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E-Mail war gestern

Das Linzer Start-up Fanation will mit Uplink, einer DSGVO-konformen Alternative zu Whatsapp, die interne Kommunikation in heimischen Betrieben in das 21. Jahrhundert bringen. Intranet, schwarze Bretter und E-Mails sollen bald der Vergangenheit angehören.

Privat nutzen die meisten Menschen die Technologie der Gegenwart, wenn sie kommunizieren wollen: Geschrieben wird über Whatsapp, den Facebook-Messenger oder verschlüsselte Dienste wie Signal. In vielen Unternehmen hingegen müssen dieselben Menschen auf jahrzehntealte Mittel zurückgreifen – Meetings werden noch immer per E-Mail vereinbart und wichtige Neuigkeiten im Intranet oder gar auf einem schwarzen Brett veröffentlicht. „Durch diese verstaubten Mechanismen geht viel Information gleich ganz verloren – oder die Mitarbeiter werden mit den falschen Informationen überhäuft, bis sie resignieren“, sagt Mario Kraml, der gemeinsam mit Gerald Schoiber das Start-up gegründet hat. Die beiden müssen es wissen: Sie waren selbst Mitarbeiter, Grund für die Idee ihrer App war auch die schlechte Kommunikation in ihren ehemaligen Unternehmen. Kraml erfuhr aus den Medien von einer Übernahme, Schoiber erinnert sich an „viel Druck, wenig Information und wenig Wertschätzung.“

Zwei Jahre Entwicklungsdauer

Beide beschließen, sich beruflich neu zu orientieren und beginnen ein Studium in Hagenberg, wo sie sich kennenlernen. Während Kraml damals noch nicht besonders IT-affin war, sich aber in dem Umfeld wohlfühlte, war Schoiber schon lange davor leidenschaftlicher Programmierer. „Wir haben schon bald beschlossen, uns gemeinsam selbstständig zu machen“, erinnert sich Kraml. Ursprünglich sollte es ein Kommunikations- und Marketingtool für Profisportvereine werden, dafür war der Markt in Oberösterreich aber zu klein. 2016 entsteht dann die Idee für Uplink, zwei Jahre vergehen bis zur Gründung, in dieser Zeit wird aber schon an der Umsetzung gearbeitet. „Wenn man weiß, dass man in den nächsten ein bis zwei Jahren noch keine Umsätze generieren kann, ist das schon etwas belastend, schließlich mussten wir ein Mega-Projekt stemmen“, sagt Kraml. Seine Mutter unterstützt ihn in dieser Zeit und steigt mit fünf Prozent in das Unternehmen ein. „Trotzdem war es ein stetiger Kampf, die Finanzierung war nicht einfach“, sagt Kraml, „wir wussten aber, dass wir ein cooles Tool bauen, für das in Österreich ein großer Bedarf da sein wird.“

Datensouveränität für Unternehmen

Was die beiden zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wissen: Dass sich die Zeit ihres Releases mit dem Inkrafttreten der neuen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU überschneiden wird. „Wir haben dann aber relativ schnell bemerkt, dass unsere App den Bedarf auffangen kann, deswegen haben wir sie so programmiert, dass sie DSGVO-konform ist, viel mussten wir dafür ohnehin nicht ändern“, sagt Schober. Die Folge: Beim Release im Februar 2018 melden sich viele Unternehmen von selbst. Denn bis zu diesem Zeitpunkt wird in vielen Unternehmen per Whatsapp kommuniziert – durch die DSGVO aber ein No-Go. Im Gegensatz zu Whatsapp liegen die Daten in Uplink direkt beim Unternehmen. „Datensouveränität war ein wichtiger Punkt für uns, während bei anderen Kommunikationsapps die Daten irgendwo in der Cloud liegen, bleibt hier alles im Unternehmen“, sagt Kraml, „im Gegensatz zu anderen Apps wird auch das Telefonbuch bei uns nicht geteilt, die Benutzer müssen ihre Telefonnummer nicht preisgeben.“

Kommunikation in beide Richtungen

Auch in anderen Punkten unterscheidet sich Uplink von den klassischen Kommunikationstools. Unternehmer können Abteilungs– und Teamgruppen erstellen, über einen eigenen, prominent hervorgehobenen Newskanal kann das Unternehmen direkt mit den Mitarbeitern kommunizieren. So sollen sie genau die Informationen bekommen, die für sie wichtig sind, ohne dass etwas übersehen werden kann. „Momentan läuft so etwas oft immer noch über Infovitrinen, Firmennewsletter oder Mitarbeiterzeitungen, unsere Variante ist quasi eine digitale, immer aktuelle Form davon, bei der die Information genau zeitlich festgelegt werden kann“, sagt Kraml. Beispielsweise können Workshop-Teilnehmer segmentierte Informationen bekommen, später kann ihre Zufriedenheit automatisiert ausgewertet werden. Die Kommunikation funktioniert auch in die andere Richtung: Mitarbeiter können anonym Verbesserungsvorschläge oder Kritik einreichen, das Unternehmen kann individuell darauf antworten. So sollen Hemmschwellen abgebaut werden. „Oft gibt es schwarze Kästen oder Ideenboxen, in die man etwas hineinwerfen kann – dazu muss man aber erstmal physisch hingehen“, sagt Schoiber. Auch die Zufriedenheit aller Mitarbeiter – oder einzelner Abteilungen oder Teams – kann auf Wunsch jederzeit abgefragt werden. Gemeinsam mit anderen Kommunikationstools wie Whatsapp und Co hat Uplink die intuitive und einfache Art der Nutzung haben. „Auch das baut Hürden und Hemmungen ab“, erklärt Kraml.

Nur wenige Monate nach Release ist uplink bereits bei mehreren oberösterreichischen Unternehmen im Einsatz. „Es gibt eine lange Liste an Interessenten, aber die Verkaufsgespräche dauern lange, besonders weil in großen Firmen die Kommunikation oftmals von mehreren Abteilungen abgewickelt wird“, sagt Kraml. Die Rückmeldungen der Kunden und Testkunden sind gut. „In einem Unternehmen haben wir eine Nutzungsquote von 85 Prozent, im Vergleich zum Intranet und anderen Tools ist das sehr gut.“ Zielgruppe sind vorwiegend Unternehmen ab 100 Mitarbeitern, der momentan größte Kunde hat 1.500 Mitarbeiter. Diese Zielgruppe wollten die beiden Gründer eigentlich zuerst einmal in Oberösterreich erschließen – doch durch zahlreiche Anfragen aus anderen Bundesländern haben sie diesen Plan verworfen. „Wir gehen bereits jetzt aus Oberösterreich raus, 2019 wollen wir österreichweit wachsen und die Marke weiter aufbauen“, erzählt Kraml. Auch aus Deutschland kommen bereits erste Anfragen. Kraml: „Wir wissen, dass wir mit unserem Kommunikationstool das Leben jener Unternehmen erleichtern können, die offen für moderne Kommunikation sind, und davon gibt es genug.“ Mitarbeiter seien die wichtigste Ressource in jedem Betrieb und würden über Erfolg und Misserfolg entscheiden. „Und der Schlüssel zu den Mitarbeitern ist die richtige Kommunikation.“_

Während bei anderen Kommunikationsapps die Daten irgendwo in der Cloud liegen, bleibt bei uns alles im Unternehmen.

Mario Kraml Gründer, Fanation

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