorne dabei. So sind wir mit großen Betrieben wie etwa Rehau im Austausch darüber, wie die Zukunft aussehen kann. Und für uns ist es wichtig, Qualität aus Österreich sowie die Dienstleistung und das Produkt zugleich anzubieten.
Welche Rolle spielt speziell die langjährige regionale Partnerschaft mit Rehau?
Anton Ostermayer: Einer meiner Leitsätze lautet: Je stärker mein Partner ist, desto stärker wird auch meine Firma. Wir kooperieren auf Augenhöhe und entwickeln gemeinschaftlich Produkte, um immer wieder neue Aufgabenstellungen zu bewältigen. Natürlich gibt es Situationen, in denen Verhandlungen sein müssen, etwa bei der Preisgestaltung. Aber im Grunde läuft die Zusammenarbeit partnerschaftlich, ja fast freundschaftlich. Ein weiterer Vorteil: In Krisenzeiten findet man leichter gemeinsame Lösungen. So ist es uns auch in schwierigen Zeiten gelungen, lieferfähig zu bleiben.
„Geht nicht, gibt‘s nicht“ lautet Ihr Motto. Gibt es weiteres „Unmögliches“, das Sie in Zukunft realisieren wollen?
Anton Ostermayer: Natürlich gibt es Grenzen für Fenster und Glas – vor allem beim Gewicht. Die Produktion ist relativ einfach, aber am Ende des Tages müssen wir unsere Produkte auch montieren können. Die Montage ist der schwierigste Part und da wird es unsere Hauptaufgabe sein, entsprechende Hilfsmittel zu kreieren – etwa wie man beim Umgang mit einer 500 Kilogramm schweren Scheibe unsere Mitarbeitenden schont, mithilfe spezieller Kräne oder mechanischer Vorrichtungen. Daran arbeitet auch Rehau und es existieren schon großartige Lösungen mit Exo-Skeletten. Dieser Übergang zwischen Produktion und Einbau wird eine große Aufgabe, die wiederum große Erleichterungen mit sich bringen wird._
Bald gibt es Fenster, die das Lüftungsverhalten und den Lichteinfall regulieren können.
Anton Ostermayer
Geschäftsführer, Reform Fenster
3 Innovationen, auf die es ankommt
- 1 Bessere Energieeffizienz. Senkung des U-Werts als Beitrag zur Erreichung der Klimaziele
- 2 Mehr Nachhaltigkeit. Bei der Fenstersanierung werden alte Profile in Recyclingprozessen verwendet.
- 3 Moderne Optik. Vor allem schlanke, eckige und flächenbündige Formen liegen im Trend.
#Weitere Artikel
„Ohne Mensch keine Automatisierung“
Warum spielt der Faktor Mensch in Automatisierungsprozessen eine so große Rolle? Was ist der aktuelle Stand zum Einsatz von Robotern in der Industrie? Und welche Veränderungen der bisherigen Arbeitswelt werden dadurch künftig auf uns zukommen? Wir diskutieren mit drei Experten.
Worüber ich gerade nachdenke …
Was wohl im Kopf einer jungen Führungskraft vorgeht, die gerade ein neues Team aufbaut und sich ständig mit aktuellen Trends in der Baubranche beschäftigt? Wir wollen von Matthias Mayr, dem Branchenverantwortlichen der Business Unit Industrie beim Immobilienberatungs- und Planungsunternehmen Drees & Sommer Österreich und Leiter des Standortes in Linz, wissen, worüber er sich im Moment Gedanken macht.
„Wir werden zum Umdenken gezwungen“
Der neueste Trend beim Bauen? Schwarz. Genauer gesagt: Schwarzmalen. Verwunderlich ist das ja nicht – die Aufnahme von Krediten ist wesentlich schwieriger geworden, die Energiepreise sind in die Höhe geschnellt, die Baupreise für Materialien und Leistungen ebenso. Vom Schwarzmalen halten Julia Speiser und Sebastian Ganthaler von Entholzer Fenster und Türen dennoch nichts. „Das ist problem- und nicht lösungsorientiert.“ Sie sehen vielmehr auch Chancen in dieser Trendwende.
Leichte Formeln für mehr Lebensfreude
Werkzeuge für einen besseren Schlaf, deutlich weniger Anfälligkeit für ein Burn-out, mehr psychische Resilienz oder ein gestärktes Herz klingen nicht nur gut, sondern heben auch die tatsächliche Lebensqualität. Dass das mit einer optimalen Nährstoffversorgung möglich sein kann, wollte das Gesundheitsunternehmen Biogena mit seiner Good-Health-Study aufzeigen, denn „Mängeldenken war gestern, Potentialentwicklung ist heute“.
Der gute Drive in der Firma
2021 übernimmt Wolfgang Unterberger das Planungsunternehmen Tech3 in St. Peter am Hart. Zwei Jahre später ist das Team noch größer geworden und der Blick nach vorne höchst positiv. Über lebensverändernde Entscheidungen, Superkräfte und ein Team, das mit einer neuen Spitze in die Zukunft wächst. Ein Innviertler Betrieb im Porträt.
Bauen – the new generation
Wie man ein Haus baut, hat sich seit Jahrtausenden nicht wesentlich verändert. „Ziegel, Mörtel und ab den 70er Jahren die Dämmung aus Styropor“ – heißt es. Doch so ganz stimmt das nicht mehr. Angetrieben durch einen nachhaltigeren Zeitgeist und technische Entwicklungen erfindet man heute die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen neu, druckt auf der Baustelle ganze Wände aus Beton und schafft völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten. Zwei innovative Akteur:innen im Porträt.
„Am liebsten gebe ich Begeisterung und Know-how weiter“
Das Unternehmen Habra vertreibt Softwareprodukte für Architekten, Baufirmen, Bauträger und Wohnungsgenossenschaften. Und bietet neben der individuellen Optimierung von Programmen auch Weiter- und Ausbildungskurse dafür an. Gründer und Geschäftsführer Reinhard Brandstetter-Haslinger hat seine Leidenschaft für die BIM-Software Archicad zu seinem Beruf gemacht.
Wie kommt man denn auf sowas?
Produktentwicklung ist nicht mehr die Domäne verschrobener Forscher. Die [Admonter Holzindustrie](https://admonter.com/) zeigt, wie der Prozess lebendig und offen gestaltet werden kann – und wie wichtig es ist, Potential zu erkennen.
Ein Pool für die Ewigkeit
Die [Firma Polytherm](https://www.polytherm.at/) ist auf Pools aus Edelstahl spezialisiert – langlebig, stylisch und praktisch. Geschäftsführer Hermann Weissenecker spricht über neue Trends im Poolbau.
Folge dem Trend!
Innovative Produkte erfüllen ein neues Kundenbedürfnis – theoretisch klar, doch wie sieht das in der Umsetzung aus? Jürgen Schmeller weiß, wie aus abstrakten Wünschen konkrete Neuerungen werden.
Die Zukunft zeichnen
Kundenerwartungen, Konkurrenzdruck, technologische Innovationen– moderne Märkte entwickeln sich oft rasend schnell weiter. Es gilt, zahlreichen Anforderungen gerecht zu werden. Das Team von b3d visual communication geht mit Geduld, Mut und Wille zur Veränderung an diese Aufgabe heran.
Der Bergsee im Garten
Kristallklar, erfrischend und ohne chemische Reinigung: Karl Sailer zeigt mit seinen Naturpools alternative Wege im Poolbau auf – ohne Komfortverlust.
PR
…Wir# brauchen diese Talente!! Unternehmensprofil: HABAU Group
Die Habau-Unternehmensgruppe mit Sitz in Perg ist ein jahrzehntelang erfolgreich gewachsenes Familienunternehmen und zählt zu den Top vier der österreichischen Bauindustrie – mit Tätigkeitsschwerpunkt auf Österreich und Deutschland. Worauf man hier baut: auf Empowerment. Mitarbeiter werden ständig gefördert und dazu ermutigt, sich weiterzuentwickeln und ihren Mut zu Innovation und Kreativität zu leben. Dazu setzt man auf gegenseitiges Vertrauen, Kooperation und offene Kommunikation.
Gemeinsam für mehr Lebensqualität
Städte übernehmen wichtige Funktionen für die Umlandgemeinden – und umgekehrt. Deswegen ist es umso wichtiger, dass sie kooperieren und gemeinsame Projekte vorantreiben. Derzeit arbeiten in Oberösterreich 16 Städte, Stadt- und Marktgemeinden im Rahmen einer solchen Stadt-Umland-Kooperation zusammen, koordiniert werden die Projekte vom Regionalmanagement Oberösterreich (RMOÖ). Das Ziel: effizientere und lebenswertere Lebensräume.
Virtual Digital Home
Stillstand im Lockdown? Von wegen! Viele Unternehmer und Mitarbeiter kurbelten den Innovationsmotor an. Die sechsköpfige Crew des Unternehmens b3d visual communication nutzte die Zeit der Ausgangsbeschränkungen, um die Möglichkeiten von virtuellen Immobilienbesichtigungen noch weiter auszubauen. Ein Blick hinter die Kulissen des innovativen Unternehmens an ihrem neuen Sitz im Lux Tower in Linz.
Alles Stadtklar?
Stadt- oder Landflucht? Beides! Denn auf den Megatrend Urbanisierung folgt laut Zukunftsforschern ein neuer Trend: Glokalisierung. Also lokales Handeln in einer globalisierten Welt. Doch welche Wohntrends zeichnen sich dadurch ab? Und wie wird die Coronakrise unsere Wohnbedürfnisse nachhaltig verändern? Oona Horx-Strathern, Zukunftsforscherin am Zukunftsinstitut, Michael Gesswein und Siegfried Spiessberger, Immobilien-Projektentwickler am Maximilianhof, und Regina Freimüller-Söllinger, Architektin aus Wien,
über zukunftsreifes Wohnen.
„Wir stemmen das gemeinsam“
Das Familienunternehmen Herbsthofer blickt auf eine 150 Jahre lange Firmengeschichte zurück. Diese handelt von beständigen Werten, großartigen Projekten und tollen Möglichkeiten für Mitarbeiter. Das Kapitel Fachkräftemangel wollen die Brüder Herbsthofer nun neu schreiben.
Nachhaltig bauen – geht das?
Gebäude gehören zu den größten CO2-Treibern, tragen zur Bodenversiegelung bei und verbrauchen etwa ein Drittel des weltweiten Energieverbrauchs. Ist nachhaltiges Bauen überhaupt möglich? Und wie lassen sich die Auswirkungen auf die Umwelt minimieren?