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„Die Eigenverantwortung kann einem keiner abnehmen“

Wenige Überraschungen nach 10.000 Beratungsgesprächen

Gründerservice der WKOÖ

Wenn Menschen in Oberösterreich gründen wollen, ist Judith Benda oft die erste Anlaufstelle. Die junge Frau sitzt im Gründercorner der Wirtschaftskammer Oberösterreich – dem niedrigschwelligsten Angebot für Fragen rund um die Selbstständigkeit. „Die meisten, die persönlich vorbeikommen, sind so gut wie gar nicht vorinformiert“, sagt Benda. Von ihr bekommen die Gründungsmotivierten neben ersten Hinweisen und dem 120-seitigen Gründerleitfaden der Wirtschaftskammer auch Hausaufgaben mit – wie etwa das Schreiben eines Businessplans. „Beim nächsten Gespräch klären wir dann die Fragen, die daraus entstanden sind“, sagt Benda, „die Gründer müssen sich natürlich einarbeiten und Eigenverantwortung zeigen, das können wir niemandem abnehmen.“ Insgesamt führt sie seit zwei Jahren täglich etwa zehn solcher Beratungsgespräche.

Auf noch viel mehr Erfahrung kann Alexander Stockinger zurückblicken: Er ist für die Beratung von Gründern, Unternehmensnachfolgern und zum Thema Unternehmensförderungen zuständig und schätzt, in seinem Berufsleben etwa 10.000 Beratungsgespräche geführt zu haben. „Man wird gelassener, weil man weiß, dass man das meiste schon gehört hat und beantworten kann“, sagt er. Hin und wieder kommt es aber vor, dass auch er überrascht wird – etwa, wenn jemand plant, einen Sexspielzeuge-Verleih zu eröffnen. Auch in diesen Fällen rät man beim Gründerservice aber niemandem von Ideen ab. „Wir sagen niemandem, dass wir seine Idee für Blödsinn halten. Wir geben aber Hilfsmittel und Dinge wie Leitfäden und Berechnungstools mit, durch die derjenige vielleicht selbst draufkommt“, sagt Stockinger.

Wirklich einschätzen könne man die Erfolgschancen in vielen Fällen sowieso nur schwer. „Ich habe mich schon in beide Richtungen vertan. Manchen Unternehmen, die erfolgreich wurden, hätte ich keine guten Chancen gegeben – und umgekehrt“, sagt der Berater. Oft würden die Gründer an ihren Aufgaben wachsen. „Es gibt Menschen, die nach wenigen Monaten Selbstständigkeit fast nicht wiederzuerkennen sind und eine enorme Enteicklung durchgemacht haben“, sagt Stockinger.

Obwohl Stockinger und Benda selbst täglich Menschen bei der Gründung helfen: die eigene Selbstständigkeit reizt sie nicht. „Ich weiß, dass ich persönlich weniger der Unternehmertyp bin“, sagt Benda. Stockinger sieht es ähnlich: „Wenn ich lieber selbst gründen würde, wäre ich nicht hier. Und um Gründer gut beraten zu können, muss man nicht zwingend selbst gegründet haben. Ein Filmkritiker muss auch selbst keine Filme drehen, sollte aber viele andere Filme gesehen haben.“

Wir sagen niemandem, dass wir seine Idee für Blödsinn halten.

Alexander Stockinger; Berater, Gründerservice WKOÖ von links: Judith Benda und Alexander Stockinger

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